Während des unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragenen Länderspiels zwischen Kroatien und Italien kam im Laufe des EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Split ein mehrere Meter großes Hakenkreuz auf dem grünen Rasen zum Vorschein und sorgte für Aufsehen. Schon das Hinspiel war von nationalsozialistischen Bekundungen seitens kroatische Anhänger geprägt. Daraufhin verhängte der Europäische Fußballverband (Uefa) ein Geisterspiel gegen Kroatien.
Die Suche nach den Urhebern des Sonnensymbols verlief bisher ergebnislos. Der Sicherheitschef des Stadions in Split Ante Maslov sagte gegenüber der Zeitung Vecernji List: „Das Hakenkreuz hätte nicht mit unserem Equipment in den Rasen gebrannt werden können. Ich bin mir sicher, dass meine Mitarbeiter nichts damit zu tun haben". Ebenso wie die Frage nach der Urheberschaft ist auch noch das Vorgehen unklar. „Soweit wir bisher informiert sind, wurde eine chemische Substanz zwischen 24 und 48 Stunden vor dem Spiel auf den Rasen aufgetragen, damit das Symbol während der Partie zu sehen ist", erklärte Pressesprecher Tomislav Pacak. Der Generalsekretär Damir Vrbanovic sagte außerdem: „Wir waren in der Früh auf dem Rasen, und es war nichts zu sehen. Das haben wir den Verantwortlichen auch gesagt."
Im Moment gehen die Ermittler wir auch die Medien davon aus, daß mit einem handelsübliches Unkrautvernichtungsmittel das in vielen Ländern als Glückssymbol verehrte Hakenkreuz, im Rasen hinterlassen wurde. Man muß hierzu das Mittel auf dem Rasen auftragen und blockiert somit lebenswichtige Prozesse der Pflanzen. Sie werden dann anschließnd braun. Es gibt Produkte mit sehr schneller, aber auch mit eher langsamer Wirkung, so daß eine Erkennung erst nach 24 stunden möglich ist.
Unterdessen bot Generalsekretär Damir Vrbanovic mit einer Verbandsspitze seinen Rücktritt an. Auch Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic hatte den erneuten Skandal verurteilt. Kroatien habe die besten und treusten Fans, aber auch ein "sehr ernstes Problem mit Hooligans, die nicht nur den kroatischen Fußball, sondern auch den kroatischen Staat verunglimpfen", teilte sie in einer Erklärung mit. Die Präsidentin bedauerte den "unermesslichen Schaden für die Reputation unserer Bürger und unseres Landes in der Welt".
Laut der Zeitung Jutarnji hat der kroatische Verband seit 2005 bereits mehr als 700.000 Euro an Strafen für ungeliebte Meinungsbekundungen und Pyroaktionen zahlen müssen. Schon bei einem Spiel der Kroaten gegen Georgien im Jahre 2011 sei im Stadion in Split ein Hakenkreuz auf einem Banner im Fanblock zu sehen gewesen.