Der kalifornische Radiosender KPFA hat den berühmten Biologen, Religionskritiker und Autor Richard Dawkins, wegen dessen Kritik am Islam, aus einem geplanten Interview ausgeladen. KPFA begründete seine Entscheidung Dawkins auszuladen damit, dass der Sender zwar die Meinungsfreiheit energisch unterstützen würde, jedoch keine beleidigenden Äußerungen. Dawkings hätte, der Meinung KPFAs zufolge, Muslime durch diverse Kommentare und Tweets, in denen er den Islam kritisierte, verletzt.
Dawkings zeigte sich über das Verhalten des Senders erstaunt, immerhin habe er seiner Meinung nach lediglich die Wissenschaftsfeindlichkeit islamischer Gelehrter sowie Dinge wie Frauenfeindlichkeit oder die Todesstrafe für vom Glauben abgefallene Muslime kritisiert. Die Religionskritik Dawkins erstreckt sich dabei nicht nur auf den Islam, er verfasste mehrere anti-religiöse Bücher und forderte sogar dazu auf, Christen in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen. Wenn es also um das Verletzen von religiösen Gefühlen geht, ist Dawkins kein Unbekannter. Somit ist verständlich, dass Dawkins dem Sender nun doppelte Standards vorwirft und sagte: „Ich bin als Kritiker des Christentums bekannt und bin dafür noch nie ausgeladen worden“, weiterhin stellte er die berechtigte Frage, warum man dem Islam einen Freibrief gäbe und warum es in Ordnung sei, das Christentum zu kritisieren, den Islam jedoch nicht.
Richard Dawkins sieht sich mit Sicherheit selbst als ein, im klassischen Sinne, liberaler Mensch an, wodurch seine Kritik am Islam aus der üblichen Kritik heraussticht.
Betrachtet man beispielsweise die islamkritische Rhetorik einiger populistischer Gruppierungen in Europa, drängt sich der Verdacht auf, dass wenn von einer Islamisierung die Rede ist, das eigentliche Problem nicht im Islam als Religion besteht, sondern in seinen Anhängern. Die Kritik der Religion wird dem, was man eigentlich kritisieren möchte, vorgeschoben, da eine Rhetorik, die die Ethnie oder Rasse der Einwanderer zum Problem erklärt, als zu radikal oder unpopulär angesehen wird, während Religionskritik dagegen an sich sogar ein liberales Steckenpferd ist. Dass die meisten Gruppierungen, die sich dem nationalen Widerstand zugehörig fühlen, diesen Umweg für unnötig halten und die Dinge beim Namen nennen, ist allgemein bekannt. Mit dem Fokus, den beide Gruppierungen auf den Menschen legen, tritt die Bedrohung, die vom Islam als Religion ausgeht, fast schon in den Hintergrund. Dawkins weist mit seiner Kritik auf diese nicht zu unterschätzende Gefahr hin. Die Gefahr, die wir meinen, ist die Rückkehr in ein neues geistiges Mittelalter. Mit dem schleichenden Niedergang der letzten Wüstenreligion, die Europa für fast 2000 Jahr plagte, entstand ein gefährliches Vakuum in den Herzen derer, die sich nach einer religiösen oder metaphysischen Seite des Lebens sehnen. Wie man dieses Vakuum mit etwas Gesundem und Zeitgemäßem füllen könnte, ist ein Thema für sich, es steht jedoch außer Frage, dass, wenn der Islam sich in diesem Vakuum ausbreitet, uns nichts Gutes bevorsteht.
Es mag einige geben, die diese Gefahr, mit der Begründung der Islam sei nicht mit den Menschen Europas kompatibel, abtun. Wer darauf hofft, sollte sich vergegenwärtigen, dass auch das Christentum eine in Europa fremde Religion ist, die durch verschiedene Mittel und über einen langen Zeitraum den Weg in die Köpfe der Europäer gefunden hat. Die heutige Lage unterscheidet sich zudem nur bedingt, von der des immer dekadenter werdenden Roms, in dem das Christentum zuerst Fuß fassen konnte.
Die moderne Linke ist nicht gewillt diese Gefahr zu sehen, da ihrer anti-europäischen Ideologie zufolge, alles was aus Orten mit exotischen Namen kommt, nur gut sein kann. Diese Ideologie ist auch der Grund für die von Dawkins erwähnten doppelten Standards. Wie kann man es sonst erklären, dass die politische Linke, insbesondere in den USA, einen lautstarken Kampf gegen Abtreibungsgegner führt, diesen Kampf aber fast ausschließlich auf Christen fokussiert und dass, obwohl auch unter Moslems, Abtreibung nicht hoch im Kurs steht. Das Gleiche gilt in der BRD für die rot-grünen Gender-Bildungspläne. Während man hier die in der BRD praktisch nicht existenten, fundamentalen Christen herbeiredet, scheint niemand daran zu denken, dass auch Herr Yilmaz nicht sehr begeistert sein wird, wenn seine Tochter mit Hausaufgaben zum Thema Analsex nach Hause kommt.
Dass man religiöse Dogmatiker heutzutage eher unter Moslems als unter Christen findet sowie dass diese die größere Gefahr darstellen, scheint auch eine Vorstellung zu sein, die Dawkins teilt. Dawkins erklärte zuletzt den Islam zu einer größeren Bedrohung für unsere Gesellschaft als das Christentum, weiterhin führte er an, dass ihm weder christliche Selbstmordattentäter, noch andere christliche Terrorakte bekannt seien. Er sagte damals, die für einen Religionskritiker beachtenswerten, abschließenden Worte: „Ich habe gemischte Gefühle über den Niedergang des Christentums dahin gehend, als das Christentum ein Bollwerk gegen etwas noch schlimmeres sein könnte.“