Nach dem kaltblütigen terroristischen Mordkomplott gegen den hohen Funktionär des nationalistischen „Rechten Sektors“, Alexander Muzychko, durch Übergangsinnenminister Arsen Awakow in der Ukraine haben sich gut 2.000 Anhänger Muzychkos wutentbrannt vor der Obersten Rada versammelt. Die aufgebrachten Milizionäre waren dabei teilweise vermummt und bewaffnet erschienen. Die nationalistischen Widerstandskämpfer forderten vor dem Parlament lautstark und aufgebracht den sofortigen Rücktritt des Innenministers und drohten mit dem Sturm des Regierungsgebäudes.
Beim Vordringen auf das Areal rund ums Parlament wurden auch Türscheiben eingeschlagen und immer wieder „Revolution“ von den Demonstranten gerufen. Die nationale Protestkundgebung ging erst auseinander, nachdem die Gründung einer Ermittlungskommission zu Muzychkos Tod zugesagt wurde. Muzychko galt vielen resoluten Kämpfern des Maidan als Vorbild. Viele seiner Anhänger nannten ihn liebevoll nur „Sascha den Weißen“. Trotz der Zusage Ermittlungen in dem Fall einzuleiten wurden jedoch weitere Proteste von den Nationalisten angekündigt. Die Meldungen verdichten sich hingegen, dass die mit der Hilfe des „Rechten Sektors“ an die Macht gelangte und vom Westen illegal finanzierte Übergangsregierung mit den nationalen Revolutionären nun endgültig abrechnen will. Wer sich nicht kaufen läßt, wird gnadenlos ausgemerzt. Die Ermordung durch Polizisten von „Sascha dem Weißen“ scheint so also nur der erste Vorbote der zukünftigen Entwicklung gewesen zu sein.
Der „Rechte Sektor“ tritt mittlerweile als Partei auf, die sich aus einer Fusion von mehreren nationalistischen Zusammenhängen, darunter von UNA, UNSO und Trisub speist. Ihr Anführer, Dmitri Jarosch, der ehemalige Maidan-Kommandant und nun aktueller Stellvertreter des Rats für die nationale Sicherheit und Verteidigung, will bei den anstehenden Wahlen für die Präsidentschaft in seiner Heimat kandidieren. Russlands Geheimdienstbehörden hatten zuvor Interpol Dokumente übergeben, die dafür sorgen sollen, Jarosch auf eine internationale Fahndungsliste zu setzen. Der gleiche Akt ging Muzychkos Ermordung voraus. Auch andere Mitglieder des „Rechten Sektors“ sollen inzwischen von ukrainischen Polizeibeamten auf Anweisung des eigenen undurchsichtigen Übergangsinnenministeriums verhaftet worden sein.
Die Bosse der offiziell bewaffneten Strukturen der Ukraine haben zudem in der Nacht zum Freitag, den 28. März 2014, eine Dringlichkeitsberatung abgehalten, die sich maßgeblich mit Plänen der Ausschaltung des „Rechten Sektors“ beschäftigte. An der Sitzung nahmen auch Vertreter von den westlichen Regierungen gekauften ehemals nationalistischen Partei „Swoboda“ (Freiheit) teil. Dabei soll von dem in der Kritik stehenden Minister Awakow vehement das Verbot des „Rechten Sektors“ gefordert worden sein. Eine tiefergehende Diskussion über die Verbotsforderung wurde jedoch vertagt und die Fortführung der Gespräche in einer größeren Runde stattfinden.
Logo des „Rechten Sektors“
Wie zu erwarten scheint die Revolution so nun ihre Kinder zu freßen. Ohne Hilfe des „Rechten Sektors“ wäre der Sturz der Janukowitsch-Regierung wohl kaum möglich gewesen. Auf den bereits erwarteten Druck des Westens, der den „Rechten Sektor“ Antisemitismus und rassistisches Gedankengut vorwirft, wird nun in der Ukraine versucht, sich der Revolutionäre mit allen Mitteln zu entledigen. Auch die Putin-Regierung in Moskau kritisiert die nationalistische und antijüdische Ausrichtung des nationalen Zusammenschlusses und ist sich zumindest mit seinen angeblichen Kontrahenten der Westlichen Wertegemeinschaft (WWG) nicht nur in diesem Punkt vollkommen einig. Unterdessen weilte der kapitalistische Chef des deutschen Siemens-Konzerns Joe Kaeser in Moskau bei Präsident Wladimir Putin. Dabei will scheinbar der teutonische Kapitalismus Russland versichern, dass die Annexion der Krim die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Putin-Reich und der Bundesrepublik trotz aufgesetztem Sanktionsgelalle für die Öffentlichkeit nicht wirklich stören wird.