Gedenktag: Friedrich der Große

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Er verzehrte sein Leben vom Regierungsantritt bis zu seinem letzten Atemhauch im Dienste des Staates, dem er eine freudlose Jugend zum Opfer gebracht hatte. Nur in Rheinsberg konnte er eine kurze Zeit sich selbst leben, dann stellte ihn das Schicksal sofort vor die schwerwiegende Frage: Sollte Preußen Großmacht werden oder weiter als Kleinstaat sein Dasein fristen? Rasch entschlossen überschritt Friedrich den “Rubicon”, nahm nach dem Tode des letzten Habsburgers, Karl VI., die alten Rechte seines Hauses auf Schlesien wieder auf und zwang in zwei siegreichen Kriegen die junge Königin Maria Theresia zum Verzicht auf diese Provinz.

Dem Frieden sollte fortan sein ferneres Wirken dienen, dem Ausbau des Gewonnenen, der Sorge für den Staat und der Pflege von Kultur und Wissenschaft; aber das Schicksal zwang ihm nochmals das Schwert in die Hand, denn Preußens Aufstieg bedeutete eine Störung der alten europäischen Staatenordnung. Dem Angriff der vereinigten Gegner versuchte Friedrich zuvorzukommen, aber die Schlacht bei Kolin, die die Entscheidung bringen sollte, ging verloren; der Unbesiegte war geschlagen, und die feindliche Koalition schöpfte neuen Mut. Jetzt aber zeigte sich Friedrichs Größe erst in hellstem Lichte.

Allen Schicksalsschlägen zum Trotz blieb er ungebeugt, und der Friede von Hubertusburg sicherte deshalb seinem Staat Großmachtstellung und ihm selbst den Ruhm weltgeschichtlicher Bedeutung. Kraftvoll widmete sich der König nun dem Wiederaufbau seines Landes, energisch und mit hartem Druck faßte er alle Kräfte des Staates und seiner Bewohner zusammen, um das Gewonnene zu erhalten. Um ihn selbst war es einsam geworden, nur ein Gedanke hielt ihn aufrecht: die Pflicht. So wurde er schon den Zeitgenossen zum Vorbild, und mochte auch nach seinem Tode sein Staat eine Katastrophe erleben: Friedrichs Geist blieb lebendig und er wirkt bis in unsere Tage. Friedrich der Große starb am 17.08.1786.

 

„Bleibt auch ihr, ihr Preußen, kraftbeständig,
lasst die Sonne euch ein Vorbild sein,
wahrt den jungen Waffenruhm lebendig,
nicht auf halben Wege haltet ein;
lehrt den Zweifler und Verräter:
Ehre bleibt nicht kinderlos,
rechte Tugend trägt Geschlechter
neuer Tugenden im Schoß!“

Friedrich der Große

1 Kommentar

  • Liest man aus – sagen wir mal «nostalgischen» Gründen – immer wieder gerne. Es läßt sich aber nicht verkennen, daß wir uns auf diesem Weg noch viel tiefer in die Scheiße geritten haben. Da müßte man beim nächsten Mal etwas anders machen.

    Sepp 17.08.2023
  • Sehr schön geschrieben, des großen Königs würdig. Aber wir wollen an einem 17.August auch einem anderen großen Deutschen gedenken, der heute vor 33 Jahren nach vielen Jahrzehnten alliierter Kerkerhaft von gedungener Mörderhand um das Leben gebracht wurde. Beide waren aus dem gleichen Holz geschnitzt und sind nun ein Teil der deutschen Volksseele. Vergessen wir unsere Ahnen nicht, denn ohne diese wären wir heute nicht auf dieser Welt.

    Kai 17.08.2020
    • Guter Hinweis. Ein fremder „Alliierter Kontrollrat“ hat Preußen unbefugt, eigenmächtig und rechtsunwirksam für aufgelöst erklärt. Der Haß und die Tücke der Alliierten und ihrer Geldgeber kann groß genug gewesen sein, den Tod des alten Mannes auf den gleichen Tag zu legen.

      Hartmann 17.08.2021
      • Da wäre ich ein bißchen vorsichtig: Ein Herr Adenauer forderte bereits nach dem ersten Weltkrieg eine Zerschlagung Preußens als «Hort des Militarismus» und die Gründung eines eng mit Frankreich verbundenen «rheinischen Weststaats».

        RW 18.08.2021
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