Gedenktag: Theodor Körner

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Theodor Körner liest den Lützower Jägern seine Kriegslieder vor
Theodor Körner liest den Lützower Jägern seine Kriegslieder vor

Carl Theodor Körner wurde am 23. September 1791 in Dresden geboren. Dass er Dichter wurde, erscheint nicht verwunderlich, denn sein Vater war ebenfalls Schriftsteller und ein Förderer sowie Freund von Friedrich Schiller. Neben Schiller verkehrten auch Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist, Novalis und andere im Hause der Körners.

Wie auch in unseren Tagen stand der Besatzer vor 200 Jahren tief im deutschen Land. Für Körner war dies Grund genug, Tintenfass und Feder gegen Säbel und Büchse einzutauschen, stets fragend, was das Vaterland denn wolle?

 

 

 

 

 

 

Die Knechte will es niederschlagen,
den Bluthund aus den Grenzen jagen,
und frei die freien Söhne tragen,
oder frei sie betten unter´n Sand:
das will mein Vaterland!“

 

Aber er ließ das Dichten auch nicht im Felde sein. Wo immer sich eine Gelegenheit bot, stachelte er an, sich dem Kampfe für Deutschland hinzugeben.

 

„Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen;
    Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen.
Frisch auf, mein Volk! – Die Flammenzeichen rauchen,
    Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!
Das höchste Heil, das letzte, liegt im Schwerte.
    Drück dir den Speer ins treue Herz hinein!
Der Freiheit eine Gasse! – Wasch die Erde,
    Dein deutsches Land, mit deinem Blute rein!“

 

Als Freiwilliger bei den Lützowschen Jägern machte er sich durch seine Lieder bei seinen Kameraden beliebt. Zu Lebzeiten verehrt, stieg er nach seinem Tod zum deutschen Freiheitshelden auf. Eines seiner bedeutendsten Dichtungen ist das „Bundeslied vor der Schlacht“:

 

„Ahnungsgrauend, todesmutig
Bricht der große Morgen an,
Und die Sonne kalt und blutig
Leuchtet unsrer blut’gen Bahn.
In der nächsten Stunde Schoße
Liegt das Schicksal einer Welt,
Und es zittern schon die Lose,
Und der eh’ren Würfel fällt.
Brüder, euch mahne die dämmernde Stunde,
Mahne euch ernst zu dem heiligsten Bunde:
Treu so dem Tod, als zum Leben gesellt!

Hinter uns, im Grau’n der Nächte,
Liegt die Schande, liegt die Schmach,
Liegt der Frevel fremder Knechte,
Der die deutsche Eiche brach.
Unsre Sprache ward geschändet,
Unsre Tempel stürzen ein;
Unsre Ehre ist verpfändet,
Deutsche Brüder, löst sie ein!
Brüder, die Rache flammt! Reicht euch die Hände,
Daß sich der Fluch der Himmlischen wende!
Löst das verlorne Palladium ein!

Vor uns liegt ein glücklich Hoffen,
Liegt der Zukunft goldne Zeit,
Steht ein ganzer Himmel offen,
Blüht der Freiheit Seligkeit.
Deutsche Kunst und deutsche Lieder,
Frauenhuld und Liebesglück,
Alles Große kommt uns wieder,
Alles Schöne kehrt zurück.
Aber noch gilt es ein gräßliches Wagen,
Leben und Blut in die Schanze zu schlagen;
Nur in dem Opfertod reift uns das Glück.

Nun, mit Gott! wir wollen’s wagen,
Fest vereint dem Schicksal stehn,
Unser Herz zum Altar tragen
Und dem Tod entgegen gehn.
Vaterland! Dir woll’n wir sterben,
Wie dein großes Wort gebeut!
Unsre Lieben mögen’s erben,
Was wir mit dem Blut befreit.
Wachse, du Freiheit der deutschen Eichen,
Wachse empor über unseren Leichen! –
Vaterland, höre den heiligen Eid! –

Und nun wendet eure Blicke
Noch einmal der Liebe nach;
Scheidet von dem Blütenglücke,
Das der gift’ge Süden brach.
Wird euch auch das Auge trüber –
Keine Träne bringt euch Spott.
Werft den letzten Kuß hinüber,
Dann befehlt sie eurem Gott!
Alle die Lippen, die für uns beten,
Alle die Herzen, die wir zertreten,
Tröste und schütze sie, ewiger Gott!

Und nun frisch zur Schlacht gewendet,
Aug‘ und Herz zum Licht hinauf!
Alles Ird’sche ist vollendet,
Und das Himmlische geht auf.
Faßt euch an, ihr deutschen Brüder!
Jede Nerve sei ein Held!
Treue Herzen sehn sich wieder;
Lebewohl für diese Welt!
Hört ihr’s? schon jauchzt es uns donnernd entgegen!
Brüder! Hinein in den blitzenden Regen!
Wiedersehn in der besseren Welt!“

Am Morgen des 26. August 1813 starb Körner mit 22 Jahren den Heldentod für ein freies Deutschland. Im Forst von Rosenow traf ihn die tödliche Kugel aus dem sicheren Versteck eines Gebüschs. Lautlos sank der im Unterleib Getroffene von seinem Schimmel nieder.

Er starb jung, aber er starb für Deutschland und das wurde frei, weil freie Männer den Kampf aus der Sklaverei nicht scheuten. Sein Leben war ein Beispiel für spätere Heldentaten, die Deutschland noch zu vollbringen hatte. Mit seinen jungen Jahren hat er mehr für das deutsche Volk erreicht als so mancher Greis heutiger Tage, der zwar alt an Jahren wurde, aber durch Kollaboration die Zukunft des deutschen Volkes verspielt.
Es gilt nicht alt zu werden, es gilt, die heilige Pflicht zu erfüllen!

In Wöbbelin (Mecklenburg) liegt Körner unter einer Eiche begraben. Dort erinnert ein Denkmal an den unsterblichen Dichter.

 

„Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen.
    Drauf, wackres Volk! Drauf! ruft die Freiheit, drauf.
Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen.
Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen?
    Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf!
Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke,
    In deiner Vorzeit heil’gem Siegerglanz:
Vergiß die treuen Toten nicht und schmücke
    Auch unsre Urne mit dem Eichenkranz!“

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