Wer glaubt, Multi-Kulti-Propaganda und ein wahnhafter „Kampf gegen rechts“ seien eine Domäne der Linken, der irrt. Es sind gleichermaßen Vertreter des Bürgertums, allen voran Unternehmensführer und Wirtschaftslobbyisten, die lautstark in den Chor der Globalisten einstimmen.
In der „Berliner Erklärung“ fordern der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) eine Beschleunigung der Asylverfahren, die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse und ein großzügiges sofortiges Aufenthaltsrecht für ausländische Azubis – mit dem Ziel, dass möglichst viele illegale Einwanderer im Lande bleiben, ungeachtet, ob sie die Voraussetzungen des Asylverfahrens überhaupt erfüllen.
Herwarth Brunde, Deutschlandchef der Zeitarbeitsfirma Manpower, befürchtet gar eine Verschwendung von Talenten, insbesondere durch die geltenden Regeln zum Arbeitsverbot. „Wir sollten froh sein um jeden, der zu uns kommt“.
Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks meint gar „wer gegen Flüchtlinge demonstriert, gefährdet seine Rente“.
Die naheliegende Frage, warum ausgerechnet afrikanische Wirtschaftsflüchtlinge oder Zigeuner vom Balkan in der Lage sein sollten, die deutschen Sozialkassen zu füllen, bleibt dabei stets unbeantwortet. In Wahrheit dürfte es in Zeiten guter Wirtschaftslage und steigender Lohnforderungen darum gehen, die dank des demographischen Selbstmords der Deutschen immer weiter schrumpfende industrielle Reservearmee wieder aufzufüllen. Ein Überangebot von Arbeitskräften zu schaffen ist seit jeher das Bestreben der Wirtschaft – nur so lassen sich Nullrunden und Leistungsdruck rechtfertigen. Dies gilt erst recht für die in der Kritik stehenden Zeitarbeitsfirmen, für die in der Regel nur arbeitet, wer arbeiten muss. Und Asylanten und Wirtschaftsflüchtlinge müssen, wenn sie Aussicht auf eine Aufenthaltsgenehmigung haben wollen, gleich zu welchen Bedingungen einer Arbeit nachgehen.
Dabei lebt der Mensch bekanntlich nicht vom Brot allein. Selbst wenn die Verwandlung Deutschlands in einen Vielvölkerstaat wirtschaftlich ein Gewinn wäre, Land und Volk wären unwiederbringlich verloren. Ein Verlust, der durch kein Geld der Welt aufgewogen würde.
Aber Profit kennt kein Vaterland wusste schon Karl Marx. Und auch keine anderen Werte möchte man dem hinzufügen.
Als wiederholtes Negativbeispiel darf in dieser Hinsicht der Siemens-Konzern unter seinem Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser dienen. Wiederholt hatte Kaeser eine aktive Gesinnungs- und Verantwortungsethik gefordert – mit eindeutiger Stoßrichtung gegen rechts. Im Mai diesen Jahres beschuldigte er die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel, sie schade „mit ihrem Nationalismus dem Ansehen unseres Landes in der Welt“. Er hätte lieber „Kopftuch-Mädel“ als „Bund Deutscher Mädel“.
Im Anschluss legte der Wirtschaftsboss immer wieder nach, warnte vor einem neuem Nationalsozialismus und nannte es für die hiesige Wirtschaft verheerend, wenn Nationalismus und Rassismus salonfähig würden. Deutschland lebe vom Export und möglichst offenen Grenzen – und meint damit vor allem Deutschlands Großunternehmen, denn bei dem Thema gehe es neben humanistischen Werten auch um geschäftliche Interessen.
Wenn es allerdings um die Zusammenarbeit mit dem totalitären Islamisten-Staat Saudi-Arabien geht, ist Kaeser, wie die Bundesrepublik insgesamt, weniger zimperlich. Saudi-Arabien ist eine religiöse Diktatur, die als Hauptfinancier weltweit operierender islamischer Terrorgruppen gilt. Der jüngst begangene bestialische Mord an dem regimekritischen Journalisten Jamal Kashoggi stellt insofern keine Ausnahme im sonst üblichen Verhalten der Scheichs dar.
Für Siemens kein Problem. Seit fast 90 Jahren ist der Konzern in Saudi-Arabien vertreten. Der frühere Chef des Unternehmens, Klaus Kleinfeld, hat es sogar zum persönlicher Berater des saudischen Kronprinzen gebracht. Auch wenn nun der Gesinnungsethiker Kaeser nach zu starkem öffentlichen Druck seine Teilnahme an der Investorenkonferenz „Future Investment Initiative“ (FII) vom 23. bis zum 25. Oktober im saudischen Königreich absagen musste, ist dies rein taktischer Natur. Sollte Gras über die Sache gewachsen sein, gilt es wieder: Geschäft ist schließlich Geschäft.