Dieses Jahr stand der Jungautorenwettbewerbunter dem Thema der verloren gegangenen Gebiete des deutschen Volkes, da diese nicht nur über Jahrhunderte die deutsche Kultur und generell das ganze Deutschtum maßgeblich mit geprägt haben, sondern auch weil der Jungautorenwettbewerb mit der Kampagne „Deutschland ist größer als die BRD“ verknüpft sein wird. Bei unserer Redaktion gingen in den letzten Wochen viele qualitativ hochwertige Texte, Gedichte und Erlebnisberichte ein, die wir nun Stück für Stück in den nächsten Tagen veröffentlichen werden. Der folgende Text ist einer davon.
Deutsches Land in fremder Hand – Schlesiens unvergessenes Erbe (Teil 2)
Schlesien hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nachdem es sich von der Herrschaft der polnischen Piasten gelöst hatte und zu einem der Länder der böhmische Krone wurde, erfolgten im 15. Jahrhundert die Einfälle der Hussiten aus Böhmen und Mähren in die schlesischen Landen. Aus der Anhängerschaft des Reformators Jan Hus entstand eine aggressive tschechische Nationalbewegung, die ebenso wie das Polnische im emsigen Gegensatz zum Deutschtum im Osten stand. Städte und Länder wurden verwüstet, die Bevölkerung musste einen hohen Blutzoll abliefern und das weitere Einsickern slawischer Bevölkerungsbestandteile in den schlesischen Grenzgebieten im Osten und Süden wurden somit unvermeidliche Folge.
Im Folgejahrhundert fiel Schlesien schließlich für die nächsten 200 Jahre an das Haus Habsburg, nachdem die böhmische Königswürde an Kaiser Ferdinand I. überging, ehe es schließlich vom großen Preußenkönig Friedrich II. befreit und in den preußischen Staat integriert wurde. Als Grenzgebiet zwischen den Habsburgern und Kaiserlichen im Süden und den Hohenzollern und Preußen im Norden war Schlesien ein Spielball beider Mächte und doch hat es stets seine eigene Haltung bewahrt, ohne sich ganz der einen oder der anderen Seite zu verschreiben. Das katholische Habsburg konnte während der österreichischen Kronherrschaft die Gegenformation nie gänzlich durchführen, stets blieb Schlesien das Gebiet des freien, religiösen Bekenntnisses und eine Hochburg der vom päpstlichen Rom diffamierten Häretiker. Ebenso gingen die entscheidenden Impulse für die Einigung des Reiches durch Preußens Führung mitunter auch von Schlesien aus. Unter den schlesischen Kultusministern Preußens Heinrich von Mühler und Adalbert Falk, die dem reaktionären und antinationalen Einfluss des Katholizismus im Bildungswesen entgegentraten, die preußische Volksschule reformierten und von der Kirche trennten, erhielt Bismarck die nötige Rückendeckung in seinem Kulturkampf gegen die katholische Kirche und im inneren Ausbau des deutschen Reiches.
Obwohl Schlesiens Vermächtnis aus dem Bewusstsein der gegenwärtigen deutschen Bevölkerung tragischerweise allmählich verblaßt, so ist es doch die Wiege bedeutender deutscher Geistesgrößen, die einen gewichtigen Anteil an der Bildung der deutschen Nationalkultur haben.
Der Turner und Burschenschaftler Wolfgang Menzel zum Beispiel, auf den die Bezeichnung Deutschlands als Land der „Dichter und Denker“ zurückgeht und der ein entschiedener Widersacher Heinrich Heines und seiner verderbenden Ideen war. Oder Gustaf Theodor Fechner aus Groß Särchen bei Muskau, der als Naturphilosoph und als Gegenspieler Hegels sich für eine Verseelung der Welt einsetzte und den Dualismus zwischen Geist und Materie verneinte. Und nicht vergessen sollte man vor allem Jakob Böhme aus Görlitz, der laut Hegel der „erste deutsche Philosoph“ überhaupt war und dessen pantheistische Vorstellungen von der Allgegenwärtigkeit Gottes in der Natur das Dogma der katholischen Kirche ins Wanken brachte, bis die Gegenreformation und der Dreißigjährige Krieg die Erinnerung an ihn verschwinden ließen.
