Nun kommt die Justiz- und Ermittlungsposse rund um das Phantom des so genannten „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) endlich dahin, wo sie eigentlich schon von Anfang an hingehörte, nämlich ins Theater. Genauer auf die Bühne des Frankfurter Schauspielhauses. Mit dem Titel „Der weiße Wolf“ versucht das provokante und anwidernde Theaterstück die Urheberschaft der vermeintlichen Charaktere auf den hessischen Brettern, die die Welt bedeuten, nur wenig zu kaschieren. Für die Quote bewirbt man die Aufführungen propagandistisch gar als vermeintliches „NSU-Stück“ und verhöhnt damit auch gleich die Opfer und Hinterbliebenen der Döner-Mord-Serie.
Im Mittelpunkt des Schauspiels stehen aber nicht dönermordgeplagte Besitzer von türkischen Schnellrestaurants oder gar eine Armada von Fettnäpfchen deutscher Ermittler-Unkunst, sondern das profane Rein-Raus-Spiel einer angeblich sex-geschwängerten politisch motivierten Dreiecksbeziehung. Selbst die Bild-Zeitung läßt sich zum Propaganda-Clown herab und rührt in ihrer Gazette die Werbetrommel für das bizarre Stück. Die Systemposaune schreibt: „Inspiriert wurde Autor Lothar Kittstein vom NSU-Terror-Trio Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe.“
Um den Blödsinn für das Publikum düsterer zu gestalten und den kulturellen Unwert besser zu kaschieren wird auf der Bühne Blut verspritzt, rumgebrüllt und – so die Bild-Zeitung weiter: „der Hitlergruß angedeutet“. Ja, die Theatermacher aus dem multikriminellen Frankfurt, das bei vielen nur noch Krankfurt heißt, trauen sich was. Mit einem „angedeuteten Hitlergruß“ buhlen die Unkultur-Schaffenden beim Publikum um dessen Beifall. Kittsteins Sprache widert in seinem Machwerk zudem mehr als einmal an. Er schreibt unter anderem von afrikanischen Fotzen, die zugenäht werden. Man setzt wie üblich in diesem System nicht auf Kunst, sondern auf Skandal, damit die Kasse klingelt.
Die im NSU-Phantomprozeß angeklagte und immer noch inhaftierte Thüringerin Beate Zschäpe heißt in dem dümmlichen Döner-Mord-Theater Janine und hat blonde Haare. Die beiden Pseudo-Uwes kommen mit den Namen Gräck und Tosch daher. Der wohl etwas zu heiß gebadete Stückschreiber Lothar Kittstein läßt sie gar schwanger vor die Schauspielbesucher treten. Die beiden toten Uwes, Zschäpes Mitbewohner von Deutschlands berühmtester Wohngemeinschaft, werden durch Kittstein mit schwuler Vergangenheit dargestellt und von Regisseur Christoph Mehler in der Bankenmetropole so auch inszeniert. Ohne vulgären Homo-Scheiß geht heute wohl gar nichts mehr!
Das sind aber nur einige der schmutzigen Phantasien krankhafter Pseudo-Künstler. Beate Zschäpe, alias Janine, wird auf offener Bühne auch vergewaltigt und liegt zusammengekauert in einem transparenten Plastikkleidchen geschändet auf dem Boden. Jeder Zuschauer spürt: Die Inszenierung ist soweit von der tatsächlichen Lebenswelt der Zwickauer Wohngemeinschaft entfernt, wie der Mond von der Erde. So sieht aber bezeichnenderweise die Gedankenwelt der Meinungsführerschaft des gutmenschlichen BRD-Theater-Sumpfes aus. Wer sich dennoch davon „künstlerisch“ angezogen fühlen sollte, dem empfehlen wir schleunigst einen Psychiater aufzusuchen.