Am 31. Januar 2015 fand in Athen der nunmehr neunzehnte Gedenkmarsch für die im Imia-Konflikt getöteten griechischen Soldaten statt. Vor Ort war auch eine Delegation vom „III. Weg“.
Der Abschuss eines griechischen Helikopters in den frühen Morgenstunden des letzten Januartages 1995 war der tragische Höhepunkt des Konflikts zwischen Griechenland und der Türkei um die beiden Felseninseln Imia. Die Inseln gehören zu der Gruppe der Südlichen Sporaden. Diese wurden im Jahre 1923 von der Türkei im Friedensvertrag von Lausanne an Italien abgetreten. Nach der Niederlage der Italiener im Zweiten Weltkrieg gingen die Inseln in griechischen Besitz über. Als im Dezember 1995 ein türkisches Frachtschiff vor Imia auf Grund lief, machte die chauvinistische Regierung in Ankara plötzlich Besitzansprüche auf die beiden Inseln geltend. Es kam in der Folge zu türkischen Provokationen und einer starken Truppenkonzentration beider Mächte im Umfeld der Inseln. Am 31. Januar 1995 wurde ein griechischer Hubschrauber der sich auf Beobachtungsflug befand vom türkischen Militär abgeschossen. Die komplette Hubschrauberbesatzung, bestehend aus den drei Offizieren Panagiotis Vlachakou, Christodoulos Karathanasi und Hector Gialopsou, kam dabei ums Leben.
Die hellenischen Nationalisten werfen der damaligen griechischen Regierung vor, dass diese den Vorfall herunter spielte und somit Verrat an den Gefallenen beging. Das Verhalten der Regierung damals ist exemplarisch für die antinationale und volksverräterische Haltung westlicher Regierungen. Jedes Jahr organisiert die griechische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) einen Gedenkmarsch für die gefallenen Soldaten.
Über 20 Parteimitglieder vom „III. Weg“ sowie der Vorsitzende Klaus Armstroff nahmen an der diesjährigen Gedenkveranstaltung teil. Am Vorabend des Gedenkmarsches war die deutsche Abordnung einer Einladung von Aktivisten der Goldenen Morgenröte gefolgt und hatte eine Infoveranstaltung in der Athener Parteizentrale besucht. Ein griechischer Kamerad erläuterte die Historier und um Imia und gab den aus dem Ausland angereisten Nationalisten noch einige Verhaltenshinweise für die Demonstration. Allen Anwesenden sprach er zudem im Namen der Chrysi Avgi seinen Dank für die entgegengebrachte Solidarität aus. Neben der Delegation vom „III. Weg“, fanden sich auch noch Vertreter anderer nationaler Gruppen aus Finnland, Schweden und Zypern ein.
Am darauf folgenden Tag konnte man im Stadtgebiet bereits überall Flugzettel finden, die für den Marsch warben. Bereits mehrere Stunden vor Beginn der Veranstaltung fanden sich hunderte heimatliebende Griechen am Treffpunkt ein.
Nach und nach strömten immer weitere Massen hinzu. Die anwesenden Deutschen nutzen die Wartezeit, um mit den griechischen Kampfgefährten ins Gespräch zu kommen. Es entwickelten sich zahlreiche produktive Dialoge und neue Kontakte wurden geknüpft. Der Tochter des derzeit immer noch inhaftierten Parteivorsitzenden Nikolaos Michaloliakos wurden solidarische Grüße übermittelt.
Als die Veranstaltung begann, hörten mehrere tausend Teilnehmer gespannt den Redebeiträgen. In den Ansprachen geißelten die Referenten die damalige Reaktion der Politik nach dem blutigen Zwischenfall als Verrat am griechischem Volk. Den imperialistischen Bestrebungen der Türkei hätte deutlich Einhalt geboten werden müssen, so die einhellige Meinung.
Savvas Chatziparaskevas, der Herausgeber der patriotischen Zeitung „Stoxos“, prangerte die Verlogenheit der etablierten Politiker Griechenlands an. Diese würden den langjährigen Feind Türkei gegenüber dem griechischen Volk nun als guten Partner darstellen.
