Bei strahlendem Sonnenschein ging es zum Affenberg in Salem. Die dortige Anlage beim zweihundert Jahre alten Mendlishauser Hof besteht aus einem Affenfreigehege, einem Weiher, einer Anlage für Dammwild sowie einer Storchenkolonie.
Der Weg zum Affenfreigehege führte unsere Gruppe an einem grossen Weiher vorbei, an welchem jedes Jahr frei fliegende Schwäne, Graugänse, Stockenten, Haubentaucher und weitere Wasservögel ihre Jungen aufziehen. Von den Aussichtsplattformen und einem Steg, der direkt über das Wasser führt, konnte die ganze Vielfalt heimischer Wasservögel beobachtet werden. Im Wasser des Weihers tummeln sich zahlreiche Karpfen, die mit Futter aus extra bereitgestellten Boxen am Wegesrand gefüttert werden dürfen. Das Füttern der riesigen Karpfen war für die Kleinsten unserer Gruppe ein ganz besonderer Spaß und sorgte für leuchtende Kinderaugen.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte die Gruppe einen Rundweg, der durch ein insgesamt 20 Hektar großes Waldgebiet führt, in welchem mehr als 200 Berberaffen in freier Wildbahn leben. Es handelt sich um Deutschlands größtes Affenfreigehege. Die ursprüngliche Heimat der Berberaffen ist Marokko und Algerien. In ihrer Heimat leben die Affen in Gebirgen bis zu 2.000 Metern Höhe. Die dortigen klimatischen Bedingungen sind denen am Bodensee sehr ähnlich, weshalb die Berberaffen das gesamte Jahr im Freien verbringen können. In ihrer Heimat sind die Tiere mittlerweile stark gefährdet. Die weltweite Population umfasst noch ca. 10.000 Tiere. Der Affenberg in Salem stellt einen wichtigen Reservebestand dar, um das Aussterben der Berberaffen zu verhindern. In den achtziger Jahren wurde eine ganze Gruppe aus Salem in Nordafrika ausgewildert, um den Erhalt des dortigen Bestandes zu sichern.
Der Rundweg ist zu beiden Seiten mit Holzzäunen vom naturbelassenen Wald getrennt, der das Zuhause der Berberaffen ist. Trennende Gitter oder Gräben existieren nicht. Den Tieren bleibt es überlassen, ob sie lieber ihre Ruhe vor den Besuchern haben möchten, wozu sie sich jederzeit tiefer in den Wald zurückziehen können, oder ob sie Kontakt mit den Gästen des Affenfreigeheges aufnehmen möchten. Natürlich ist das mitgebrachte Popcorn ein starker Anreiz, sich den Menschen zu nähern. Das Popcorn wird am Eingang des Freigeheges kostenlos an die Besucher abgegeben und ist speziell auf die Ernährungsbedürfnisse der Tiere ausgerichtet. Insbesondere für die Kinder des Gemeinschaftsausfluges war es ein ganz besonderes Erlebnis, den Berberaffen mit der ausgestreckten Hand etwas Popcorn anzubieten. Genüsslich ließen es sich die scheulosen Affen schmecken.
An den Gang durch das Affenfreigehege schloss sich ein Besuch der Damwildanlage an, in welcher ein Damhirsch, zwanzig Hirschkühe sowie einige Jungtiere Zuhause sind. Den Damhirsch bekam unsere Gruppe leider nicht zu Gesicht. Dafür konnten wir jedoch mehrere Gruppen von Hirschkühen mit Jungtieren beim Äsen beobachten.
Nach dem Besuch der Damwild-Anlage wurde noch ein Abstecher in die Storchenkolonie unternommen, wo sich aus zahlreichen Storchennestern kleine Schnäbel von Jungtieren reckten, um von den Storcheneltern mit Insekten, Regenwürmern und anderen Leckerbissen versorgt zu werden.
Nach diesem natürlichen Rundgang stärkte sich die Gruppe in einer nahegelegenen Gaststätte mit regionalen Speisen und ließ den Nachmittag mit einem kühlen Bad im Bodensee ausklingen.