Weiße Unterschicht von Journalistenklasse verachtet

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Ein Artikel aus der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ beobachtet ein eher neues Phänomen, das „Verachtung der Unterschicht“ genannt wird. Das Bemerkenswerte daran ist die Tatsache, daß diese Verachtung von Leuten ausgeht, die noch vor kurzem als Linke eine besondere Vorliebe für das Proletariat sowie allgemein für Gestrandete und Deklassierte zur Schau trugen. Die „Junge Freiheit“ zitiert zahlreiche Äußerungen der etablierten Medien, die alle in die gleiche Richtung gehen. Über eine Veranstaltung der FPÖ schreibt man da: „Es sind die häßlichsten Menschen Wiens, ungestalte unförmige Leiber, strohige, stumpfe Haare, ohne Schnitt, ungepflegt, Glitzer-T-Shirts, die spannen, Trainingshosen, Leggins. Pickelhaut. Schlechte Zähne, ausgeleierte Schuhe. Die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten sind ein schönerer Menschenschlag.“

Der Dünkel gegenüber der eigenen Unterschicht hat zu tun mit der Liebe für Flüchtling und Migranten. Sie sind die neuen Unterprivilegierten, für die Linke sich einsetzen. „Im Grunde beginnt fast jeder Artikel eines aufgeklärten Metropolenjournalisten, der das AfD-, FPÖ-, Brexitbefürworter- oder Trumpwähler-Pack besucht hat, auf ähnliche Weise: Großkarierte Hemden hängen den Männern über Wampe und Gürtel, die Frauen haben blonde Strähnchen und künstliche Nägel und so fort.“ Die „Junge Freiheit“ zieht den Schluß: „Die Verachtung der Geringverdiener, der Hinterwäldler, der sogenannten einfachen Menschen, sofern sie deutsch (bzw. weiß) sind und mit der falschen Partei sympathisieren, gehört so undiskutierbar ins journalistische Ostinato wie die Abfeierung der total hippen, schicken, weltoffenen Grünen.“

Der Autor Michael Seemann spricht von einer „dritten Klasse“, die sich gebildet habe. Es sei eine „globalisierte Klasse der Informationsarbeiter“, die fast ausschließlich in Großstädten lebe, flüssig Englisch spreche, für die Europa kein abstraktes Etwas sei, sondern eine gelebte Realität. Diese neue globalisierte Klasse sitze in den Medien, in den Startups, NGOs, in den Parteien, und weil sie die Informationen kontrolliere, gebe sie kulturell und politisch den Takt vor. „Sie kontrolliert den Diskurs, sie kontrolliert die Moral.“ Und sie ist mit ihrer Menschenrechtsideologie und Fremdenfreundlichkeit staatstragend geworden.

Es hat wahrscheinlich auch damit zu tun, daß die „hippe“ Mittelschicht die Sitten und Gebräuche der Fremden nicht kennt und daher eine interessante Exotik hineinlegt, während das Gebahren der eigenen Geringverdiener schnell als Unvermögen oder mangelnder Geschmack durchschaut wird. Man muß freilich auch bedenken, daß der soziale Aufstieg seit den 1970er Jahren für Angehörige der Unterschicht leichter gemacht wurde und unten in der gesellschaftlichen Hierarchie die ganz Unfähigen und Schwachen übrig bleiben, die der Wirtschafts nichts mehr nützen können. Der „Jungen Freiheit“ fällt auch auf: „Einst war der Rechtsintellektuelle der natürliche Verbündete der Ober- und Verächter der Unterschicht. In diese Stellung ist die linke Intelligenz eingerückt. Sie ist zu den Nutznießern der Globalisierung übergelaufen.“ Und auch deshalb muß sie für die fremden Invasoren als Folge der Globalisierung eintreten. Den typischen „Rechtsintellektuellen“, der zu den gesellschaftlichen Gewinnern hält, braucht man heute offenbar nicht mehr, wenn schon die Linke zum Kapitalistenknecht wurde. Man braucht vielmehr Leute, die das sogenannte „Pack“ aufklären und stark machen und womöglich führen können. Dabei kann man die Vokabel vom „Sozialismus“ sicher gut brauchen.

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