Wieso bleiben eigentlich die „guten Wohngegenden“ von Flüchtlingen verschont? Weshalb baut man einen Wohncontainer nicht zwischen Villen und Eigentumswohnungen? Am Geld kann es nicht liegen, da die Flüchtlinge ohnehin keine Miete zahlen. Sie werden von Staats wegen untergebracht, und zwar immer dort, wo viele Geringverdiener oder Hartz-IV-Empfänger wohnen. Auf diese Weise können sich die Führungskräfte aus Wirtschaft und Kultur darauf verlassen, daß ihr verbaler Einsatz für „ausländische Mitbürger“ für sie und ihre Kinder keine unangenehmen Folgen hat.
Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hat sich dieser Thematik ausnahmsweise angenommen und erklärt zumindest in Ansätzen, wie es die feinen Leute machen, unter sich und das heißt unter Deutschen zu bleiben. Es beginnt damit, daß in den Bebauungsplänen bestimmte Gegenden als „besonders hochwertig“ beschrieben sind. In einer „hochwertigen“ Gegend darf nämlich kein Gewerbe stattfinden. Nur wenige Einkaufsläden werden dort geduldet. Der Trick ist nun, daß das Wohnen in Container-Dörfern oder sonstigen Flüchtlingsunterkünften nicht als „Wohnen“ im eigentlichen Sinne gilt, sondern – man höre und staune – als „Gewerbe“.
Auf der Basis solcher Gesetze klagen dann die Bewohner „besserer“ Gegenden durch ihre findigen Anwälte, sobald ein Politiker etwa versuchen sollte, überschüssige Einwanderer bei ihnen vor der Haustür abzuladen. Im Allgemeinen laufen diese Verhandlungen in aller Stille ab. Die Klientel läuft nicht bei Pegida mit, sondern zeigt ein „aufgeschlossenes“ Gesicht, während nach hinten hart abgeblockt wird. Politiker kennen diesen Mechanismus und halten sich gleich an die Arme-Leute-Viertel. Dort erfahren die Leute im Vorfeld vom Asylantenheim nichts, und wenn sie etwas wüßten, hätten sie keine juristischen Mittel dagegen.
Die „Zeit“ erwähnt das Hamburger Villenviertel „Harvestehude“, das durch eine Klage gegen Flüchtlinge als „Wohnort rücksichtsloser Egoisten“ in die Öffentlichkeit gekommen ist. Der schlechte Ruf ist den Bewohnern noch lieber, als ihre Kinder in eine Klasse mit zwei Dritteln Migrantenanteil zu schicken. Denn diese Eltern möchten, daß ihre Kinder sich auch einmal eine schöne Wohngegend leisten können. Möglicherweise werden sie dazu selbst ins Ausland ziehen müssen, denn es gibt starke Bestrebungen, das Baurecht zu ändern, so daß derartige Klagen nicht mehr durchkommen. Gerechtigkeit soll schon herrschen, damit alle gleichermaßen an der „kulturellen Vielfalt“ teilhaben können.