„Nimmermehr dürft ihr vergessen, daß die Schwerter, die ihr in Händen haltet, die Schwerter des Volkes sind, in seinem Namen tragt Ihr sie. In seinem Namen werdet Ihr mit ihnen alle Verräter strafen: unbarmherzig und unerbittlich!“
Diese Worte sprach einst Corneliu Zela Codreanu, von seinen Anhängern nur „Kapitän“ genannt. Der im September 1899 geborene Codreanu war der Leiter der rumänischen faschistischen Bewegung „Legion Erzengel Michael“ und der „Eisernen Garde“. Der Faschismus-Experte Ernst Nolte hatte sie einst als die radikalste aller faschistischen Bewegungen des vergangenen Jahrhunderts bezeichnet. Radikaler Antisemitismus gepaart mit dem Kampf für eine nationale und soziale Revolution, fanatische Todesbereitschaft kombiniert mit der Ermordung von als Volksverräter gebrandmarkten Politikern, christliche Frömmigkeit vereint mit einem fast schon religiösen Nationalismus.
Über 250.000 Mitglieder folgten einst ihrem „Kapitän“, bis dieser von der Reaktion ermordet wurde. Damit war die Eiserne Garde nach der NSDAP und der PNF in Italien die drittgrößte nationalistische Partei des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist nur wenig bekannt über die rumänische Bewegung, welche im zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite gegen den Bolschewismus kämpfte. Von den eigenen Schriften des „Kapitäns“ sind nur „Die Eiserne Garde“ und „Handbuch für die Nester“ auf deutsch im Internet und in kleinen Verlagen erhältlich, dazu gibt es noch den Bericht „Lebende Kreuze“ und das Buch „Mircea Eliade und die Eiserne Garde“. Ansonsten findet die Eiserne Garde nur immer wieder kleinere Erwähnungen wie etwa in Ernst Nolte „die faschistischen Bewegungen“ und in einem Aufflackern eines Kultes um sie. Fundamentalistische Christen und „Neurechte“ tragen genauso Kleidung mit dem Konterfrei Codreanus wie auch etwa die nordische Widerstandsbewegung T-Hemden mit dem Symbol der Eisernen Garde anbietet.
Nun ist vor Kurzem erstmals eine deutschsprachige Biografie über das Leben des Corneliu Zela Codreannu erschienen. „Capitan Codreanu. Aufstieg und Fall des rumänischen Faschistenführers“ heißt das 336 Seiten lange Werk des Professors für Geschichte Südosteuropas an der Universität Wien, Oliver Jens Schmitt. Das im Paul Zsolnay Verlag erschiene Werk kostet neu 26 Euro und wirbt für sich damit die erste Biografie des fast vergessenen rumänischen Faschistenführers zu sein.
Codreanu selbst äußerte sich wie folgt gegenüber seinen Anhängern über das Leben als Legionär seiner Bewegung und damit über sein Leben: „Das Leben als Legionär ist schön, nicht wegen Reichtum, Feiern oder des Erwerbs von Luxus, sondern wegen der edlen Kameradschaft, die alle Legionäre in einer heiligen Bruderschaft des Kampfes bindet.“