Heilbronn, du klein verträumtes Städtchen in Württemberg,
mit deinen eignen Menschen und dem Fachgewerk.
Selbst Goethe hat dich schon besucht und fand nur gute Worte,
eine romantische Ausstrahlung weilt dort an jeder Pforte.
Weinbaufamilien leben hier – viele an der Zahl,
und gute Weine gibt es reichlich zur Auswahl.
Ein Herz aus Gold mit einem harten, mürrischen Kern,
so kennt man die Heilbronner – so hat man sie gern.
Doch am 10.09.1944 fiel des Teufels Blick auf dieses Stückchen Land,
und auf 74.000 Seelen wurden 30 – 40 Bomber entsandt.
Diese vollbrachten ihr Werk voller Zorn,
als bliesen die Apokalyptischen Reiter ins Horn.
Über 300 Häuser wurden in Schutt und Asche gelegt,
durch Hass einfach von der Erde gefegt.
Mehr als 400 Verletzte ringen in den Trümmern um ihr Leben,
es ist als würde der Teufel über Heilbronn her schweben.
Selbst vor historischen Gebäuden wird nicht halt gemacht,
und schändlich das Vernichtungsfeuer entfacht.
Die Dächer der alten Kilianskirche und des Rathauses wurden zerstört,
obwohl das längst zum geschichtlichen Kulturgut gehört.
Hunderte von Jahren standen sie, allen Wettern zum Trutz,
nun kommt der „Befreier“ und zerbombt den Putz.
Die Toten sind so viele an der Zahl,
erschlagen und verbrannt mit Leid und Qual.
Die Bombardierung war so stark, so brutal,
für Zwei Stunden war der Himmel dunkel und von Asche fahl.
Aber nicht nur die Staubwolke machte den Menschen zu schaffen,
durch die Explosionen wurden Gegenstände zu Waffen.
Splitter fegten umher und verletzten das Vieh,
rissen Fleisch von den Knochen in jener Szenerie.
Im nahegelegenen Böckingen folgten tagelang Notschlachtungen,
noch mehr Blut in all den Verwüstungen.
Von da ab war es für kurze Zeit ruhig in der Stadt,
es schien als wäre der Dämon nun satt.
Doch nicht für lange währte diese trügerische Ruh,
schon schlägt der Foltermeister von neuem wieder zu.
Dieses mal mit einer zermürbenden List,
es quält ein einzelner Terrorist.
Immer mal wieder erscheint ein Bomber über Heilbronn,
wirft 1 – 2 Bomben und macht sich davon.
So geht das durch bis in den Dezember,
er kommt und geht und bleibt doch ein Fremder.
Zermürbung lautet wohl sein Befehl,
doch dieser Versuch schlug bei den wackeren Schwaben fehl.
Der Humor wallt auf und gab dem Luftgespenst einen Namen,
dies war vom frechen Trotz der Samen.
Erstreckt sich nun des nachts am Himmel sein Mördergefieder,
so witzelt der Schwabe: „Ach, der Bombenkarle kommt wieder.“