In Spanien arbeiten Wissenschaftler zurzeit an einem hochtechnologischen Aufspürgerät, das Geruchspartikel erkennen und somit zukünftig individuell Personen identifizieren soll. Die Gruppe „Biometrik, Biosignale und Sicherheit" von der Universität Madrid ist sich sicher, dass es erkennbare Muster des menschlichen Geruches geben würde, die stabil bleiben und somit quasi auch erschnüffelt werden könnten.
Bereits das Ministerium für Staatssicherheit der DDR arbeitete mit dieser perfiden Methode, um politisch unliebsamen Personen auf die Pelle zu rücken. Die Geruchsproben von Regimegegnern wurden teilweise illegal in deren Betten durch Stasi-Agenten gesammelt und in herkömmlichen Einmachgläsern archiviert. Mit ausgebildeten Schäferhunden und den entsprechend persönlich zuordbaren gesammelten Geruchsproben ging man dann auf Dissidenten-Jagd.
Die spanischen Forscher wollen heute natürlich eine weit aus modernere Technik zur Geruchserkennung entwickeln. Der von den Gerätschaften angezeigte chemische Fingerabdruck könne zum Beispiel an Flughäfen Verwendung finden, um Menschen individuell wie ein DNA-Profil zu identifizieren. Die EU unterstützt die Forschung der neuen Technologie mit Millionenbeträgen. Sie will die Geruchsscanner u. a. im Grenzschutz einsetzen, um so illegal einreisende Sozialtouristen auszusortieren.
Kritiker der Methode sehen in der Aufspürtechnik mittels Geruchsidentifizierung einen weiteren Ausbau und Verdichtung der Überwachungs- und Durchleuchtungsmaßnahmen der staatlichen Verfolgungsbehörden, die letztendlich auch gegen eigene Bürger und nicht nur gegen Ausländer zum Einsatz kommen werden. Ist die Technik erst einmal da, wird sie auch gegen politisch Mißliebige in Europa verwendet, um diese zu verfolgen, sind sich viele besorgte Beobachter der Entwicklung sicher. Die Ausnutzung aller bisher eingeführten kriminaltechnischen Erneuerungen auch gegen Andersdenkende uns systemkritische Personen würde ihnen auf jeden Fall Recht geben.