Provisorische Infotafel in Puchheim – Bürgermeister leugnet Schmierereien

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Im Rahmen der Heimatvertriebenenaktionstage hatten Aktivisten des Stützpunktes München/Oberbayern eine provisorische Infotafel am Vertriebenenmahnmal in Puchheim aufgestellt. Damit sollte die Reinigung des mit sogenannten „Tags“ beschmierten Denkmals beschleunigt werden. Nun wurde das Denkmal zwar nicht gereinigt – die provisorische Infotafel jedoch ersatzlos entfernt. Laut einem Artikel im lokalen Kreisboten sieht Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) keinen Handlungsbedarf.

In unserem Artikel, erschienen am 09.09.2019, berichteten wir von dem traurigen Zustand der Puchheimer Gedenkstelen. Wie auf den Bildern unschwer zu erkennen ist, wurden die Stelen beschmiert. So steht beispielsweise auf der Gedenktafel für das Sudetenland ein nicht entzifferbarer Schriftzug. Unter dem Wappen von Ostpreußen wurde, offenbar mit einem Filzstift, „ACAB“ geschmiert. Ein Reinigungsbedarf ist folgerichtig gegeben. Mit der provisorischen Infotafel hat sich „Der III. Weg“ an die Allgemeinheit gewandt, mit einem Schreiben an den Stadtrat und einer Pressemitteilung wurde dem ganzen Nachdruck verliehen.

Heimatvertriebenengedenken - Gebietsverband Süd
Heimatvertriebenengedenken - Gebietsverband Süd
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Heimatvertriebenengedenken - Gebietsverband Süd
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Eine Reaktion folgte auch prompt. Jedoch leider nicht die erhoffte. Die provisorische Infotafel, die eigentlich solange aufgestellt bleiben sollte, bis eine richtige Infotafel von der Stadt Puchheim folgt, wurde entfernt. Die oftmals geschichtsvergessenen Bürger und insbesondere die schlecht informierte Jugend werden also weiterhin ahnungslos an dem Mahnmal vorbeilaufen, das eigentlich an das Schicksal von 12 Millionen vertriebenen Deutschen erinnern soll. Zu allem Überfluss wurden die Schmierereien nicht entfernt. Eine kuriose Begründung dafür lieferte Bürgermeister Norbert Seidl im Kreisboten selbst:

„Die Gedenksteine sind weder beschädigt noch verschmiert, sondern gepflegt und in einem würdigen Zustand“ – äußerte Seidl. Das Kiesbett, auf dem sich die Stelen befinden, sei 2006 erneuert worden. Die provisorische Infotafel ist durch das Ordnungsamt entfernt worden und die Stadt will Anzeige erstatten. Entweder hat das Puchheimer Stadtoberhaupt nicht richtig hingesehen oder er wurde von seinem Ordnungsamt schlecht informiert. Möglicherweise haben die Ordnungsamtsmitarbeiter auch einfach nur die Schmierereien gar nicht als solche wahrgenommen und für Bestandteile der Installation gehalten. Das würde auf jeden Fall den Bedarf für eine Infotafel, die über die deutschen Ostgebiete aufklärt, nur einmal mehr bestätigen.

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