Während unzählige deutsche Familien heutzutage keinen angemessenen Wohnraum finden oder sich diesen aufgrund prekärer Beschäftigungen erst gar nicht leisten können, bekommen Zigeunerfamilien im rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße wohl nun von der Gemeinde schicke neue Sozialwohnungen gebaut. Auch an begrünte Vorgärten wurde ganz gutmenschlich in der Bauplanung schon gedacht. So sollen die ziganistischen Bewohner des lokalen Maifischgrabens, insgesamt gut 36 Erwachsene und 16 Kinder, ab 2015 auf dem Gelände hinter dem Jugendcafé in der Schlachthofstraße eine nagelneue Bleibe finden.
Wie rührend: In der geplanten Unterkunft finden die wohl 18 Zigeunerfamilien dann auch bessere soziale Einrichtungen (Kita, Eichendorff-Schule, Bürgerecke), kurzweilige Einkaufsmöglichkeiten, einen fußläufig zu erreichenden S-Bahn-Anschluss, mehr Freiräume für alle und deutlich weniger Verkehr und Emissionen (Geruch und Staub) vor, prahlt mit stolzgeschwellter Brust die Gemeinde in ihren Publikationen. Auch ein schöner, alter Baumbestand steht dort noch zur Verfügung. Zudem würden sie auch bei den Energiekosten spürbar entlastet, meinen die Protagonisten der Stadtverwaltung.
Die Zigeuner und ihre Lobby-Verbände sind von den städtischen Umsiedelungsplänen in das neugebaute Domizil schier begeistert. Bei aller Freude nimmt man es mit dem Tierschutz in Neustadt da eben mal nicht so genau. An ein teures Artenschutzgutachten für die Neubausiedlung wurde von Seiten der Planer aber gedacht. Die ergab dann auch, daß auf dem neu geplanten Zigeuner-Areal gut hundert Eidechsen leben. Doch anstatt dem Tierschutz den Vorrang einzuräumen und die Siedlungspläne für die Volksgruppe der Sinti zu stoppen, sollen die Eidechsen nun eingefangen und für viel Geld deportiert werden. Die Stadt will dann die angestammten Reptilien einfach in einem „Ersatzhabitat” neu ansiedeln. Eventuell sollen die Kriechtiere an einer Trockenmauer in den Weinbergen ausgesetzt werden. Auch für die alten Bäume, die man kurzerhand für die Zigeuner-Wohnungen umhaut, soll Ersatz geschaffen werden.
Viel Geld und Mühe kostet das alles, was die Stadt Neustadt hier für die fremde Volksgruppe hochmotiviert alles bewerkstelligt. Bei einheimischen Deutschen zeigt man sich nicht so engagiert und generös. Ganz im Gegenteil. Eine Bürgerinitiative, die sich in Neustadt 2012 bildete, befürchtet bis heute die Entwicklung der Schlachthofstraße zu einem neuen sozialen Brennpunkt und sammelte Unterschriften gegen die städtischen Nutzungspläne. Zahlreiche Gegenvorschläge zur Neuansiedlung der Sinti-Sippen wurden vorgelegt, welche im Rahmen einer Stadtratssitzung von Seiten der Gemeinde alle verworfen wurden. Angeblich maßgeblich deshalb, weil so „keine Integration gelingen“ kann. Deshalb sind die Alternativvorschläge der Bürger, wie in diesem System mittlerweile üblich, ganz undemokratisch „stadtentwicklungs- und sozialpolitisch abzulehnen“, meinen die gewählten angeblichen Volksvertreter. Wir fragen uns, warum überhaupt eine Neuansiedlung notwendig wird. Und zur Integration gehören ohnehin immer zwei Parteien. Ob sich die Bürgerinitiative mit den vorgeschobenen Pseudo-Argumenten abspeisen läßt, wird die Zukunft zeigen.