Die Stadt Hamburg rechnet für das Jahr 2015 mit rund 25.000 Asylanträgen. Schon jetzt ist die Zahl von 12.536 Asylanträgen aus dem Vorjahr überschritten. Aktuell gibt es in Hamburg 86 Asylantenheime, 38 weitere Standorte mit teilweise mehreren Hunderten Asylanten sind aktuell in Planung. Diese sollen 9.000 Asylanten beherbergen. 4.000 davon sollen noch dieses Jahr bereit gestellt werden. Derweil suchen die Behörden händeringend nach 3.000 weiteren Plätzen.
Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele fällt hierzu nicht besseres ein:
„Wer in Hamburg in Zukunft aus seiner Haustür tritt und einen Kilometer nach links oder nach rechts geht, wird auf eine Flüchtlingsunterkunft treffen.“
Rund 7.000 Scheinasylanten gelten in Hamburg als ausreisepflichtig, da ihre Asylanträge abgelehnt wurden. Die Behörden haben aber den Überblick verloren und wissen überhaupt nicht, wie viele sich noch in der Stadt befinden bzw. Rechtsmittel gegen die Antragsablehnung eingelegt haben.
Asylheimgegner blockieren Zeltstadt
Am Donnerstagabend blockierten rund 40 Anwohner des Hamburger Stadtteils Jenfeld das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bei der Anfahrt zu der Grünfläche an der Jenfelder Allee. Das DRK wollte im Moorpark eine Zeltstadt für rund 800 Asylanten inmitten eines Wohngebietes errichten. Erst am Freitag war es dem DRK möglich die Zeltstadt zu errichten. Rund 60 Anwohner beobachteten die Aufbauarbeiten und diskutierten mit dem Staatsrat der Innenbehörde, Bernd Krösser. Dieser verteidigte die Maßnahmen und rechtfertigte die Geheimhaltung bis zum Schluß.
Karin Prien, Flüchtlingspolitische Sprecherin der CDU, spricht Klartext:
„Faktisch gibt es keine Bürgerbeteiligung mehr, sondern nur sehr kurzfristige Informationsveranstaltungen.“
Eine Anwohner ließ ihrer Wut freien Lauf: "Der Kindergarten nutzt hier die Fläche für die Kinder. Wo sollen die denn jetzt hin?" Eine weitere Anwohnerin fragte empört: "Warum baut ihr nicht auf dem Rathausmarkt ein Containerdorf?"
Bereits im Bezirk Hamburg-Mitte hatte die kurzfristige Unterbringung von Hunderten Asylanten in Zelten im Stadtteil Wilhelmsburg zu Unmut geführt