Rund 350 Leiharbeiter wurden Ende 2015 im Daimler-Werk in Wörth entlassen. Am 1. April begannen 16 Asylanten ein Praktikum in den Werken in Wörth und Germersheim.
Ende 2015 entließ die Daimler AG rund 350 Leiharbeiter am Produktionsstandort in Wörth, da laut Firmensprecher die Zeitarbeitnehmer nur für die Abdeckung von Produktionsspitzen eingestellt worden seien und es 2015 noch unklar war, wie sich die Konjunktur im Geschäft mit Nutzfahrzeugen im Jahr 2016 entwickeln werde. Die Entlassung wurde trotz des Angebotes der festen Belegschaft, angesammelte Überstunden abzubauen, damit die Leiharbeiter länger beschäftigt werden können, durchgezogen.
Am 1. April beginnen nun aber 16 Asylanten ein sogenanntes Brückenpraktikum in den Mercedes-Benz Werken Wörth und Germersheim. Die Teilnehmer wurden von der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern Germersheim, Karlsruhe, Landau und Neustadt an der Weinstraße ausgewählt und stammen aus den Ländern Syrien, Somalia und Eritrea. Neben dem praktischen Teil in der Lkw-Produktion sowie in der Logistik besuchen die Asylanten täglich einen Deutschkurs. Nach Abschluss des Praktikums sollen die ausländischen „Fachkräfte“ an Unternehmen, Zeitarbeitsfirmen oder in eine Berufsausbildung weiter vermittelt werden. Die ersten sechs Wochen des Praktikums finanziert die Bundesagentur für Arbeit. Die restliche Zeit bezahlt Daimler auf Basis des Mindestlohngesetzes. Die Finanzierung der Deutschkurse übernimmt Daimler für die komplette Dauer.
Gerald Jank, Leiter Mercedes-Benz Werk Wörth äußerte sich zur Asylantenbeschäftigung wie folgt: „Wir profitieren vom Miteinander unterschiedlicher Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen. Als größter Arbeitgeber in der Südpfalz ist es für uns selbstverständlich gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – allein im Werk Wörth arbeiten 70 Nationen erfolgreich zusammen. Mit unserem Brückenpraktikum leisten wir einen wichtigen Beitrag für die soziale und berufliche Integration von Flüchtlingen. Wir möchten den Menschen möglichst viel von unserem Wörther Know-how mit auf den Weg geben und so eine Brücke in den Arbeitsmarkt bieten.“ Dabei verlor er, genau wie Klaus Ziemsky, Leiter Mercedes-Benz Global Logistics Center in Germersheim kein Wort über die entlassen Zeitarbeitskräfte: „Die Integration von Flüchtlingen erfordert unser aller Engagement. Wir tragen zu dieser politischen und gesellschaftlichen Aufgabe mit dem Brückenpraktikum bei. Die Kombination aus Deutschkurs und praktischer Erfahrung soll den Teilnehmern den Weg in die Arbeitswelt ebnen. Ich bin stolz darauf, dass wir im Global Logistics Center einen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge leisten können.“
Thomas Zwick, Betriebsratsvorsitzender der Werke Wörth und Germersheim: „Wir sind froh und stolz, dass jetzt auch an den Standorten Wörth und Germersheim Brückenpraktikanten starten, die dadurch einen Einblick in den deutschen Arbeitsmarkt erhalten. Gemeinsames Arbeiten und Lernen sind Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Die Teilnehmer erwerben im Praktikum technische Fertigkeiten, aber bekommen auch unsere Werte und Gepflogenheiten vermittelt. Wir freuen uns, dass die Belegschaft durch die Brückenpraktikanten noch etwas vielfältiger, bunter und facettenreicher wird.“
Insgesamt werden im ersten Halbjahr 2016 rund 300 Praktikantenplätze durch Asylanten im technischen Bereich besetzt. Zusätzlich sind weitere Praktika für kaufmännische Funktionen für volksfremde Ausländer vorgesehen. Darüber hinaus stellt Daimler 50 zusätzliche Ausbildungsplätze für Asylanten zur Verfügung.
Manch einer der Stammbelegschaft gewinnt dem Treiben wenig Positives ab, da sämtliche Statistiken und Erfahrungen zeigen, dass nur die wenigsten der sogenannten Fachkräfte ausreichend Intelligenz und Fachverstand mitbringen, um dauerhaft und mit qualitativ hochwertiger Arbeit im Maschinenbau oder Handwerk zum Einsatz zu kommen. Dabei spielen sprachliche Barrieren kaum eine Rolle. Vielmehr mangelt es in den meisten Fällen an Verstand und Lernbereitschaft sowie kulturellen Grundvorraussetzungen.