Kirchliche Hexenjagd in Wiesbaden

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In einer evangelischen Kindertagesstätte im hessischen Wiesbaden scheint man noch im Mittelalter zu leben. Dort sind laut dem zuständigen Pfarrer die bei den Kindern beliebten Hexenkostüme ausnahmslos verboten, weil die heilige Bibel vor schwarzer Magie warne, wie die Verantwortlichen meinen. Doch auch andere Kostüme stehen auf der unzeitgemäßen Verbotsliste der Kirchen-Kita.

Die Kinder wollten eigentlich nur wie üblich die Faschingstage mit kreativen Verkleidungen in der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde feiern. Doch die Kita-Kinder erhielten bereits vor der lustigen Karnevalsveranstaltung Post vom Pfarrer, wo den Erziehungsberechtigten mitgeteilt wurde, welche Kostüme die Kirche in der Kita dieses Jahr nicht dulden werden. So seien dort Kita-Sprößlinge mit Verkleidungen, die Zauberer, Hexen und Teufel darstellen nicht eingeladen, wie es in dem Brief heißt.

Eine Mutter, welche die Hexen-Jagd im 21. Jahrhundert überhaupt nicht verstehen konnte, fragte dann auch beim Kirchenvorstand nach, weshalb die evangelische Kindertagesstätte so eine restriktive Haltung in dieser Sache einnehme. Die schriftliche Antwort erhielt dann zahlreiche Bibelzitate, die der Frau gegenüber belegen sollten, dass Hexen und Zauberer nicht mit den christlichen Anschauungen vereinbar seien.
Solche Einstellungen der Wiesbadener Kita sind aber wohl auch kaum mit den Anschauungen einer aufgeklärten Gesellschaft vereinbar und einer solchen Institution gehört deshalb auch die Berechtigung entzogen deutsche Kinder aufzuziehen. In der Regel werden solche Einrichtungen zudem aus Steuergeldern zumindest mitfinanziert, die natürlich nur zum kleinsten Teil evangelische Fundamentalisten aufbringen.

Viel besser wäre es, wenn sich die Kirche mal darum bemühen würde die Kita-Schützlinge darüber aufzuklären, welche großen Verbrechen durch die Inquisition dank vermeintlicher Gottesmänner in ganz Europa begangen wurden. Auch damals wurde die Bibel mißbraucht, um unzählige germanische Heil- und Pflanzenkundige durch falsche Foltergeständnisse auf den Scheiterhaufen zu verbrennen. Aber das steht freilich nicht in der Bibel, die wurde ja auch schon mehrere Hundert Jahre zuvor geschrieben.
 

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