Die Lüge der Apartheid – Teil 3

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Ein weiterer wichtiger Teil der Apartheidslüge war, dass das Militär das System zusammenhalten könnte. Die demografische Realität strafte dies jedoch erneut Lügen: Die weiße Bevölkerung Südafrikas umfasste auf ihrem Höhepunkt rund 5 Millionen, während die schwarze Bevölkerung im gleichen Zeitraum 30 Millionen betrug.

Eine in Südafrika hergestellte G5 Kanone in Aktion. Trotz ihrer überragenden technologischen Überlegenheit verfügten die Streitkräfte und Polizei Südafrikas schlicht nicht über ausreichend Personal, um endlose Grenzkonflikte zu führen und gleichzeitig nicht endende und wachsende interne Aufstände durch 90 Prozent der Bevölkerung zu unterdrücken.
Eine in Südafrika hergestellte G5 Kanone in Aktion.
Trotz ihrer überragenden technologischen Überlegenheit verfügten die Streitkräfte und Polizei Südafrikas schlicht nicht über ausreichend Personal, um endlose Grenzkonflikte zu führen und gleichzeitig nicht endende und wachsende interne Aufstände durch 90 Prozent der Bevölkerung zu unterdrücken.

Von den fünf Millionen Weißen, waren weniger als 800.000 im wehrfähigen Alter und nicht alle von ihnen konnten gleichzeitig einberufen werden. Der Staat konnte auf nur einige Hunderttausend Soldaten bauen, um zu versuchen, eine Bevölkerung von Millionen Schwarzen zu kontrollieren.
In Anbetracht der demografischen Realität ist deutlich zu sehen, dass die Apartheid durch militärische Mittel nicht aufrechtzuerhalten war. Dennoch währte die Lüge fort und junge Südafrikaner wurden in die Armee und Polizei eingezogen, um für ein System zu sterben, welches von Anbeginn dem Untergang geweiht war.
Gleichzeitig machte man das weiße westliche Gesundheitswesen und die Technologie großflächig verfügbar. Das größte Krankenhaus der südlichen Hemisphäre wurde im schwarzen Township Soweto außerhalb von Johannesburg speziell für die schwarze Bevölkerung errichtet.
Die Kindersterblichkeit unter Schwarzen ging dramatisch zurück (bis weit unter die im Rest des schwarz regierten Afrikas). Der rapide Bevölkerungsanstieg erhöhte zusätzlich den Druck auf die demografische Zusammensetzung des Landes.

Als die demografische Blase weiter und weiter anschwoll, war die Apartheidsregierung gezwungen, noch strengere und repressivere Gesetze auszuarbeiten, um die Weißen zu schützen, während die schwarze Bevölkerung Jahr für Jahr zahlenmäßig davon galoppierte.
Gesetze, die Haft ohne Gerichtsverfahren zuließen, und das Verbieten von Büchern und Personen waren für sich schon schlimm genug, als der Konflikt sich jedoch intensivierte, begannen beide Seiten Methoden einzusetzen, vor denen jede anständige Gesellschaft zurückschrecken würde. Der Apartheidsstaat setzte offiziell finanzierte Todesschwadronen ein und Folter durch die Polizei wurde zur Routine. Die ANC platzierte Bomben in Restaurants und, neben anderen Gräueltaten, ermutigte Mobs, Kollaborateure durch Necklacing zu töten.

Im Namen einer Lüge, dass die Apartheid aufrechterhalten werden konnte, verursachte der Staat moralisch abstoßende Taten auf beiden Seiten des politischen Spalts. Die schwarze Widerstandsbewegung begann ein Guerilla „hit and run“ Vorgehen in ihren Angriffen gegen strategische Ziele. Um diesen unkonventionellen Krieg zu kämpfen, wurde die südafrikanische Polizei mit weitreichenden Befugnissen für Festnahmen und anderen drakonischen Maßnahmen ausgestattet. Diese konnten jedoch nur kurzfristige Notfalllösungen sein, da die eigentliche Herausforderung, die schwarze Mehrheitsbevölkerung an der Inbesitznahme des Landes zu hindern, durch die Apartheidsgesetzte nie angegangen wurde.

Ein Teil Sowetos, das wuchernde schwarze "Township" außerhalb von Johannesburg. Gebaut um die Millionen schwarzer, die im "weißen" Johannesburg arbeiten, zu beherbergen, sollte Soweto derart unsichtbar sein, dass seine Straße und Vororte noch nicht einmal Namen erhielten, sodass eine typische Adresse "Haus 4, Zone 1" war. Soweto wurde 1963, auf dem Höhepunkt der Apartheid in Südafrika, offiziell anerkannt. Eine Tatsache, die mehr als alles andere, den Bankrott der Apartheid unterstrich.
Ein Teil Sowetos, das wuchernde schwarze „Township“ außerhalb von Johannesburg. Gebaut, um die Millionen Schwarzer, die im „weißen“ Johannesburg arbeiten, zu beherbergen, sollte Soweto derart unsichtbar sein, dass seine Straßen und Vororte noch nicht einmal Namen erhielten, sodass eine typische Adresse „Haus 4, Zone 1“ war.
Soweto wurde 1963, auf dem Höhepunkt der Apartheid in Südafrika, offiziell anerkannt. Eine Tatsache, die mehr als alles andere, den Bankrott der Apartheid unterstrich.

