Zwickau: Proteste gegen Circus Probst

„Ein Raubtier artgerecht zu halten, geht gar nicht.“
Zirkusdirektor Ricardo Frank vom Circus Frankordi, August 2011

Sicherlich bedeutet Zirkus für die meisten Menschen Unterhaltung. Doch was verbirgt sich hinter den Glitzerkulissen dieser Betriebe? Knapp 350 Zirkusbetriebe touren durch Deutschland – viele davon haben Wildtiere wie Affen, Löwen, Braunbären, Elefanten oder Tiger in ihren Vorstellungen. Diese Tiere können in einem Zirkus jedoch nicht artgerecht leben und leiden unter den unzureichenden Haltungsbedingungen.

Zum wiederholten Male gastierte nun ein Zirkus in Zwickau, der Wildtiere mitführt. Grund also für unsere tierliebenden Aktivisten, dies nicht protestlos hinzunehmen. Der Circus Probst warb bereits im Vorfeld auf vielen bunten Werbeplakaten vor allem mit seinen Raubkatzen, welche durch brennende Reifen springen.
Dass dieses völlig artfremde Verhalten den eigensinnigen Großkatzen nicht immer ohne brutale Dressurmethoden anerzogen werden kann, ist an dieser Stelle selbsterklärend. Tiger haben naturgemäß enorme Panik vor Feuer, sie zur Belustigung so vorzuführen, kann getrost als abstoßend bezeichnet werden. Kronjuwel der Schöpfung, so behandelt man kein Tier!

Miserable Haltungsbedingungen

Vor Beginn der Veranstaltung dokumentierten die westsächsischen Nationalisten die untragbaren Haltungsbedingungen der Tiere. Auf dem fast glühenden Asphalt des „Platz der Völkerfreundschaft“ starrten Kamele, Dromedare und Wildrinder emotionslos in die Leere. Ein paar Meter weiter bedienten sich Fliegenscharen an offen in der Sonne rumhängenden Fleischbatzen, während traurige Löwenaugen zwischen den Gitterstäben aus den dunklen Käfigen hervor leuchteten.
Untypische Bewegungsmuster, welche sich oftmals in psychischer Überlastung ergründen, konnten nicht ignoriert werden.
Zusätzlich ist eine medizinische Versorgung der Tiere durch die ständig wechselnden Standorte nur mangelhaft möglich. Auch die Bundestierärztekammer ist der Meinung, dass es „im reisenden Zirkus systemimmanente Probleme mit der Haltung bestimmter Tierarten“ gebe. Artspezifisches Verhalten wie Laufen, Schwimmen, Klettern oder Jagen kann in der Zirkustierhaltung nicht ausgelebt werden.

BRD im europäischen Schnitt sehr rückständig

Das „Ausharren“ aller Missstände ist uns seitens der Etablierten rund um Merkel und Co. schon längst bekannt, betrachtet man bspw. die „Wir schaffen das“-Versprechen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Wenig verwunderlich werden auch Themenbereiche, deren Lösung so einfach wäre, einfach tot ignoriert. Damit befördert das Demokratenregime Deutschland auch in Hinsicht auf den Tierschutz in die hinteren Reihen im europäischen Vergleich. In 26 anderen europäischen Staaten sind Wildtierverbote und teils sogar gänzliche Tierverbote für Zirkusse beschlossen.

Fragwürdige pädagogische Aspekte

Auch das hin und wieder auftauchende Argument, der Zirkus diene der Kindererziehung, da er Kontakt zu Exoten ermöglicht, welcher so nicht möglich wäre, kann wohl getrost in die Märchenecke geschoben werden.
Wildtiere als Spielzeug oder Kuschelpartner abzutun, die völlig absurde Kunststücke freudig vorführen, kann keinen pädagogisch wertvollen Charakter haben. Die eh schon völlig angeknackste Beziehung von Mensch zu Natur wird so nur noch viel weiter verfremdet. Unbeschmutzten Kinderseelen wird eine nicht existente Scheinwelt vorgegaukelt. Erfahrenen Kinderpsychologen zufolge vermitteln Zirkusse den Kindern gefährliche Werte. Wenn Kinder sehen, wie fühlende Lebewesen mit der Peitsche durch die Manege getrieben, gestoßen oder erniedrigt werden, kann ihre junge und beeinflussbare Psyche leicht abnormale soziale Züge entwickeln. Ein Besuch im Zirkus suggeriert Kindern fälschlicherweise, dass es richtig sei, die Gefühle, Bedürfnisse und Rechte anderer Lebewesen zu ignorieren.
Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer äußerte sich 2014 wie folgt zu dieser Thematik:
„Wir haben immer feststellen müssen, dass gerade in Zirkussen Tiere zusammen vorgeführt werden, die in der freien Wildbahn nie zusammen leben würden, zum Beispiel eben Tiger und Löwen. Wenn hier Tiger und Bären auf Pferden reiten, das sind alles Dinge, die für die Öffentlichkeit und speziell auch für die Kinder was hermachen, die aber absolut tierwidrig sind.“
Interview im Deutschlandfunk vom 20.08.2014

Alternativen aufzeigen statt Moralkeule schwingen

Dass es auch anders geht, zeigen mittlerweile Dutzende Zirkuskonzepte, welche ohne Tierleid auskommen und mit Akrobaten und allerlei anderen Hinguckern die Manege füllen. Als Paradebeispiel sei hier der berühmte „Cirque du Soleil“ genannt, der zudem auch deutlich erfolgreicher als Zirkusse mit Tieren ist.
Selbst die Arbeit mit domestizierten Tieren, im besten Fall noch aus Tierheimen befreit, würde eine Alternative zur jetzigen Wildtierqual darstellen.

Die Partei „Der III. Weg“ fordert eine Sicherstellung des Tier- und Artenschutzes. Die Verhinderung von Tierquälerei ist eine menschliche Selbstverständlichkeit. Das Schächten von Tieren, sei es auch aus religiösen Gründen, ist ebenso Tierquälerei, wie die Haltung von Wildtieren in einem Zirkus und somit staatlich zu untersagen.

Der Tier-, Umwelt- und Heimatschutz liegt unserer Partei am Herzen – engagieren auch Sie sich dafür und treten Sie mit uns in Kontakt!

Weitere Impressionen vom Protest:

1 Kommentar

  • Ich bin dankbar für diesen Beitrag.

    Justine Magner 01.08.2018
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