Am 22. März sind in Frankreich Départementswahlen. Die elsässische Regional-Partei „Unser Land – mouvement alsacien“ tritt erstmalig in etwa 20 der 40 Kantone zur Wahl an. Mit Bertolt Brechts Worten „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zu Pflicht“ wirbt „Unser Land“ auf seiner Weltnetzseite. (http://www.unserland.org) Unter der rot-weißen elsässischen Regionalflagge «Rot un Wiss» will die Partei bei der diesjährigen Wahl versuchen, mindestens einen Abgeordneten in den Départementalrat zu schicken.
Die im Jahr 2009 gegründete völkische Partei „Unser Land“ wurde lange Zeit kaum wahrgenommen. Das änderte sich im vergangenen Jahr mit ihrem Widerstand gegen die Gebietsreform, bei der das Elsass 2016 mit Lothringen und der Champagne zu einer Großregion namens Ostfrankreich verschmolzen werden soll. Von den insgesamt 22 bisherigen Regionen sollen dann nur noch 13 übrig bleiben.
Tausende marschierten 2014 mit folkloristischen Trachten, den elsässischen schwarzen Schleifen oder Storchenhüten auf dem Kopf durch die Straßen von Mülhausen, Colmar und Straßburg gegen die Reformpläne der Regierung des Sozialisten François Hollande auf. Die Partei nennt sich «konservativ-ökologisch». Sie fordert ein elsässisches Parlament und befürchtet, dass das Lokalrecht aus der deutschen Kaiserzeit im Zuge der Gebietsreform verschwindet.
Wir haben hier kurz die wesentlichen Forderungen von „Unser Land“ zusammengefasst:
- UNSER PARLAMENT SOLL WIEDER HER: Frankreich ist ein zentralisiertes Land. Alle wichtigen Entscheidungen werden durch wenige Menschen in Paris getroffen. Das Elsass soll sich von dieser Unordnung befreien und sein Schicksal in die Hand nehmen. Die neue Struktur soll bürgernah, demokratisch und effizient werden. Dafür soll sie auf drei Ebenen organisiert werden: Land, Landkreise und Gemeinden.Wir wollen eine echte lokale und partizipative Demokratie sowie Volksabstimmungen.
- UNSRI SPROCH, UNSER RECHT: Elsässischals zweite Amtssprache im ganzen Elsass.Unsere Heimatsprache ist ein kostbares Erbe, Grundbestandteil unserer Kultur und ein wunderbarer Trumpf für die Zukunft. Sie ist nicht nur unser Stolz, sondern ihr Gebrauch ist eines unserer Grundrechte.
- EINE WIRTSCHAFT IM DIENSTE DER ELSÄSSER: Heute ist das Elsass Teil einer globalisierten Wirtschaft und es spürt daher die Folgen der grossen globalen Wirtschaftzyklen. Der Weg zur alten Blüte könnte aber noch eingeschlagen werden. Unser Land müsste dafür auf seine natürlichen Trümpfe zurückgreifen und zunächst in den Wirtschaftsraum am Oberrhein wieder eingegliedert werden. Hierfür muss der Handelsverkehr mit Deutschland und der Schweiz gefördert werden. Das Handwerk sowie Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sind zu fördern und Schaffung einer elsässischen Investment-Bank zur Förderung regionaler Betriebe ist angestrebt. Arbeit erhält den Vorzug gegenüber dem Kapital. Steuern sollen nun direkt auf lokaler Ebene erhoben werden.
- PRAXISORIENTIERTER UMWELTSCHUTZ: Um das Grundwasser nachhaltig zu schützen, sollenWasserressourcenmanagement und landwirtschaftliches Know-How verbessert werden. Die sofortige Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim. Wir unterstützen kurze Produktionskreisläufe, denn sie erlauben eine enge Beziehung zwischen Produzenten und Verbrauchern.Durch eine strenge Regulierung soll Mischkultur gefördert werden und die Ausbreitung der Städte gebremst werden.
- FÜR SOZIALE GERECHTIGKEIT: Heute braucht das Elsass weitere soziale Innovationen, um die Elsässerinnen und Elsässer besser schützen zu können. Sozialleistungen müssen verantwortungsbewusst, transparent und ohne Demagogie verwaltet werden.Die medizinische Versorgung und Sozialleistungen müssen für alle in gleicher Weise zugänglich sein.
Es bleibt abzuwarten, ob die noch junge Partei bei den französischen Départementswahlen einen Erfolg feiern kann. Aber seit langem hat der deutschsprachige Elsässer mal wieder die Möglichkeit eine heimatbewusste Partei, treu nach dem Motto „E elsässischi Partei, fer’s elsässische Volk“ zu wählen.
Die Partei „Der III. Weg“ unterstützt alle deutschsprachigen volkstreuen Bestrebungen außerhalb der BRD, welche sich ihrer deutschen Wurzeln bewusst sind und ihre Kultur und Traditionen trotz Zugehörigkeit zu einem anderen Staat weiterhin bewahren.