Japan: Heldengedenken am Yasukuni-Schrein

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Während in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg jede Bunderegierung den todbringenden Siegermächten nicht weit genug in deren Hinterteile kriechen konnte und sich seit jeher nur noch besatzungshörig und volksfeindlich gegenüber der eigenen Geschichte äußert, sieht die Welt bei unserem einstigen asiatischen Verbündeten aus Japan hingegen vollkommen anders aus. Trotz ständiger massiver Proteste aus China und Südkorea pilgern dort selbst japanische Regierungsmitglieder regelmäßig zum altehrwürdigen Yasukuni-Schrein und gedenken voller Stolz ihrer Helden vergangener Kriege.

In dem Schrein inmitten der Weltmetropole Tokios wird dabei maßgeblich den eigenen gefallenen Militärangehörigen gedacht, die während und seit der Meiji-Restauration von 1868 auf der Seite der kaiserlichen japanischen Armeen ihr Leben ließen. Den Tokioter Schrein umgibt einen bei den Japanern äußerst beliebten Park, der mit zahlreichen traditionellen Kirschbäumen bepflanzt wurde. Zum Herbeirufen der Totengeister weist der Schrein auch eine Gebetshalle auf, die das nationale und kaiserliche Siegel Japans am Eingang ziert. Unter den Besuchern im Oktober dieses Jahres befanden sich auch drei Ministerinnen der aktuellen Regierung.

China wirft den Japanern nun erneut vor, daß dort auch entsprechende völkische Ehrungen gegenüber verurteilten Kriegsverbrechern durchgeführt wurden. Die Anwesenheit ranghoher Regierungsmitglieder zum Heldengedenken am Schrein führte schon in der Vergangenheit immer wieder zu erheblicher Verstimmung in Peking und belastet bis heute die diplomatischen Beziehungen beider asiatischen Länder. Im Dezember 2013 hatte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe den Helden-Schrein erst besucht, woraufhin er kurzerhand zur unerwünschten Person in China erklärt wurde. Im Oktober 2014 verzichtete der Ministerpräsident des Inselstaates jedoch entgegen seinen drei Ministerinnen auf einen persönlichen Besuch am gleichen Ort der Totenverehrung. Die Entsendung einer Opfergabe für die japanischen Kriegshelden ließ er sich allerdings nicht nehmen.
 

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