Asylgegner neuerdings für geisteskrank erklärt

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Da bekommt man es schon mit der Angst zu tun. Die Sonntags-Ausgabe der „BZ“ stellt mit Namen und Bild etwa 15 Berliner aller Altersstufen an den Pranger, die sich gegen den ungebremsten Zustrom von Asylsuchenden aussprechen. Unter der Überschrift „Alle keine Nazis, aber…“ werden Äußerungen zitiert wie „Flüchtlinge haben hier noch nichts geleistet, werden aber vom Staat bevorzugt behandelt“ oder „Erst mal muß es allen Deutschen gut gehen“ oder auch „Es sind einfach zu viele Menschen. Bald haben wir den ganzen Balkan und Afrika hier.“ Diese und ähnliche Meinungen bekommen von der Zeitung das Etikett „kalte Mitleidlosigkeit, Neid und Vorurteil“ und gelten insgesamt als „abscheulich“.

Als „Gegenargumente“ scheut die „BZ“ auch vor glatten Lügen nicht zurück, etwa daß Zuwanderer im Schnitt nicht öfter kriminell seien als Einheimische. Das alles ist man jedoch gewöhnt. Mit neuen Unterstellungen wartet die letzte Seite dieser Strecke auf. Abgebildet ist dort ein Längsschnitt durch ein menschliches Gehirn. Ein Pfeil zeigt auf den frontalen Kortex, ein Teil des Vorderhirns, denn dort sitzt angeblich die Stelle, die bei Asylkritikern zu wenig aktiviert ist. Für das „Mitgefühl für andere“ fehlen hier die notwendigen Hirnfunktionen. Für diese Behauptung steht ein Prof. Andreas Heinz gerade, der seit zehn Jahren die Klinik für Psychiatrie in der Charité leitet.

Wer sich bei den Methoden politischer Unterdrückung in der Sowjetunion auskennt, erlebt hier einen Wiedererkennungseffekt. Dort wurden nämlich bis weit in die 1970er Jahre politische Gegner für geisteskrank erklärt und in die Psychiatrie eingewiesen, wobei fachlich kompetente Ärzte und Wissenschaftler fleißig Schützenhilfe leisteten. Wer in der Sowjetunion Kritik am System übte, konnte sich – als Alternative zum Gulag – jederzeit in der Irrenanstalt wiederfinden, wo er mit Elektroschocks und Tabletten traktiert wurde, bis er entweder wirklich irre geworden war oder sich vor jeder oppositionellen Äußerung fortan hütete.

Über dieses düstere Kapitel gibt es genügend Literatur, wo sich unsere Gesinnungswächter anscheinend kundig gemacht haben. Was für eine gute Idee von den Russen, politische Gegner einfach für verrückt erklären zu lassen! Das gab es in der DDR nicht und im NS-Staat erst recht nicht. Doch zum Psycho-Boom in der Bundesrepublik paßt es sehr gut. Wie belehrt uns Prof. Heinz? „Viele der Menschen, die Fremde hassen, fühlen sich wahrscheinlich benachteiligt und projizieren dieses Gefühl der Selbstabwertung auf die Flüchtlinge.“ Was hilft dagegen? Vielleicht eine Zwangsmedikation oder gleich die geschlossene Abteilung.

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