Ein Scherz des Komödianten Bernd Stelter über Doppelnamen und ein Witz von der neuen CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer haben unter Gutmenschen für Empörung gesorgt. Feministinnen, Schwulen- und Lesbenräte und natürlich Vertreter von SPD, Linken und Grüne haben sich zu Wort gemeldet. Einhelliger Tenor: Stelter und Kramp-Karrenbauer sind rückständige Provinzler, die sich unverzüglich entschuldigen müssten oder aus dem Rampenlicht verschwinden sollten.
Jede Karnevalssaison aufs Neue sind die Gendermainstream-Moralapostel alarmiert und auf der Pirsch. Wer wagt es, Witze über „Minderheiten“ zu machen? In den letzten Jahren waren beispielsweise falsche Kostüme wie der schwarze Höhlenmensch (rassistisch), die „sexy China-Frau“ (sinophob) oder die Indianerin (Kulturelle Aneignung) Grund zur Aufregung. Völlig inakzeptabel sind natürlich auch Faschingswagen mit Bezug auf die Wehrmacht (revisionistisch und militaristisch). Ein weiterer großer „Eklat“ fand vor ein paar Jahren in Aachen statt, als bei einer Feier ein nationalistischer Hooligan mit einem Orden ausgezeichnet wurde, weil er an diesem Abend keine Randale gemacht hatte. Zumal zum örtlichen Faschingsprinzen damals ein Schwarzafrikaner aus Uganda gekürt wurde.
Ein besonderes Minenfeld stellen jedoch Büttenreden dar. Diese Saison sind dabei gleich zwei mehr oder minder Prominente in die Falle getappt. Zunächst machte der Komödiant Bernd Stelter einen Witz über Doppelnamen bei einer Karnevalssitzung im „Gürzenich“ in Köln. Er machte sich über den Namen der neuen CDU-Generalsekretärin lustig und rief ins Publikum: „Hätte nicht irgendein Standesbeamter Frau Kramp-Karrenbauer warnen können? Hätte nicht irgendein Standesbeamter Frau Kramp-Karrenbauer warnen müssen?“ Daraufhin begann eine Person im mit über 1000 Personen besetzten Saal zu pfeifen.
Stelter setzte sein Programm zunächst fort, was die Person veranlasste, die Bühne zu stürmen und sich vor dem verdutzten Komiker aufzubauen. „Ich habe gerade gepfiffen!“ teilte die mutmaßlich alkoholisierte Dame mit. „Fragt mal irgendjemand, was für einen Scheißnamen ein Mann hat, den die Frau annimmt?“ Der überforderte Stelter antwortete nur: „Ja….“ Woraufhin die aufgebrachte Matrosin weiter wütete: „Ja, Männernamen sind immer toll. Und Frauennamen sind immer scheiße. Und Doppelnamen sind doppelt scheiße.“ Erst der Saalschutz konnte die peinliche Situation auflösen, indem er die humorlose Närrin entfernte.
Wie sich herausstellte, handelte es sich um die Steuerberaterin Gabriele Möller-Hasenbeck die extra mit Gatten aus Weimar angereist war. Im Nachhinein erntete sie großen Zuspruch diverser Feministinnen bei Twitter unter dem Hashtag „Steltergate“. So beklagt eine Nutzerin: „Wer nicht klatscht und lacht muss gehen?“ Eine weitere schreibt: „Viel Liebe für diese genervte Zuschauerin!“
Für den nächsten Skandal sorgte nun die eben noch selbst in die Opferrolle gedrängte Kramp-Karrenbauer, indem sie einen Witz riss, der eine Minderheit tangierte, die in der links-grünen Opferrangliste noch deutlich weiter oben rangiert: Intersexuelle! Unter dem abstrakt klingenden Begriff verbergen sich in Deutschland etwa 100.000 Personen, die geschlechtlich nicht eindeutig zuordenbar sind. Kürzlich wurde für diese Personen die Möglichkeit geschaffen, sich auf Dokumenten nicht mehr als Mann oder Frau kategorisieren zu lassen. Alternativ kann man sich nun auch für „divers“ entscheiden.
Doch der Reihe nach: Was hat Kramp-Karrenbauer „verbrochen“? In ihrer Fastnachtsrede in Stockach am Bodensee sagte sie: „Wer war denn von Euch vor Kurzem mal in Berlin? Da seht ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen“ und „Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder noch sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist diese Toilette.“ Obwohl sich dieser Witz eigentlich gegen die links-grüne Feindgruppe Nummer eins, Männer, richtet (optional noch alt, weiß, heterosexuell und rechts / konservativ), hat sie sich damit völlig ins Abseits gestellt.
Ein Twitternutzer schrieb: „Das Schlimme daran ist auch, dass #AKK dafür wahrscheinlich tagelang geübt hat, um so billige und menschenverachtende vermeintliche Schenkelklopfer zu produzieren. Düsterste, dumpfe Provinz pur! Hat die nichts Besseres zu tun?“ Die Grünen-Chefin Anna Baerbock forderte eine Entschuldigung, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil twitterte: „Annegret Kramp-Karrenbauer zeigt, welcher erzkonservative Wind jetzt wieder in der Union weht. Solche Äußerungen – auch an Karneval – sind absolut respektlos“.
Dass auch die CDU kein uneingeschränkter Hort althergebrachter Werte ist, zeigt auch der Protest eines Bundesverbands für Lesben und Schwule in der Union (LSU). „Natürlich ist eine Entschuldigung fällig“, sagte deren Vorsitzender Alexander Vogt gegenüber dem SWR. „Das erwarten wir.“ Wobei „AKK“ damit nach Ansicht der Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti), Petra Weitzel, sich auch nicht mehr entlasten könne, da eine Entschuldigung keiner mehr Ernst nehmen würde. Für manchen Twitternutzer ist Kramp-Karrenbauer damit schon erledigt: „Diese Frau will Kanzlerin werden? Damit hat sie sich gerade selbst disqualifiziert, denn wer Minderheiten derart diskriminiert, ist charakterlich für kein Amt geeignet. Good bye @AKK“
In Anbetracht des zeitgenössischen Genderwahns kann man sich nur darüber freuen, als Nationalist ohnehin abseits von diesen Dingen zu stehen. Gerade in den bodenständigen Volksschichten sollte auch dieser Affenzirkus einmal mehr aufzeigen, wie weltfremd ideologisch aufgeladene Meinungseliten sind. Die viel beschworene „Spaltung der Gesellschaft“ wird durch die „Demokraten“ nicht gekittet, sondern erst erzeugt.