Über „falschen“ und „echten“ Kommunismus – Teil 2

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Während früher die „Unterdrückungsfront“ klar zwischen Arbeitern und Arbeitgebern verlief, herrscht heute in Bezug auf die Frage, wer wen unterdrückt, ein heilloses Durcheinander. Die durch den Postmodernismus losgetretene „Unterdrückungsolympiade“ ist ein Thema für sich, daher wollen wir es hier nur kurz auf das Wesentliche eingehen.

Zur Unterdrückung des Arbeiters gesellte sich sehr schnell die Unterdrückung der Frau durch den Mann, später folgen dann die Unterdrückung von Homosexuellen, Farbigen, Behinderten, etc. Die Unterdrückung dieser Gruppen verläuft jedoch nicht immer von oben nach unten, stattdessen Unterdrücken und Diskriminieren diese Gruppen sich auch untereinander. So werden, vermeintlich, Frauen von Männern diskriminiert und Farbige von Weißen. Demzufolge könnte eine weiße Frau durch einen farbigen Mann aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden, während sie ihn gleichzeitig wegen seiner Hautfarbe diskriminiert. Eine farbige Frau würde nun von beiden diskriminiert werden, während sie wiederum Transsexuelle nicht als Frauen anerkennen könnte und sich daher gegen diese diskriminiert. Je mehr Gruppen man in dieses Netz aus Unterdrückung und Diskriminierung einbezieht, desto unübersichtlicher wird es, bis am Ende alle, alle unterdrücken. Wobei an der Spitze selbstverständlich der weiße, heterosexuelle, neurotypische Mann steht, welcher alle anderen unterdrückt.

Dass die aus allen Richtungen kommende Unterdrückung bei denen, die sich als ihr Opfer fühlen, alles andere als positive Gefühle hervorruft, sollte klar und im gewissen Maß menschlich nachvollziehbar sein. Die amerikanische radikale Feministin Robin Morgan sagte hierzu treffend: „Ich glaube, dass Männerhass ein ehrenhafter und brauchbarer politischer Akt ist, dass die Unterdrückten das Recht zum Klassenhass gegen die Klasse haben, von der sie unterdrückt werden.“ (Original: „I feel that ‚man-hating‘ is an honourable and viable political act, that the oppressed have a right to class-hatred against the class that is oppressing them.“). Es versteht sich von selbst, dass auch jede andere sich als unterdrückt fühlende Gruppe, sich auf dieses Recht beziehen könnte.

Eine Gesellschaft, welche diese Ideen verinnerlicht hat, wird in eine Vielzahl von Kleinstgruppen zersplittern werden, welche ständig im Konflikt miteinander stehen. Kommunisten mögen hier einwerfen, dass dies nur eine Übergangsperiode sei, welche enden würde, sobald die klassenlose Gesellschaft verwirklicht sei. Diese Annahme beruht auf der einleitend diskutierten Milieutheorie und wie wir schon gesehen haben, ist diese falsch. Es wird daher immer Unterschiede zwischen den Menschen geben und somit auch Klassen/Gruppen, welche im Konflikt miteinander stehen können. Bestenfalls ließen sich die Unterschiede abschwächen, bedenkt man jedoch, dass man in den USA diskutiert, ob Schwarze mit hellerer Haut, nicht weniger diskriminiert werden würden, als die mit dunklerer, bleibt fraglich, ob dies etwas ändern würde. Abschließend sei gesagt, dass diejenigen, die Diskriminierung suchen, sie auch finden werden.

Ein weiterer Aspekt, welcher aus dem oben beschriebenen Komplex entsteht, ist die Aufstachlung der Massen durch Neid. In dem die kommunistische Ideologie dem einzelnen sagt, dass wenn ein anderer etwas besitzt, was man selbst nicht besitzt, dieser nur aufgrund ungerechter Vorteile in dessen Besitz gekommen sei und man daher das Recht hätte, ihn zu hassen, spricht sie die widerlichsten und zerstörerischen Regungen an, zu denen ein Mensch fähig ist. Da er Hass gegen die angeblichen Unterdrücker hegt, wird er nicht bestrebt sein, in ihre Ränge aufzusteigen, indem er sich aus eigener Kraft aus seinem Elend befreit und sich selbst und auch dem Rest der Welt beweist, dass mehr in ihm steckt. Stattdessen werden Hass, Neid und Verbitterung zu einer explosiven Mischung heranwachsen und sich in Handlungen entladen, deren einziges Ziel darin besteht, das Objekt Verachtung zu zerstören.
Diese Feststellung sollte insbesondere jene zum Nachdenken anregen, die immer noch ehrlich glauben, der Kommunismus hätte eine Besserstellung der Arbeiterklasse zum Ziel. Nichts liegt ihm ferner, denn eine Besserstellung des Arbeiters würde ihn früher oder später auf die Ebene des Mittelstandes und damit der Bourgeoisie heben, welche vom Kommunismus jedoch abgrundtief verachtet werden, da sie die vermeintlichen Unterdrücker sind. Wenn man also nun absolute Gleichheit herstellen möchte, es aber aus ideologischen Gründen unmöglich ist, die unteren Klassen auf die Ebene der Oberen zu heben, bleibt nur noch der Weg nach unten, das Niederreißen jeglicher menschlicher Existenz, die oberhalb des absoluten Nullpunktes liegt. Eine solche Gesellschaft müsste, um das Gebot der Gleichheit einzuhalten, sich stets an den niedrigsten Elementen orientieren, was in einem Wettlauf nach unten enden würde, der nur Verlierer kennt. Das Resultat ist nicht Wohlstand für alle, sondern gleiches Elend für alle. Dass damit die berechtigte Forderung des Arbeiters nach ehrlichem Lohn für ehrliche Arbeit nicht erfüllt wird, versteht sich von selbst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Prämisse, auf der die Forderung nach einer klassenlosen Gesellschaft aufbaut, die Milieutheorie, falsch ist. Der Kommunismus fordert jedoch die Schaffung einer solchen Gesellschaft und rechtfertigt, solange dieser Zustand nicht erreicht ist, Klassenhass, welcher die Vorstufe zu Gewalt darstellt. Der Schritt vom Klassenhass zur Gewalt wird dabei durch die kommunistische Rhetorik vorangetrieben, indem sie negative und zerstörerische Emotionen wie Verbitterung und Neid anspricht. Weiterhin haben wir gesehen, dass insbesondere heute der Vorwurf der „Unterdrückung“ sehr freigiebig verwendet wird.
Zusammen ergibt all dies, die Jagd nach einem unmöglich zu erreichenden Zustand, welche in einem Kampf aller gegen alle endet.

Siehe Teil 1

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