Noch ein weiterer Schlesier, der der dogmatischen Kirchenlehre eine Niederlage zufügte und der in der heutigen Zeit von der offiziellen Geschichtsschreibung gern als „Pole“ ausgegeben wird, sei an dieser Stelle erwähnt. Der große Himmelsforscher und Astronom Nikolaus Kopernikus, der als Begründer des heliozentrischen Weltbildes gilt, stammte ebenfalls aus einer deutschen Familie, die ursprünglich im schlesischen Köppernig beheimatet war, aber als wohlhabende Kaufmänner in die damalige Hansestadt Thorn kamen. Kopernikus schrieb deutsch, sprach deutsch und trug sich bei seinem Studium in Bologna auch in die deutsche und nicht in die polnische Landsmannschaft ein. Selbst unter polnischen Gelehrten kann die deutsche Abstammung dieses großen Mannes kaum mehr bezweifelt werden.
Während der Barockzeit machte sich Schlesien einen Namen mit seiner von Martin Opitz gegründeten Dichterschule, die eine bedeutende Leistung auch auf gesamtdeutscher Ebene darstellte und eine Reihe bedeutender Poeten und Literaten vereinte. Opitz gilt als Vater und Wiederhersteller der deutschen Dichtkunst und war neben dem als poetischen Zeitzeugen des Dreißigjährigen Krieges bekannten Andreas Gryphius einer der wichtigsten schlesischen Dichter des Barocks.
Auch ruhen in schlesischer Erde viele deutsche Helden der Napoleonischen Freiheitskriege, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden, unter ihnen Ludwig Yorck von Wartenburg in Kleinöls bei Ohlau oder Gebhard Leberecht von Blücher in Krieblowitz bei Breslau.
Schlesien hat unzweifelhaft einen äußerst wichtigen Anteil zum deutschen Wesen beigetragen, an dem nach den Worten Emanuel Geibels einst die Welt genesen mag. Nicht nur als ein Ausstrahlungsgebiet für deutsche Schöpferleistung in Richtung Osten ist der Name Schlesiens ein Begriff, sondern auch als Bollwerk Gesamtdeutschlands in politisch schwierigen Zeiten gegen die Weiten des Ostens. Es liegt also an uns, die Erinnerung an das deutsche Land und an das große Erbe jenes Fleckens Erde jenseits der völkerrechtswidrigen Grenzen an der Oder-Neiße-Linie aufrecht zu erhalten. Die Herrschenden des BRD-Systems versuchen in ihrem bereits schon 70 Jahre währenden Umerziehungskampf alles, um Schlesien aus den Köpfen zu verdrängen. Gewiss gibt es in der heutigen Gegenwart, in der wir uns im entscheidenden Kampf um unser existenzielles Sein als Volk überhaupt befinden, wichtigere politische Aufgaben zu bewältigen, als über eine Heimholung schlesischer Landen nachzudenken. Aber dennoch werden wir irgendwann, sollten wir als Volk den kommenden Daseinskampf überstehen und wieder zu einem nationalen Selbstbestimmungsrecht zurückkehren können, vor die Aufgabe gestellt sein, diesen Konflikt um deutsches Land in fremder Hand zu lösen und den Nachgeborenen schlesischer Vertriebener endlich Gerechtigkeit oder deutschen Männern und Frauen gar die alte Heimstätte ihrer Ahnen wieder zukommen zu lassen. Bis dahin gilt es, als nationalrevolutionäre politische Bewegung die Erinnerung an das Erbe dieses Landes in den Köpfen der Deutschen wach zu halten, solange wie sich die Bewegung noch in der Aufbauphase und in der Kampfzeit befindet und selbst nicht in außen- und geopolitische Handlungen eingreifen kann, allein schon deshalb nicht, weil ein handlungsfähiger deutscher Staat seit der willkürlichen Verhaftung der letzten legitimen Regierung des Deutschen Reiches unter Karl Dönitz im Mai 1945 de jure nicht mehr existiert.
Vor 8 Jahren erfolgte der bislang letzte Schritt, um Reste schlesischer Identität im verbliebenen Rumpfdeutschland zu tilgen. Im Zuge der Kreisgebietsreform 2008 im Freistaat Sachsen wurde der Niederschlesische Oberlausitzkreis als letzter bundesrepublikanischer Landkreis mit schlesischem Hintergrund im Namen aufgelöst und ging zusammen mit zwei weiteren Landkreisen im neugegründeten Landkreis Görlitz auf. Die angebliche Rationalisierung von Verwaltungskosten stand dabei zwar angeblich im Vordergrund, brachte aber den willkommenen Nebeneffekt des ostdeutschen Identitätsraubes nicht ganz unfreiwillig mit sich.
Deutsches Land in fremder Hand – Schlesiens unvergessenes Erbe (Teil 1)