In der etwas über 2.000 Seelen faßenden Brandenburger Gemeinde Ortrand (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) geht es in der Regel beschaulich zu. In der einstigen historischen Garnisonstadt wählen die Einwohner auch mehrheitlich schwarz, also die inländerfeindlichen Christdemokraten. Die bürgerliche Behaglichkeit im Örtchen wurde jedoch Anfang Februar 2014 durch einen bizarren Anschlag vor den Rathaustoren jäh durchbrochen. Als Montagfrüh Mitarbeiter der Stadtverwaltung erwartungsvoll und strebsam ihren Arbeitsplatz im Rathaus aufsuchen wollten, wurde ihnen noch vor Betreten des Gebäudes blitzartig speiübel.
„In den Stunden zuvor beziehungsweise am Wochenende, so die Polizei, habe jemand seine feste Notdurft direkt vor der Eingangstür abgesetzt und diese noch breit geschmiert“, beschreibt die regionale Lausitzer Rundschau das vorgefundene stinkende Szenario genauer. Doch mit dem übel riechenden Anschlag auf das Rathaus in Ortrand nicht genug. Der oder die bisher unbekannten Exkrementeure hätten zudem noch in blauer Farbe die CDU an den Rathauswänden diffamiert, so die Polizei weiter. Des Weiteren seien auch Aufkleber mit offensichtlich nationalistischen Parolen von den umtriebigen Rathausumgestaltern angebracht worden.
Die Täterschaft der unorthodoxen Protestaktion wird aufgrund der Spurenlage von den Ermittlungsbehörden im Nationalen Widerstand verortet. Die Polizeibeamten, welche die Notdurft-Reste professionell und kriminaltechnisch nach allen Regeln der Kunst einsammelten, stellten unter anderem auch ein mit Kot verschmutztes Unterwäscheteil sicher. Ob sich der Schlüpfer letztendlich als heiße Spur erweist, wissen zurzeit nur die Götter. Die politischen Staatsschutzbeamten suchen aber sicherheitshalber lieber zusätzlich noch nach Denunzianten in der Bevölkerung, welche konkrete Hinweise zu den ungewöhnlich agierenden CDU-Gegnern geben können.