„Keine Kapitulation!“ 30.000 Nationalisten in Kiew auf der Straße

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Auch im Jahr 2019 nahm eine Abordnung unserer nationalrevolutionären Partei an dem sogenannten „Marsch der Nation“ in Kiew am 14. Oktober teil. Im Jahr 2019 stand die Demonstration, die traditionell am Gründungstag der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) stattfindet ganz im Zeichen der aktuellen politischen Situation und demnach unter dem Motto „Keine Kapitulation!“. Nach Angaben der Veranstalter gingen über 30.000 Nationalisten in der Hauptstadt auf die Straße, um gegen die Anerkennung der abtrünnigen Gebiete im Osten der Ukraine zu demonstrieren.

 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zieht mit der geplanten Umsetzung der sogenannten „Steinmeier Formel“, welche einen zeitweiligen Sonderstatus der umkämpften Gebiete im Osten des Landes und weitreichende Autonomie und einen Truppenabzug vorsieht, den Zorn seiner Landsleute auf sich. Der Name rührt vom ehemaligen bundesdeutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier her, da dieser den Etappenplan zur Umsetzung des sogenannten „Minsker Abkommens“ erstellte. Das Abkommen ist in den Augen der ukrainischen Nationalisten schlichtweg eine Kapitulation.

Am 14. Oktober 2019 gab es in Kiew zwei Großdemonstrationen nationalistischer Parteien. Unsere Reisegruppe reihte sich auf der größeren der beiden Demonstrationen unter der Schirmherrschaft des „Nationalen Korps“ mit ein. Die Aufnahme in den Block der Demonstranten des „Nationalen Korps“ war sehr freundlich. Das mitgebrachte Material unserer nationalrevolutionären Partei fand viele Interessenten unter den ukrainischen Nationalisten. Unter starkem Applaus der Einwohner Kiews zogen die zahlreichen Teilnehmer kraftvoll zum zentralen Maidan-Platz. Auf den beiden Demonstrationen konnte man neben zahlreichen ukrainischen Flaggen, den Symbolen verschiedener nationalistischer Parteien und Gruppierungen sowie paramilitärischer Verbände, welche teilweise uniformiert an der Versammlung teilnahmen, auch zwei EU-Fahnen, sowie eine NATO- und eine USA-Fahne entdecken. Sollten diejenigen, welche diese Fahnen mit sich führten tatsächlich denken, dass von der EU, den USA bzw. der NATO eine konstruktive Hilfe zugunsten eines freien ukrainischen Nationalstaates zu erwarten wäre, so werden diese wohl bitter enttäuscht werden.

Vorderer Teil der Demonstration
Aktivisten unserer Partei mittendrin

Betont wurde in den Reden auf der Demonstration, dass zwar der Frieden gewollt ist, jedoch nicht um den Preis der bedingungslosen Kapitulation. Das Steinmeier-Abkommen ist ein Dolchstoß in den Rücken der kämpfenden Truppen im Osten des Landes. Gerade auch die vielen Veteranen des noch immer andauernden Krieges und die Angehörigen von Gefallenen empfinden die Steinmeier-Formel als Verrat. Ebenso besteht die Angst, dass die Seperatisten im Osten des Landes sich nicht an die Vereinbarungen halten und mit ihren Truppen weiter vorrücken. Per Videobotschaft, welche auf eine riesige Leinwand übertragen wurde, sprachen Soldaten von der Front im Osten des Landes zu den Teilnehmern.

Die Demonstration trifft auf dem Maidan ein.

 

Blick auf die Abschlusskundgebung im Herz der ukrainischen Hauptstadt

Die zentralen Forderungen, welche die Demonstranten an Präsidenten Selenskyj richten lauten:

  1. Die Einführung eines Sonderstatus für die Gebiete Donezk und Luhansk zu verhindern.
  2. Keine Amnestie für die Kämpfer der Milizen der Volksrepublik Donezk und der Volksrepublik Luhansk einzuführen.
  3. Kein Truppenabzug ukrainischer Truppen von der Frontlinie.
  4. Verbot von paramilitärischen prorussischen Milizen auf den Gebieten von Donezk und Luhansk.
  5. Verbot von eigenständigen Wahlen in den abtrünnigen Gebieten bis diese wieder unter Kontrolle des ukrainischen Staates stehen.

Die Demonstranten setzten der ukrainischen Regierung eine Frist von 10 Tagen, um ihre Forderungen umzusetzen.