Die weiße Regierung versuchte der Grundidee der „Großzügigen Apartheid (original: Grand Apartheid)“ eine praktische Anwendung zu geben. So wurde in der ersten Hälfte der 1970er Jahre einigen traditionellen schwarzen Stammesgebieten die Unabhängigkeit gewährt. Auf diese Weise machte sich die Apartheidsregierung glauben, dass schwarze politische Bestrebungen durch das Wahlrecht in einzig diesen Stammesgebieten befriedigt werden könnten, obwohl eine große Zahl Schwarzer außerhalb dieser Gebiete in den weißen urbanen Räumen lebte. (Diese sogenannten „weißen“ Gegenden waren nicht mehrheitlich europäisch, wenn man die schwarzen Hausdiener, Arbeiter und Farmarbeiter hinzuzählte.)
Die weiße Regierung weigerte sich, die Größe dieser traditionellen Stammesgebiete an die veränderte Demografie anzupassen, stur darauf beharrend, dass die schwarzen Heimatregionen, ca. 13 Prozent der Gesamtfläche des Landes, schon bald 80 Prozent der Bevölkerung beherbergen sollte. Selbst wenn dieses Land viel des besten Agrarlandes beinhaltete.

Kurz gesagt, die Apartheidsregierung weigerte sich, die grundlegenden Wahrheiten rassischer Dynamik anzuerkennen: Diejenigen, die ein Gebiet bewohnen, bestimmen das Wesen der Gesellschaft in dieser Region, unabhängig davon, wem dieser Raum ursprünglich gehörte.
Das Schicksal des weißen Südafrikas war besiegelt, als die Aufteilung des Landes nicht an die demografische Realität angepasst wurde, als alle Anstrengungen darauf verwendet wurden, schwarze Heimatländer zu schaffen, aber kein weißes, und durch die andauernde Beharrung auf die Nutzung schwarzer Arbeiter.

Die Teilreform in der Mitte der 80er Jahre, die Abschaffung der Gesetze zum Verbot gemischtrassiger Ehen und gemischtrassiger politischer Parteien sowie eingeschränkte Verfassungsänderungen, welche Eingeborenen und Farbigen ihre eigenen parlamentarischen Kammern gab, trug nur wenig dazu bei, die zunehmende Gewalt zu stoppen.
Tatsächlich nahm die Rassengewalt dramatisch zu. Die Reformen schufen eine unerfüllte „Revolution steigender Erwartungen“ und es war genau während dieses Kreislaufes aus schwarzer Gewalt und weißer Gegengewalt, dass der, innerhalb des Landes stattfindende Rassenkrieg, seine höchste Opferzahl forderte.

Im Jahr 1990 erkannte die weiße Regierung endlich die Wahrheit, dass sie die anwachsende schwarze Bevölkerung nicht länger effektiv kontrollieren konnte und hob daher das Verbot der ANC auf und entließ Nelson Mandela aus dem Gefängnis. Um 1994 wurde durch eine „eine Person, eine Stimme“ Abstimmung die Macht an die ANC übergeben. Obwohl die strikte Apartheid schon in den 1980ern endete, ist es das Jahr 1994, von dem an sie als abgeschafft gilt.

Es war ein unausweichlicher Ausgang: Die Apartheid konnte nicht aufrechterhalten werden. Sie war in praktischer Hinsicht durch die demografische Realität undurchführbar und, da sie auf gewalttätiger Unterdrückung fußte, ebenfalls moralisch inakzeptabel. Das weiße Südafrika säte mit der Apartheid damit die Saat seines eigenen Untergangs, ein System der Rassentrennung, das, in Anbetracht seiner Nutzung schwarzer Arbeiter, niemals hätte aufrechterhalten werden können.

Die Apartheid musste scheitern: Die Frage war nicht ob, sondern wann. Die Politiker, die sie den weißen Südafrikaner als ihre einzige Hoffnung und Rettung verkauften, logen: entweder bewusst oder aus Ignoranz gegenüber der Realität der Beziehung aus Demografie und Macht.

1 Kommentar

  • Werdet Ihr langsam links, oder zeigt erst jetzt Euer wahres Gesicht oder wie sieht das aus? Wollt Ihr uns hier glauben machen, dass die Apartheid schlecht war? Und dann immer wieder der Hinweis auf die Gewalt der Weißen und Unterdrückung der Schwarzen. Was soll das?

    André Müller 29.05.2018
    • Die Apartheid war aus Sicht des Autors ein Fehler, den er ausführlich in seinem Artikel begründet. Das System Apartheid hat die Weißen in Südafrika auf die Verliererstraße gebracht.

      admin 29.05.2018
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