Der Europaabgeordnete der Chrysi Avgi, Eleftherios Synadinos, erläuterte in seiner Rede die jüngere Geschichte der Imia-Inseln, aus welcher klar herausgeht, dass diese griechisches Staatsgebiet sind.
Ilias Panagiotaros, der für die Goldene Morgenröte im griechischen Parlament sitzt, wies in seiner sehr emotional vorgetragenen Ansprache darauf hin, dass seine Partei als einzige unermüdlich das Gedenken an die Gefallenen von Imia aufrecht erhält. Weiter übte er scharfe Kritik an der Regierung und ihren Repressionen gegen die nationale Opposition Griechenlands. Er forderte die sofortige Freilassung der weiterhin inhaftierten Führungskader der Partei.
Neben weiteren Rednern der Goldenen Morgenröte kam auch ein Vertreter der zypriotischen E.L.A.M. (National People´s Front) zu Wort. Er betonte, dass die griechischen Nationalisten ihre für die Ideale des Vaterlands gefallenen Helden niemals vergessen werden.
Auch der inhaftierte Parteichef Nikos Michaloliakos kam über eine Tonaufzeichnung zu Wort. In der abgespielten Rede rechnete er scharf mit den „rückgratlosen Politikern“ ab. Durch deren Untätigkeit wurden der Abschuss des griechischen Helikopters und die Tötung der drei jungen Offiziere quasi nachträglich legitimiert.
Nachdem alle Wortbeiträge vorüber waren, gedachte die Masse in einer Schweigeminute der Toten. Die Namen der drei gefallenen Offiziere wurden vom Rednerpult in die Nacht gerufen und die Tausenden auf dem Platz antworteten mit einem donnernden „Hier“. Danach entzündete jeder eine Fackel. In deren Feuerschein wurden dann die Kränze an dem Imia-Ehrenmal niedergelegt.
Video: ΙΜΙΑ-Marsch 2015: Heldengedenken
Video: ΙΜΙΑ-Marsch 2015: Lied der Chrysi Avgi und Nationalhymne
Danach nahmen die Teilnehmer Aufstellung für den Marsch. Unter Trommelschlägen setzte sich der imposante Demonstrationszug langsam in Bewegung.
Kraftvoll Parolen rufend zogen mehrere tausend Teilnehmer über die Vassillissas Sofias Avenue. Der beeindruckende Aufzug mit seinem Flaggenmeer aus griechischen Nationalfahnen wird wohl jedem Teilnehmer noch lange im Gedächtnis bleiben.
Nach einer kurzen Strecke wurde der Aufmarsch beendet. Die deutsche Delegation vom „III. Weg“ kam der Einladung ihrer griechischen Kameraden nach, sie in ein örtliches Lokal zu begleiten. In kameradschaftlicher Atmosphäre ließ man hier den Abend gemeinsam ausklingen.
Die griechische Presse versuchte im Nachhinein das würdige und kämpferische Gedenken klein zu reden. So sprach eine Athener Zeitung von lediglich 800 (!) Teilnehmern auf der Veranstaltung der Goldenen Morgenröte. Diese dreiste Lüge wird natürlich durch Bilder des Aufzugs sofort widerlegt.
An diesem Abend fanden noch zwei Kundgebungen mit linksextremistischem Charakter in Athen statt. Die kommunistischen Gewalttäter hatten im Vorfeld angekündigt, die nationale Veranstaltung anzugreifen. Vor Ort entschieden sie sich offenbar um und griffen lediglich die griechische Polizei an. Diese hatte wohl von der neuen linksradikalen Regierung die Anweisung erhalten nicht gegen die linkskriminellen Angriffe vorzugehen.
Der diesjährige Imia-Marsch war wieder ein eindrucksvolles Zeichen nationaler Solidarität und Geschlossenheit. Die deutschen Aktivisten vom „III. Weg“ versprachen den griechischen Kameraden der Chrysi Avgi auch im nächsten Jahr wieder nach Athen zu reisen. Dann jährt sich der türkische Angriff zum zwanzigsten Mal.
Siehe auch:
Live-Berichterstattung vom Imia-Marsch aus Athen/Griechenland
„Der III. Weg“ zu Besuch in Athen (2014)