Nach der Kundgebung auf dem Maidan löste sich die Menge auf und setzte sich in Richtung des Präsidentenpalastes in Bewegung. Die Polizeikräfte, welche normalerweise das Gebäude sichern, zogen sich zurück und die aufgebrachte Menge trug direkt vor dem Palast erneut ihre Forderungen vor.

Demonstranten vor dem Präsidentenpalast

Nach wenigen Minuten war fast jeder erreichbare Fleck des prunkvollen Gebäudes übersäht mit Bildern im Osten der Ukraine gefallener Soldaten und Aufklebern mit Slogans wie „Keine Kapitulation“, „Vereinte Ukraine“, „Putin ist ein Terrorist“, „Russland ist ein Feind“ und „Vereinte Nation gegen Kapitulation“.

Die Wände des Regierungsgebäudes wurden binnen kürzester Zeit plakatiert mit Forderungen und Bildern Gefallener

Ob die ukrainische Regierung das Ultimatum zur Umsetzung der oben genannten Forderungen, welches von nationalistischen Parteien, Veteranenverbänden und Aktivisten unterschiedlicher Organisationen am 16. Oktober 2019 offiziell verabschiedet wurde, auf gesetzlicher Ebene erfüllen wird, bleibt abzuwarten. Das ukrainische Volk hat bereits in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass es bereit ist, für seine Ideale zu kämpfen.

Mehr Fotos von der Demonstration gibt es HIER

1 Kommentar

  • Geteiltes Deutschland, wie immer!
    Hier zeigt es sich wieder Mal wie gut es wäre, sich mit den politischen Gegebenheiten vertraut zu machen. Das der lll. Weg national denkt ist keineswegs verwunderlich. Nur der lll. Weg steht auf der falschen Seite in der Ukraine. Stellt euch in die Gebiete die ihr abtrünnig nennt und dann wiederholt eure Forderung. Denn so rum wäre die Sache gerechter. Die Gebiete, die sich nach eurer Ansicht abgespalten haben, haben das getan weil sie nicht in die EU wollen und nicht weil sie sich von der Ukraine lösen wollen. Denn schon damals, als sich viele Länder aus dem Verband der Sowjetunion gelöst haben, wäre da die größere Gelegenheit gewesen, diesen Schritt zu vollziehen. In diesem Gebiet ist die Mehrheit der Bevölkerung Russisch. Wer die Russische Seele kennt, der weiß das diese Leute nicht heute dem und morgen dem Anderen zujubeln. Ihr Herz gehört Mütterchen Russland und nicht irgendwelchen Politakrobaten der EU. Und das Putin diese Leute unterstützt wo er kann, hat einen ganz einfachen Grund. Glaubt denn wirklich jemand von euch, er möchte die Nato am Gartenzaun haben? Wenn die NATO ihr Wort gehalten hätte, was sie ihrem damaligen Freund Gorbatschow versprochen hatte, denn hätten wir heute nicht diesen Zustand. Es war geplant diese Länder die längst der Grenze der Sowjetunion liegen, nicht zu Natostaaten zu machen. Soviel zu Absprachen mit der Vertrauenserweckenden Nato. Und auch noch Mal für die, die Putin den Diebstahl der Krim anhängen. Die Krim war mal ein eigenständiges Land. Wurde damals von den Türken überfallen und an die Türkei angeschlossen. Die Tataren baten Väterchen Zar um Unterstützung und der stellte das Land unter seinen Schutz. Sie waren von da ab mehr oder weniger Selbstständig bis der Kommunismus über das ganze Russische Reich reinbrach. Noch mal zur EU zurück. Ich weiß nicht wer alles mitbekommen hat, wie abwertend sich der alte kranke Mann, der den EU Vorsitz inne hat, über Nationales Denken geäußert hat. Das sind für ihn alles dumme Nationalisten. Für mich stellt sich da die Frage, wer wohl die meisten Dummen auf seiner Seite hat? Und Adim, ganz ruuuhig, und teil uns dann in aller Ruhe mit, was du uns sagen möchtest.
    Bis bald Wilhelm

    Wilhelm 26.10.2019
  • Hat sich der Osten der Ukraine nicht abtrünnig gemacht, weil mit Unterstützung der USA die Regierung in Kiew geputscht wurde? Und auch unsere Lügenpresse dies schön befeuert hat und ständig von „prorussischen Milizen“ faselte, wenn man sich dagegen wehrte? Das Massaker in Odessa wurde auch schön ignoriert und wie war das noch mit den Schüssen auf dem Meidan? Und dem Abschuss der Passagiermaschine? Glaubt ihr auch es war der böse Putin wie die Lügenpresse es uns weiß machen will?

