Die arabische Zeitschrift "Al-Riyadh" berichtete jüngst davon, dass in Saudi-Arabien gut 400.000 ausländische Arbeiter alleine in den letzten fünf Monaten abgeschoben wurden. Bei den Ausgewiesenen soll es sich um Gastarbeiter gehandelt haben, die ohne gültige Aufenthalts- und Arbeitspapiere aufgegriffen wurden und größtenteils aus dem Jemen, Bangladesch, Indien, Pakistan, Ägypten und Äthiopien stammen.
„Al-Riyadh“ berichtet weiter davon, dass im ölreichen Wüstenstaat noch weitere 184.000 Ausländer auf ihre Abschiebung warten. Bisher sollen auch insgesamt 1,5 Millionen Ausländer ohne gültige Papiere Saudi-Arabien bereits mit eigenen Mitteln in Richtung ihrer Heimat verlassen haben, um nicht festgenommen und ausgewiesen zu werden. Seit Ende 2013 machen die Saudis gegen ausländische Arbeitskräfte mobil, um gleichzeitig für die Einheimischen mehr Beschäftigungen zu schaffen.
Da nahezu alle Hausangestellten-Posten im arabischen Königreich von Ausländern besetzt sind, zweifeln Experten trotz der Masse der Abgeschobenen an einen nachhaltigen Arbeitsbeschaffungseffekt für die Saudis selbst. Viele Einheimische wollen gar nicht arbeiten, sondern ihren Reichtum von Petro-Dollars in vollen Zügen genießen. In Saudi-Arabien ist die Arbeitserlaubnis an den Arbeitgeber gekoppelt. Verliert ein Ausländer sein Arbeitsplatz, so muss in der Regel auch das Land verlassen.