Das haben sich die Intendanten der Aufführung „Der bewaffnete Mann: Eine Messe für Frieden“ wohl anders gedacht. In der Nationaloper der rumänischen Stadt Cluj (früher Klausenburg) wollten sie das typisch gutmenschlich-pazifistische Stück aufführen, doch bei dem Ertönen des islamischen Gebetsruf, der im Stück den toten Moslems im Kosovokrieg gewidmet ist, standen fünf rumänische Nationalisten auf einem Balkon auf und begannen laut die rumänische Nationalhymne „Deșteaptă-te, române!“ („Erwache Rumänien“) zu singen. Darunter war auch mindestens ein Vertreter der Gruppe Noua Dreapta, die sich selbst in der Tradition des rumänischen Nationalistenführers Corneliu Codreanu sieht. Alle volkstreuen Rumänen wurden umgehend von maskierten Polizisten aus dem Saal gedrängt und erhielten außergerichtliche Geldbußen. Die Nationalisten kündigten bereits an, gegen die Geldstrafen vorgehen zu wollen. Mittlerweile ist auch ein Handymitschnitt der Aktion ins Netz geladen worden und zahlreiche Medien, auch außerhalb Rumäniens, berichteten über den Vorfall. Die Gruppe, bestehend aus vier Männern und einer Frau, gaben an, gegen den islamischen Gebetsruf auf arabischer Sprache in ihrer rumänischen und christlichen Stadt protestieren zu wollen.