In der niedersächsischen Kurstadt Bad Nenndorf gedachten Aktivisten des "III. Weg" – Stützpunktes im Hermannsland an die oft als "Mutter Ostpreußens" bezeichnete Dichterin und Schriftstellerin Agnes Miegel, die nach Flucht und Vertreibung aus dem deutschen Osten bis zu ihrem Lebensende in Bad Nenndorf lebte.
Ein Denkmal zu Ehren Agnes Miegels wurde von den Stadtoberen nach einer hetzerischen Kampagne des örtlichen "bunten" Kasperlevereins aus dem Kurpark entfernt und fand seinen jetzigen Standort auf privatem Grund am Agnes-Miegel-Haus. Hier entzündeten die Aktivisten ein Licht für Deutschlands Osten und legten in Erinnerung an die "Mutter Ostpreußens" einen bunten Sommerstrauß am Denkmal nieder.
Auch an anderen Orten in der Kurstadt flackert das Licht für die Einigkeit unserer angestammten Heimat und die Freiheit unseres deutschen Volkes. So am "Wincklerbad", einem Teil des ehemaligen Folterlagers der britischen Besatzungsmacht, welches als "das verbotene Dorf" zu trauriger berühmtheit gelangte und ein grausames Kapitel der alliierten Besatzungspolitik in den Nachkriegsjahren beherbergt.
Auch an einem Gedenkstein an den Kriegsgräbern auf dem städtischen Friedhof erinnert anlässlich des Aktionswochenendes ein flackerndes Licht an den Auftrag unserer Generation:
Verzicht ist Verrat – Das ganze Deutschland soll es sein!
Wagen an Wagen
Um Allerseelen
In der dunklen Nacht,
Wenn vor uns stehen,
Die immer neu unserem Herzen fehlen, –
Erinnrung erwacht
An die alten Kirchen, die Hügel im Feld,
Wo sie schlafen, Vätern und Nachbarn gesellt,
In verlorener Heimat über der See, –
Und an alle, die hilflos und einsam starben,
An alle, die sinkend im Eis verdarben,
die keiner begrub, nur Wasser und Schnee,
Auf dem Weg unsrer Flucht, – dem Weg ohne Gnade!
Und wir ziehen im Traum verwehte Pfade
Wagen an Wagen, endloser Zug –
Der ein Volk von der Heimat trug!
Von Norden, von Osten kamen wir,
Über Heide und Ströme zogen wir,
Nach Westen wandernd, Greis, Frau und Kind.
Wir kamen gegangen, wir kamen gefahren,
Mit Schlitten und Bündel, mit Hund und Karren,
Gepeitscht vom Wind, vom Schneelicht blind, –
Und Wagen an Wagen.
Zuckend wie Nordlicht am Himmel stand
Verlassner Dörfer und Städte Brand.
Und um uns heulte und pfiff der Tod,
Auf glühendem Ball durch die Luft getragen.
Und der Schnee wurde rot.
Und es sanken wie Garben, die hilflos starben.
Und wir zogen weiter,
Wagen an Wagen, – –
Und kamen noch einmal, trügrisches Hoffen,
Durch friedliches Land.
Tür stand uns offen
Bei jenen, die nicht unser Leiden gekannt.
Sie kamen, sie winkten, sie reichten uns Brot, –
Sie luden die Not
Am warmen Herde zu sich als Gast.
Scheune und Stroh rief Müde zur Rast.
Doch wir konnten nicht bleiben.
Wir zogen vorüber,
Wagen an Wagen.
Und hörten durch Sturm und Flockentreiben
Das Glockenlied ihrer Türme noch
Und hörten doch
Das Dröhnen des Krieges, der hinter uns zog.
Und vom Wegkreuz bog,
Blutend, mit ausgebreiteten Armen,
Sich dorngekrönter Liebe Erbarmen.
Wir konnten nicht halten, wir konnten nicht knien.
Sie kamen hinter uns, Wagen an Wagen, –
Unsre Herzen nur schrien:
O blick nach uns hin!
Wir wandern, wir wandern, endloser Zug,
Volk, das die Geißel des Krieges schlug ,
Entwurzelter Wald, von der Flut getragen,
Wohin? –
Wohin?
Agnes Miegel