Graf von Brockdorff-Rantzau verdient wegen seines mannhaften Auftretens als Führer der zu den Friedensverhandlungen entsandten deutschen Kommission Beachtung. Er gehört zu den wenigen Männern, die den feindlichen Machthabern die Wahrheit ins Gesicht sagten. Am 7. Mai 1919 im Hotel Trianon-Palast zu Versailles lehnte er die Abgabe des „Kriegsschuldanerkennung“ ab, berief sich auf die Wilsonschen Angebote und zeigte sich den unberechtigten Forderungen der Entente gegenüber völlig ablehnend. Brockdorff-Rantzau beantragte am 20. Juni im Kabinett die Ablehnung des Friedensdiktats. Da im Kabinett eine einheitliche Stellungnahme hierzu nicht zu erzielen war, gab es in der Nacht zum 20. seine Demission. Brockdorff-Rantzau verstarb am 8. September 1928 in Berlin.
„Die Entscheidung, die ich von Ihnen erwarte, ist die unerbittliche Kampfansage gegen den Kapitalismus und Imperialismus, dessen Dokument der Friedensentwurf von Verailles ist.“
Graf von Brockdorff-Rantzau
100 Jahre nach Versailles ist Deutschland immer noch nicht frei.