Im thüringischen Rockensußra im Kyffhäuserkreis gingen in der Nacht von Sonntag auf Montag die Dachstühle von drei leerstehenden unbewohnten Asyl-Wohnhäusern in Flammen auf. Nach Polizeiangaben gab es keine Verletzten. Der Sachschaden liege bei etwa 300.000 Euro.
Angesichts der dramatisch steigenden Asylantenzahlen wollte der Landkreis in den drei Gebäuden weitere Asylanten unterbringen, obwohl im kleinen Rockensußra schon rund 90 Kulturbereicherer einquartiert sind. Die Vertreterin des Landkreises, Antje Hochwind, sagte gegenüber dem MDR, daß es am Montagabend Gespräche mit dem Ortsteilrat über die weitere Unterbringung von Asylanten hätte geben sollen. Dies ist mit dem Brand ja nun hinfällig. Trotz höchster Geheimhaltungsstufe verbreitete sich die Information wie ein Lauffeuer im Ort und stieß vermutlich auf wenig Gegenliebe.
Laut Polizei wird ein technischer Defekt ausgeschlossen und man geht von einem Brandanschlag aus. Schon in der Nacht sei mit einem Hubschrauber und Fährtenhunden nach mutmaßlichen Tätern gesucht worden und eine Sonderkommission des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen. Das Inneministerium veröffentlichte derweil bei Twitter eine Aussage von Minister Poppenhäger: "Es gibt gute Chancen, die Täter zu fassen."
Thüringens „LINKEN“-Ministerpräsident Bodo Ramelow erklärte gegenüber der Presse: „Für Flüchtlinge bestimmte Häuser anzuzünden sei ebenso hinterhältig und feige wie der Terror, vor dem die Menschen geflüchtet sind.“
Ins selbe Horn tönte CDU-Landes- und Landtags-Fraktionschef Mike Mohring gegenüber dem ZDF: „Wer gegen Ausländer hetzt und Asylbewerberunterkünfte anzündet, beschmutzt den Namen Deutschlands." Selbst die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag verurteilte Brandanschläge auf Asylbewerberheime als inakzeptabel.
Der „III. Weg“-Vorsitzende Klaus Armstroff kommentierte den neuerlichen Anschlag wie folgt: „Straftaten können und werden wir als Partei niemals für gut heißen. Egal wer und warum er diese begeht. Es gibt Taten, die man nicht verstehen kann und welche die man nachvollziehen kann. Taten, die zum Beispiel verhindern, daß Kinder mißbraucht werden, daß deutsche Frauen nachts sexuell belästigt werden oder junge Deutsche grundlos auf offener Straße verprügelt werden.“