Würzburg: Umweltverschmutzung von Asylant löst Polizei-Großeinsatz aus

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Auch wenn die Weihnachtszeit ablenkt: Seit dem 11.11. ist bereits wieder die 5. Jahreszeit des Faschings angebrochen. Um wohl die Würzburger Bürger daran zu erinnern, startete die Polizei am 15. Dezember 2017 einen Großeinsatz.
Grund dafür war ein leerer Pappkarton vor dem Judenzentrum „Shalom Europa“ in der Valentin-Becker-Straße. Ein Passant wurde gegen 18 Uhr abends auf den Karton aufmerksam und statt ihn in den Müll zu werfen, rief er die Polizei. Die herbeigerufenen Streifenbeamten führten eine „erste optische Überprüfung“ durch, wie es hochtrabend im Polizeibericht heißt. Dieser aus sicherer Distanz durchgeführte Sichtcheck führte zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem Gegenstand um einen Pappkarton handelte, der offenbar grundlos vor dem Judenzentrum herumlag.
Grund genug für die Polizei, den Terrorfall auszurufen. Die umliegenden Häuser wurden evakuiert und man sperrte sogar eine viel befahrene Bundesstraße B19 und eine Bahnstrecke für die Dauer des Einsatzes. Die Gutmenschenjournaille war natürlich auch zur Stelle und witterte schon einen antisemitischen Terroranschlag. Nach ca. dreieinhalb Stunden rückten auch die Spezialisten der Technischen Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes an und ergänzten nach aufwendigen Untersuchungen fachmännisch die erste Einschätzung der Streifenbeamten. Es handelte sich tatsächlich um einen Pappkarton, genauer gesagt, um einen leeren Pappkarton. Diese Vermutung wurde wenig später durch den selbstlosen Einsatz eines der Beamten, welcher den Karton öffnete, bestätigt. Nichtsdestotrotz wurde laut Pressemeldung unverzüglich mit Ermittlungen am „Tatort“ begonnen, um festzustellen, wer denn da seinen Müll so unbedacht entsorgt habe.

Wo Umweltverschmutzung zum Spektakel wird: Würzburger Judenmuseum in der Valentin-Becker-Straße
Wo Umweltverschmutzung zum Spektakel wird: Würzburger Judenmuseum in der Valentin-Becker-Straße

Wenige Tage später konnte die, „mit Hochdruck an der Aufklärung der Hintergründe des Falles“ arbeitende Kriminalpolizei, schon einen Ermittlungserfolg und einen „Täter“ präsentieren. So wurden „kriminaltechnische Untersuchungen“ am leeren Pappkarton vorgenommen und Videoaufzeichnungen des schwer überwachten Judenzentrums ausgewertet. Der Erfolg wurde gar als „Durchbruch“ in der Pressemitteilung gefeiert.
Gerne hätte man sich wohl irgendwie rechtsgerichtete „Täter“ gewünscht, aber die Multikultifetischisten wurden leider enttäuscht: So hat ein angeblich 18-jähriger Asylant aus Afghanistan, der mit der Asylflut 2015 nach Deutschland einfiel, seinen Müll vor dem Judenzentrum entsorgt. Er hatte sich Nüsse und Früchte per Post bestellt. Das Paket in einer nahe gelegenen Postfiliale abgeholt, den Inhalt umgepackt und den leeren Karton in die Gegend geworfen, wie man es ja so oft bei unseren vermeintlichen Kulturbereicherern beobachten kann. Dass der achtlos weggeworfene Müll gerade vor dem Judenklub landete, war dabei offensichtlich purer Zufall. Ob die „kriminaltechnischen Untersuchungen“ der Kriminalpolizei letztendlich nur aus dem Lesen der Adresse auf dem Paket bestanden, ist indes noch nicht bekannt.
Gegen den Asylanten wurde nach Auskunft der Polizei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Welcher Straftatbestand diesem vorgeworfen wird, verraten die vermeintlichen Terrorexperten der Papiermüllabteilung der Würzburger Polizei jedoch nicht. Achtlose Umweltverschmutzung ist zwar ein allgemeines Ärgernis, jedoch juristisch gesehen in diesem Fall eher nur eine Ordnungswidrigkeit. Unter Umständen waren auch die Nüsse und Früchte des Afghanen nicht koscher und die Staatsanwaltschaft Würzburg führt nun ein Verfahren wegen Volksverhetzung gegen den Afghanen. Dies wäre sogar gar nicht so abwegig, schließlich ließ die Würzburger Staatsanwaltschaft auch die Häuser von vier heimattreuen Aktivisten durchsuchen, denen eine Beteiligung an einer satirischen Aktion am Würzburger Faschingsumzug vorgeworfen wird (siehe: Hausdurchsuchungen nach Faschingsumzug ).
Bei der Sensibilität der Würzburger Ordnungshüter darf man gespannt sein, wie sie im kommenden Jahr den Faschingsumzug gegen möglicherweise überfremdungskritische Kritik schützen wollen. Unter Umständen mischen sich die Beamten gar selber verkleidet als Narren unter das feiernde Volk. Passend wäre es allemal.

1 Kommentar

  • Einfach köstlich! Und mutig. Und wahr, verpackt mit viel Ironie.
    Vielen Dank dafür.

    Eulenspiegel 28.12.2017
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