Trotz der Abschiebung Tausender Al Kaida nahestehender „Heiliger Krieger“ aus dem Transitland der Türkei in deren europäischen Heimatländer reißt der Strom der Nachwuchs-Dschihadisten auch aus Deutschland nach Syrien scheinbar nicht ab. Die Polizei hatte bereits Mitte November 2013 einen 23 Jahre alten Libanesen aus Stuttgart und einen 37jährigen Afghanen mit BRD-Pass bei dem Versuch festgenommen, sich nach Syrien ins Bürgerkriegsgebiet abzusetzen. Bekannt wurde der Vorfall allerdings erst Anfang Dezember 2013. Mit ihrem Auto waren sie in Richtung München unterwegs, um über die Türkei nach Syrien einzusickern, um dort als Krieger Allahs für einen Gottesstaat gegen die legitime syrische Regierung zu kämpfen.
Als sie auf der A 8 durch Polizeikräfte überraschend kontrolliert wurden, befanden sich in ihrem Fahrzeug u. a. zwei Nachtsichtgeräte, Ferngläser, Tarnkleidung sowie ein umfangreiches Sortiment an Material zur medizinischen Erste-Hilfe-Versorgung. Der Zugriff erfolgte am Rasthof Gruibingen. Auch ein fünfstelliger Geldbetrag wurde bei den zwei Dschihadisten aufgefunden, die nach Auskunft der Staatsanwaltschaft der stetig wachsenden Salafisten-Szene Süddeutschlands angehören sollen.
"Der Umfang der Ausrüstungsgegenstände lässt den Schluss zu, daß diese gezielt für weitere, sich bereits im Krisengebiet aufhaltende Dschihadisten bestimmt waren", sagte ein Staatsschutz-Sprecher gegenüber den Medien. Beiden „Heiligen Kriegern“ droht nun bis zu zehn Jahre Haft – dem kriegsfreiwilligen Libanesen auch die Abschiebung. Die beiden Ausländer sitzen in Untersuchungshaft.