Bei Durchsuchungen von fast 100 Objekten haben Ermittler von Zoll und Polizei am Mittwoch Beweise gegen eine organisierte Ausländerbande, welche Scheinehen vermittelt hat, gesammelt. Die Razzia richtete sich gegen mehrere Gruppen von kosovarischen, bulgarischen und serbischen Staatsangehörigen, welche seit Ende 2015 zahlungswilligen, vornehmlich aus dem Kosovo stammenden Männern zu Scheinehen mit einkommensschwachen Frauen aus Tschechien, Rumänien oder Bulgarien verholfen haben sollen. Den Männern wurde so der Aufenthalt in der Europäischen Union (EU) – in aller Regel Deutschland – ermöglicht. Dafür sollen die „Kunden“ fünfstellige Summen gezahlt haben. In Ermittlerkreisen wird von mehreren Hundert Fällen ausgegangen.
Außerdem sollen mehrere Beschuldigte über Bauunternehmen Schwarzarbeiter beschäftigt haben und hierbei Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von etwa sechs Millionen Euro nicht abgeführt haben.