„Wer gegen uns?“ – Zweite Auflage erschienen

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„Wer gegen uns?“ ist der deutsche Titel des Romans „Nessun dolore“ (keine Schmerzen) von Domenico Ti Tullio, Anwalt der neofaschistischen Bewegung CasaPound. Der Roman des 1969 geborenen Autoren war in Italien ein voller Erfolg, der so manchen Vertreter des Establishment beunruhigte. In Deutsch erschien die Geschichte der jungen Männer und Frauen, die für CasaPound aktiv sind, erstmals 2014 im Antaios Verlag. Nun ist die zweite Auflage des Romans erschienen, was Grund genug für eine kleine Inhaltsbesprechung ist.
Das Werk beginnt mit einer Rückblende auf den Anfang der 1990er Jahre, bei der auch die noch weiter zurückliegenden „anni di piombo“ eine Behandlung erfahren. In diesen lieferten sich Neofaschisten, Kommunisten und die Polizei in den Straßen Italiens immer wieder brutale Kämpfe, in denen es Tote auf allen Seiten gab. Diese liefern auch den Stoff für die Eingangsszene, die mit dem Totengedenken an drei am 7. Januar 1978 ermordeten Faschisten startet.

Das Gedenken an die drei ermordeten Faschisten des 7. Januar findet nicht nur im Buch, sondern auch in den Straßen Italiens statt.
Wer bei dem Einstieg nicht mehr als nur den literarischen Einstieg in ein Buch sieht, ist blind für die Rolle des Mythos in der Politik. Doch das Buch ist nicht einfach nur ein Roman über politische Aktionen, es beschreibt auch die teils recht unpolitischen Probleme der jungen Aktivisten. Die Geschichte der zwei jungen Männer, Flavio und Giorgio, ist der Haupterzählstrang, auf dessen Verlauf immer weitere Charaktere ins Geschehen eintreten. So etwa der Anwalt Di Tulllio, der nach einer Messerstecherei die Verteidigung des jungen Giorgio übernimmt und sich zunehmend im Zwiespalt zwischen seinem eigenen bürgerlichen Leben und seinen Sympathien für die revolutionäre Bewegung sieht. Für die Lektüre ist es zwar durchaus gut, Grundwissen über eben diese revolutionäre Bewegung – CasaPound – zu besitzen, es ist aber nicht zwingend notwendig. Die Geschichte der jungen Faschisten wird in ihrer Gänze dagegen nur der verstehen, der selbst als politischer Aktivist tätig ist und der das Gefühl kennt, wenn Siren oder Parolen des politischen Gegners ertönen und das Adrenalin sich in die Adern pumpt. Denn Georgio und Flavio sind keine bürgerlichen Patrioten, ihre Aktionen sind keine Stammtischreden oder Facebook-Kommentare. Sie sind jung, sie sind revolutionär, sie sind faschistisch und sie sind militant.

„Sie sind also zu siebt. Es könnten auch noch mehr sein, aber ihre Zahl ist kein Problem. Das ist die erste Regel, die sie dir beibringen: Manches muß getan werden, ohne Ausnahme. Auch der halbe Meter Rundholz, den jene ab und zu bei sich tragen, erlaubt keine Ausnahme von dieser Regel. Frederico parkt ohne Eile am Bürgersteig und schaltet den Motor aus, während Nico sich schon die Handschuhe angezogen hat …“
„Wer gegen uns?“
2. Auflage
288 Seiten, mit Fotos
22,00 €

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