Nachgereicht: Im Gedenken an Erich Ludendorff

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An einem frostigen Dezembertag versammeln sich Mitglieder vom Stützpunkt München / Oberbayern in einer kleinen, oberbayerischen Stadt. Strammen Schrittes laufen sie durch das steinerne Portal eines kleinen Friedhofes. Es ist Abend und der Ort ist in Dunkelheit gehüllt, nur einige Grablichter brennen. Doch die Aktivisten schlendern nicht ziellos umher, sondern haben ein bestimmtes Grab im Visier. Bald schon sehen sie es, es ist mit Schnee und Eis bedeckt, wirkt beinahe unscheinbar. Auch die Blumen, die zur ewigen Zier hier wachsen, sind gefroren.

Es werden Fackeln entzündet und zwei Fahnenträger positionieren sich jenseits des Grabes. Stille. Wer öfters schon auf Friedhöfen war, kennt zahllose prunkvolle, überladende Ehrengräber, die meist an Bankiers oder Kommerzienräte erinnern, deren Namen längst aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden sind. Dieses Grab ist schlichter. Doch der, der hier ruht, dessen Namen strahlt noch immer Größe aus.

Hier ruht Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff. Ein Redner erhebt das Wort und benannte ihn. Einen Mann, der Zeit seines Lebens Deutschland diente. Einer, dessen taktische Leistungen jedem Gegner Respekt abgerungen haben. Einer, dessen Leben eng mit dem der zahllosen unbekannten Frontsoldaten verbunden war.

Ludendorff war ein Mann nordischen Blutes. Väterlicherseits stammte er von den mächtigen schwedischen Wasakönigen ab, mütterlicherseits altem preußischem Schwertadel. Er war daher früh für eine militärische Laufbahn bestimmt.

1865 geboren, trat er 1877, gerade 12-Jährig in die Armee ein. Er diente zunächst als Kadett, dann als Leutnant bei einem Infanterieregiment und wurde schließlich zur Marine versetzt. Er lernte das Soldatentum so von der Pike auf kennen, wusste, welche Sorgen und Nöte den Soldaten bewegen, aber auch zu welchen Leistungen und Entbehrungen er fähig ist, wenn es nur dem Vaterland nützt.

Seinen Heldenruhm erwarb Ludendorff jedoch als General im Ersten Weltkrieg. Schon mit dem Sturm auf Lüttich machte er sich einen heroischen Namen, doch ist sein Name heute vor allem mit der Schlacht von Tannenberg verbunden.

Als die russischen Horden in deutschen Boden, in Ostpreußen eindrangen, gelang es ihm, sie vernichtend zu schlagen. Er tilgte damit in Tannenberg die Schmach von 1410 und brachte einen neuen deutschen Mythos in die Geschichtsbücher ein.

Auch später noch war sein Wirken als General nicht fruchtlos und trug dazu bei, dass im Westen letztlich bis Kriegsende die Front weitestgehend stand – trotz der schwierigen Situation an der Heimatfront. Letztlich wurde ihm seine Treue jedoch von roten Zersetzern übel genommen und so wurde auch sein Name nach dem Kriege mit Schmutz beworfen.

Doch Ludendorff blieb Deutschland dennoch immer als eiserner Streiter verbunden. Er unterstützte den Kappputsch und kämpfte gegen bolschewistische Machtergreifungen. Auch unterstützte er den Marsch auf die Feldherrnhalle. Der Historiker Robert Wistrich schildert sein Auftreten dort so: „Er marschierte seelenruhig alleine vor den Mündungen der auf ihn gerichteten Gewehre weiter“.

Als er – vor nun 80 Jahren – verstarb, hätte er ein Grab im neu geschaffenen, monumentalen Tannenberg-Ehrenmal erhalten können. Doch er und seine treue Gattin Mathilda wollten lieber eine Beerdigung in einem beschaulichen Dorf in Oberbayern.

Auch wenn diesem Helden der deutschen Geschichte, ein solcher Platz sicherlich gebührt hätte, können wir froh sein, dass er nun hier liegt. Denn das Reichsehrenmal Tannenberg wurde 1945 von den erneut anrückenden russischen Truppen gesprengt. So jedoch ist seine letzte Ruhestätte noch heute erhalten.

Es wird erneut still in dieser Nacht, die Mützen werden abgenommen. Eine Minute lang schweigt ein jeder, und gedenkt für sich dem hier Begrabenen. Dann wird das Lied vom guten Kameraden angestimmt.

Es bleiben Kerzen und Fackeln zurück, die noch beim zurücktreten in die Gräberreihen die Ferne beleuchten. Seine Worte bleiben in Erinnerung und sollen uns Deutsche mahnen: „Vorwärts, immer vorwärts wie bei Lüttich im Ringen um deutsche Volksschöpfung!“

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