Korsische Nationalisten drohen dem, „Islamischen Staat (IS)" und radikalen Moslems mit Vergeltung, sollte sie ein Attentat auf der französischen Mittelmeerinsel begehen.
Die nach Unabhängigkeit strebende korsischen Gruppe Frontu di Liberazione Naziunale Corsu (FLNC) [Korsische Nationale Befreiungsfront] droht radikalen Islamisten mit Rache, sollte diese auf der Mittelmeerinsel Korsika einen Anschlag verüben. Ein islamistischer Anschlag konnte nach eigenen Angaben der FLNC sogar schon verhindert werden. Bisher kämpften die Befreiungsnationalisten vor allem gegen den französischen Staat und verübten regelmäßig Anschläge auf Wohnungen und Ferienanlagen gegen die Vorherrschaft der Franzosen und gegen Symbole des Zentralstaats wie Rathäuser und Polizeireviere. Der französische Staat wird als Besatzungsmacht ihrer korsischen Heimat angesehen. 2014 beendete aber die FLNC als letzte der militanten Befreiungsgruppen offiziell den "bewaffneten Widerstand".
In letzter Zeit kam es auf der Mittelmeerinsel immer wieder zu Spannungen zwischen Korsen und muslimischen Invasoren. Im Dezember letzten Jahres kam es zu mehrtägigen antiarabische Protesten in der korsischen Hauptstadt Ajaccio, nachdem ein Mob nordafrikanischer Männer zuvor in einem Problemviertel Feuer gelegt hatten, um die Rettungskräfte in eine Falle zu locken und über sie herzufallen.
In der vom Donnerstag veröffentlichen Mitteilung in der Tageszeitung "Corse Matin" heißt es u.a.:
"Ihr müsst wissen, dass wir auf jeden Angriff gegen unser Volk, ohne zu zögern, eine unerbittliche Antwort folgen lassen." IS-Anhänger werden als „Prediger des Todes" bezeichnet, die einer „mittelalterlichen Philosophie" anhingen. Außerdem solle der französische Staat aufhören „der ganzen Welt Lektionen in Sachen Demokratie zu erteilen. Nur so kann Frankreich vermeiden, dass die Konflikte, die es überall sät, wie ein Bumerang auf den eigenen Boden zurückkommen." Die FLNC fordert alle Moslems in Korsika auf, auf „betont auffällige religiöse Zeichen" zu verzichten.