Am Sonnabend, den 14. Mai 2016 fand im Raum Bamberg eine PC-/Smartphone-Schulung vom „III. Weg“-Stützpunkt Oberfranken statt. Die 15 geladenen Gäste erfuhren dort anschaulich, wie man seine Festplatte und den Datenverkehr via E-Post verschlüsselt und seine digitale Spur im Internet verschleiert.
Durch zahlreiche Rechtsschulungen ist den meisten unserer Mitstreiter bekannt, wie man sich vor der Polizei verhalten muss und welche Rechte man beispielsweise bei einer Hausdurchsuchung hat. Werden jedoch bei einer Razzia Datenträger wie Rechner oder auch das Smartphone beschlagnahmt, nützen einem diese Rechte auch erst einmal nichts. In der Praxis sind es bei politischen Aktivisten aber eben gerade digitale Speichermedien, die bei den polizeilichen Überfallkommandos besonders begehrt sind, da sich die Staatsknechte hier eine große Ausbeute an Informationen erhoffen.
Verschlüsselung und ein sicheres Passwort sind Pflicht!
Um diese Ausbeute jedoch möglichst gering ausfallen zu lassen, ist es äußerst wichtig, seine Daten mittels Verschlüsselung zu sichern. Hier helfen vor allem Programme wie „TrueCrypt“ oder „Veracrypt“. Der Referent konnte aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Festplatten, die mit einem der beiden Programme komplett verschlüsselt waren, bisher nicht geknackt wurden. Doch auch bei Diebstahl lohnt es sich, wenn die Festplatte vollverschlüsselt ist. Wichtig ist, dass man ein sicheres Passwort bestehend aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen und eine Länge von etwa 20 Zeichen benutzt. Natürlich sollte das Passwort keine ganzen Wörter oder das eigene Geburtsdatum enthalten. Die beste Verschlüsselung nützt nichts, wenn das Passwort unsicher ist.
Für das Abfangen von schriftlicher Kommunikation brauchen die Systemdiener nicht einmal deine Wohnung betreten. Hier ist es gerade die PGP-Epost-Verschlüsselung, welche Abhilfe schafft. Da nur der Absender und der/die Empfänger die verschlüsselte E-Post entschlüsseln können, kann ein Dritter nur einen Text aus wahllos durcheinander gewürfelten Buchstaben und Zahlen abfangen und somit bleibt ihm die richtige Nachricht vorbehalten. Sie kann nur mit dem richtigen Passwort und dem richtigen Schlüssel entschlüsselt werden. Auch hier gilt: ein sicheres Passwort ist das A und O.
Auch das Mobiltelefon sollte verschlüsselt werden!
Während das iPhone von Haus aus verschlüsselt ist, muss man bei Mobiltelefonen mit Android-System in den Einstellungen das Smartphone manuell verschlüsseln. Dies ist nicht kompliziert und sollte jeder hinkriegen. Ob diese Verschlüsselung letztendlich auch sicher gegen Zugriffe der Geheimdienste und Polizeibehörden sind, konnte der Referent nicht klar befürworten. Jedoch ist auch eine solche Sicherung besser, wie gar keine – vor allem wenn man auch an Diebstahl denkt.
Kommunizieren sollte man über Smartphones vorzugsweise mit „Threema“. Ähnlich wie bei PGP wird die Nachricht „Ende zu Ende“-verschlüsselt. Es wird seitens des Herstellers nichts auf Servern gespeichert und Nachrichten laufen nur verschlüsselt darüber.
Auch weitere interessante Programme wurden während der Schulung vorgestellt. Die Gäste waren erstaunt, wie einfach man sich und andere schützen kann, wenn man einige dieser Programme nutzt. Am sichersten ist es jedoch, wenn man sich abgelegen, und ohne mobile Wanzen – wie das Mobiltelefon – unter vier Augen trifft.
Weitere nützliche Informationen zu diesem und anderen Themen kann man hier nachlesen: www.s-f-n.org