Spätestens seit der für „Die Mannschaft“ nicht ganz so erfolgreichen Europameisterschaft, liegen gewisse Modefrisuren voll im Trend. Ob Joshua Kimmich oder Toni Kroos, der auf den Barber-Schnitt „Fade Cut“ setzt oder Robert Andrich mit seiner rosa Punkfrisur. 2022, bei der für Deutschlands bunten Mannschaft blamablen WM, kam sogar Privat-Friseur Mustafa „Musti“ Mostafa ins Mannschaftshotel.
Barbershops vs. Friseursalons
Ein Erlebnis der besonderen Art schreibt man türkischen Barbieren zu. Eine richtige Zeremonie mit türkischem Tee, Nassrasur, Waschen, Schneiden, Föhnen, Entfernung der Härchen mit Feuer und mit einer kurzen Nackenmassage. Für viele junge Ausländer sind die Barbershops ein kultureller Treffpunkt. Auch viele junge deutsche Männer versuchen mit billigen, angesagten Frisuren in gerade diesen Läden dem vermeintlichen Schönheitsideal zu entsprechen. Doch billig sind nicht nur die Preise, sondern vor allem auch die hygienischen Bedingungen. Ein hochansteckender Fadenpilz sorgt derzeit gerade bei jungen Männern für rote Entzündungen am Kopf. Sie führen zu eitrigen Abszessen und Haarausfall. Trichophyton tonsurans, so der wissenschaftliche Begriff des Pilzes.
Da die Babershops wie die sprichwörtlichen Pilze aus der Erde geschossen sind, verbreitet sich der Kopfpilz gleich nach dem Fußpilz rasend schnell über ganz Europa. Experten sprechen von einer europaweiten Epidemie. Desinfektion der Oberflächen, Rasierklingen und anderen Arbeitsmitteln ist in solchen Shops bei einem Haarschnittpreis von 15 Euro und weniger schon aus finanziellen Gründen nicht möglich. Ungelerntes Personal, denn die Meisterpflicht wird meist spitzfindig umgangen oder unterwandert, erledigt den Rest.
Dann doch lieber ein paar Groschen mehr ausgeben und die alteingesessenen deutschen Friseure unterstützen, bevor auch diese noch schließen und die fünfte türkische Pizzeria, die dritte Sportbar oder das vierte Dönerrestaurant eröffnet.