    Wieso haut hier Der 3. Weg in die gleiche Kerbe wie das System? Scheißegal hauptsache Nationalismus? Egal wer es finanziert und lenkt? Doppeldenk in Reinform? Wars nicht auch Poroschenko, der hämisch zum Schulanfang sagte, dass in Kiew die Kinder zur Schule gehen und in den Ostgebieten die Kinder im Keller sitzen, weil die tapferen nationalistischen Kämpfer dort die Dörfer und Städte beschießen? Wieso wird das hier als gut empfunden und so getan als Kämpfe man gegen ein einfallendes Heer im Osten und nicht gegen die eigenen Bürger?

    Ok, ich hab mich in letzter Zeit nicht mehr mit dem Thema beschäftigt. Ist das hier jetzt eine andere Bewegung in der Ukraine? Das die Ostgebiete irgendwohin „vordringen“ wollen ist mir auch neu. Eher das der Westen hier wieder das Kommando übernehmen will und die sich dort verteidigen. Die Regierung auffordern den Osten wieder unter die Knute zu zwingen aber die Forderungen der Ostgebiete verschweigen? Was wollen die eigentlich? Würde mich mal interessieren.

    Mal so gesehen, was wenn bei uns ein paar Bundesländer die Schnauze von der Regierung voll haben und ihr eigenes Ding machen wollen? Und dann kommt Berlin und versucht das wieder gerade zu bomben. Würdet ihr da genauso Argumentieren? Denn dann wird unsere Regierung auf einmal ganz nationalistisch daherkommen und dem Einhalt gebieten.

    Ich würde mich sehr freuen über eine nationalistische Bewegung aber irgendwie scheint Ihr bei bestimmten Dingen dann auch wieder ganz auf Systemlinie zu sein.

    Mat 21.10.2019
    • Ich glaube kaum, dass die Forderungen, die Agitation und die Weltanschauung von Azov auf Systemlinie der BRD sind.klar unterstützt der Westen die Ukraine um Putin zu schwächen. Sollen deswegen aber ukrainische Nationalisten ihr Land zerfallen lassen und die militärische Hilfe ablehnen? IPrinzip verhält es sich beim Kampf von Azov wie bei den Freikorps nach dem 1. Weltkrieg., welche auch ihren Kopf für die unliebsame Republik hinhielten.

      admin 23.10.2019
      • Natürlich soll man sein Land nicht zerfallen lassen, aber man muss nicht gleich jeder Möhre hinterher rennen, die die USA und sogar Israel hier hin hängen. Denn von dort kommt ja die militärische Hilfe. Ich sehe hier eher Parallelen zur Zeit vor dem 2. Weltkrieg, wo man in den von Polen kontrollierten Gebieten die deutsche Bevölkerung misshandelt und vertrieben hat, wo man die Polen richtig heiß gemacht und erzählt hat man können bis nach Berlin alles im Alleingang übernehmen.
        In der Ukraine geht man halt gegen die russisch stämmige Bevölkerung vor und versucht hier zu misshandeln und zu vertreiben. Die Krim konnte sich zum Glück schnell aus dem Staub machen. Die Ostgebiete werden halt mit Granaten beschossen wie man lustig ist. Die übliche regimechange Taktik wie man sie kennt. Und wer in Kiew das Maul auf macht und was falsches sagt wird halt zusammengeschlagen. Bei uns schlägt die Antifa Abtrünnige zusammen und in der Ukraine eben Azov.
        Hier bei uns beklagt man es zurecht, wenn Andersdenkende verfolgt und mit Repressalien zu rechnen haben. Passiert es Andersdenkenden im Ausland, dann ist das ok, solange es Nationalisten sind, die verfolgen und zusammenschlagen. Deshalb ist mir Der 3. Weg weiterhin suspekt. Die Methoden, die bei uns gegen Nationalisten angewendet werden, sind dann wieder ok in der Ukraine, weil man ja hier gegen böse, von Russland gesteuerte Separatisten vorgeht.

        Mat 23.10.2019
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