Dass unsere politischen Gegner oft eher einen flachen geistigen Horizont besitzen, ist für uns nichts neues, auch dass so mancher Kämpfer der linken Weltrevolution bereits olympiareife Sprints hingelegt hat, ist eine altbekannte Tatsache. Für neuen Spott sorgt aber die Aktion der „anarchistischen Gruppe Dortmund“, die bereits seit ihrer Gründung eine Peinlichkeit nach der anderen abliefert. Zunächst will es mit der Gründung eines eigenen Zentrums nicht so wirklich klappen, bei der am Ende die verhassten Feinde des bürgerlichen Parteien (von Linkspartei bis AfD!) einspringen müssen, um das Projekt zu retten (Siehe: Anarchisten für Deutschland), dann scheitert die Gründung einer anarchistischen Hochschulgruppe schlicht an der Anwesenheit von 50 Nationalisten und schlussendlich wird eine schlecht besuchte Jammerkundgebung in Dunkelheit ohne Öffentlichkeit durchgeführt. Alles in allem eine mehr als magere Bilanz.
Wenn es aber vor der eigenen Tür noch nicht so ganz mit der Anarchie klappen will, dann kann man ja immer noch auf die internationale Bühne treten! Am 25.03 erschien ein im üblichen Duktus der linken Szene geschriebener Bericht über eine „Solidaritätsaktion“ der „anarchistischen Gruppe Dortmund“ auf dem bekannten linksextremen Portal linksunten.indymedia. Neben den üblichen Satzbausteinen eines linken Pamphlets und einem Spendenkonto für weißrussische Anarchisten hat man sich nicht lumpen lassen auch Bilder und ein Video der „Solidaritätsaktion“ ins Netz zu stellen. Daraus ist ersichtlich, dass die vermeintliche Kundgebung (Video: Soliaktion für die Freiheit der Politischen Gefangenen in Belarus am 25. März Dortmund) in einer leeren Fabrikhalle, abseits jeder Öffentlichkeit, durchgeführt wurde. Man scheint sich tatsächlich nicht zu blöd zu sein, einen Redebeitrag in einer völlig menschenleeren Halle zu verlesen und am Ende unter unbestimmbarer Musik eine schlecht gebastelte Lukaschenko-Puppe zu verbrennen – stilecht im kaputten Einkaufswagen. Für diese Glanzleistung gibt es sogar Kritik aus der deutschen linken Szene. Die weißrussischen Anarchisten sind sicherlich über dieses mutige Solidaritätszeichen aus Dortmund sehr gerührt, wir können an der Stelle nur ein „Weiter so!“ nach Dortmund schicken und hoffen, dass uns auch in Zukunft die „anarchistische Gruppe Dortmund“ weiterhin so gut unterhalten wird.