Er war der Sohn eines Offiziers. Ebenfalls zur militärischen Laufbahn bestimmt, nahm er jedoch 1799 als Leutnant seinen Abschied, um nach kurzem Studium in unruhigem Wanderleben die Bestimmung seines Lebens zu suchen. In Paris um die tragische Vollendung seines Guiskard-Dramas zusammengebrochen, nahm er 1804 nach langer Krankheit in Berlin und Königsberg seine Ausbildung zum Staatsbeamteten wieder auf.
In dieser Zeit reiste er zu einem der größten deutschen Dramatiker und Erzähler, der nach dem Zusammenbruch Preußens im Jahre 1806 sein Schaffen bewusst in den Dienst der deutschen Erneuerung und der Befreiung vom korsischen Joch stellte. Seit 1808 in Dresden, erreichte er dort im Verkehr mit hervorragenden Vertretern der deutschen Romantik die volle Höhe seiner schöpferischen Kraft. Die in diesen Jahren angestrebte Verbindung mit Goethe scheiterte allerdings. Besonders bedeutsam entwickelte sich jetzt auch die publizistische Tätigkeit Kleists: In Dresden als Mitherausgeber der Zeitschrift “Phöbus”, in der Vorbereitung einer 1809 zur Unterstützung der österreichischen Erhebung beabsichtigten Zeitschrift “Germania” in Prag und schließlich in Berlin als Herausgeber der “Berliner Abendblätter”, mit denen er in den Kampf um die preußische Erneuerung eingriff.
Nach deren Zusammenbruch und in der Enttäuschung über die Erfolglosigkeit seines Schaffens, vor allem aber verzweifelt an der Zukunft seines Vaterlandes, gab er sich am 21. November 1811 am Wannsee bei Berlin den Tod. Das hohe Ethos seiner auch durch vollendete sprachliche Gestaltung und Ausdruckskraft gekennzeichneten Dramen und Erzählungen ist getragen von der für das Wesen des germanisch-deutschen Menschen bezeichnenden Unbedingtheit des Willens, die Welt in ihrer universalen Erscheinung zu bejahen und das Leben heldisch und unter dem beständigen Einsatz der gesamten Existenz zu leben.
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