Indem Israel seinen völkerrechtswidrigen Siedlungsbau im Westjordanland weiter vorantreibt, versucht es entgegen aller öffentlichen Bekundungen Fakten in der Frage nach einer Zwei-Staaten-Lösung zu schaffen. Schon jetzt leben nach Angaben des israelischen Innenministeriumsmehr als 750.000 jüdische Siedler im Westjordanland und in Ostjerusalem.
Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Peace Now hat Israel 2014 mit dem Bau von 3.100 Wohneinheiten begonnen. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 40%. Auch die Zahl der ausgeschriebenen Wohnungen in den israelischen Siedlungen auf palästinensischem Gebiet habe mit 4485 den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht.
Die internationale Staatengemeinschaft betrachten im Gegensatz zu Israel sämtliche Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten als völkerrechtswidrig. Israel erkennt nur Gebäude als illegal an, wenn diese nicht offiziell von zivilen und militärischen Behörden genehmigt wurden.
Seit Mai 2013 wurden unter dem Ministerpräsident Benjamin Netanyahu schlussendlich mehr als 10.000 Wohnungen in 41 Siedlungen auf palästinensischem Gebiet errichtet.
"All diese Zahlen beweisen, dass Benjamin Netanyahu alles tut, um am Boden Fakten zu schaffen, um eine Zwei-Staaten-Lösung unmöglich zu machen", sagte die „Peace Now“-Vertreterin Hagit Ofran.
Neben dem israelischen Bombenterror, vor allem im Gaza-Streifen, setzt der Judenstaat also auf ein zweites Standbein in der systematischen Landnahme und der damit einhergehenden Vertreibung der Palästinenser aus ihrem angestammten Lebensraum. Israel will mit dem systematischen Landraub eine Zwei-Staaten-Lösung unmöglich machen und schafft derweil Fakten, die von den USA und der proisraelischen Bunderegierung zumindest toleriert, wenn nicht insgeheim gefördert werden.
Vor wenigen Tagen kündigte Israel erst wieder den Bau von 450 weiteren Wohnungen auf besetztem Gebiet an.
Eindrucksvoller als auf diesen vier Karten kann die zionistisch-israelische Kolonisierung Palästinas nicht dargestellt werden. Besaßen die zionistischen Siedler vor Ausrufung des Staates Israel ca. 7 % des Landes so werden die Palästinenser, wenn sie denn ihren "Staat" irgendwann ausrufen können, gerade noch einmal über ca. 10 % ihrer ursprünglichen Heimat verfügen. Folglich haben sich innerhalb von knapp über 100 Jahren die Besitz- und Machtverhältnisse völlig umgekehrt. Das zionistische Kolonisierungsprojekt war also sehr erfolgreich, wenigstens für die Juden.