Mehrere Tausend Russlanddeutsche demonstrierten letzten Sonntag bundesweit gegen die ausufernde Gewalt von Ausländern. In vielen Städten versammelten sich spontan hunderte Deutsche, in anderen waren die Demonstrationen angemeldet worden.
Hintergrund der Proteste war der sich rasend verbreitende Vergewaltigungsvorfall eines 13-jähringen Mädchen durch Asylanten in Berlin. Russische Medien hatten im Gegensatz zur gleichgeschaltenden BRD-Presse über den Vorfall berichtet. Vor dem Berliner Kanzleramt versammelten sich darauf am Sonnabend rund 700 Menschen, um der deutschfeindlichen Politik der Bundesmutti direkt vor der Haustür den Kampf anzusagen.
In Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) kamen beispielsweise rund 1300 Russlanddeutsche unter dem Motto „Gegen Gewalt und für mehr Sicherheit in Deutschland“ zusammen. Die Teilnehmer trugen u.a. Transparente mit folgenden Sprüchen: „Ich habe Angst um meine Enkel“ oder „Respekt für deutsche Kultur“.
Berlins Verfassungsschutz-Chef Bernd Palenda zeigte sich über die Bürgerproteste besorgt. Die Vergewaltigung scheine sich nicht ereignet zu haben, sagte er dem RBB und "Trotzdem müssen wir feststellen, dass neben emotionalisierten Bürgern um diesen Sachverhalt auch Rechtsextremisten versuchen, hier mit aufzuspringen und Unzufriedenheit, gegebenenfalls auch Proteste, eher anzufeuern und damit eine Destabilisierung der Situation herbeizuführen." Obwohl man aber laut dem Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, in diesem Fall aufgrund des Alters des Mädchens wegen sexuellen Missbrauchs ermittle, gehe man "von einvernehmlichem sexuellen Kontakt aus" und versucht den Vorfall zu vertuschen.
Aber da spielt Russlands Außenminister Sergej Lawrow nicht mit, und bezichtigt die deutschen Behörden klipp und klar der Lüge. Über die Asylflut, welche über Deutschland hereinbricht, schüttelt der Chef der russischen Migrationsbehörde Konstantin Romodanowski gegenüber dem Focus verständnislos den Kopf. "Undenkbar" sei das in Russland: "Wir haben eine Grenze, die von Soldaten prächtig beschützt wird." Mit dem Familiennachzug sei dann quasi der Untergang des Abendlandes beschlossene Sache: "Da kommen pro Flüchtling nicht nur drei, sondern gleich 20 Menschen nach".
Schicksalsgemeinschaft Russlanddeutsche
Insgesamt leben ca. 4,5 Millionen Deutschstämmige aus den ehemaligen Sowjetrepubliken in Deutschland, darunter etwa zwei Millionen Russlanddeutsche. Innerhalb der Russlanddeutschen, das zeigen Studien, herrscht im Gegensatz zur restlichen deutschen Bevölkerung ein großer Zusammenhalt und eine enorme Vernetzung untereinander. Russlanddeutsche verstehen sich als eine Art Schicksalsgemeinschaft, die vielen Deutschen schon längst verloren gegangen zu sein scheint. Wurden Russlanddeutsche schon in der ehemaligen Sowjetunion benachteiligt, wurden diese auch in der Heimat nicht wieder richtig heimisch. Viele Russlanddeutsche waren nach ihrer Heimkehr starker gesellschaftlicher Ablehnung sowie staatlicher Benachteiligung ausgesetzt. Was aber die Russlanddeutschen in der ehemaligen Sowjetunion wie auch in der goldenen BRD erhalten blieb, war der enorme Zusammenhalt auf allen Ebenen.