USA unterstützen Terroristen in Syrien über Ramstein

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Seit Langem nutzen die Vereinigten Staaten ihre Militärbasis Ramstein in Deutschland als Drehscheibe für internationale Kriegseinsätze. Dabei geht es um Logistik für eigenen Nachschub oder Verwundete, aber auch um die Steuerung von Drohneneinsätzen. Nun wurde nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung bekannt, dass Ramstein auch als Basis für Waffenlieferungen nach Syrien genutzt wurde.

So wurden große Mengen Waffen, überwiegend osteuropäischer Bauart, in das Kriegsland transportiert, um dort Verbände der sogenannten „Freien Syrischen Armee“ (FSA) zu unterstützen.

Bei der FSA handelt es sich um einen Überbegriff diverser Rebellengruppen, die aus verschiedenen Motiven heraus gegen den syrischen Staat kämpfen. Noch in der Obama-Ära unterstützten die USA nahezu jede Gruppierung, die gegen die syrischen Regierungstruppen kämpfte. An der jordanischen Grenze initiierten die Amerikaner sogar eine eigene Rebellengruppe, die „New Syrian Army“.

Unter der Trump-Regierung kam es jedoch zu einem Strategiewechsel. Da zahlreiche Rebellengruppen sich als völlig indisponiert erwiesen, eine anti-amerikanische Einstellung vertraten oder selbst durch Gräueltaten öffentlich untragbar wurden, ist die Unterstützung dieser Einheiten spürbar zurückgegangen.

Nach einem brüchigen Waffenstillstand zwischen der syrischen Armee und diversen, FSA-betitelten Gruppen, sind Letztere im Konflikt überwiegend zu einer Zuschauerrolle verdammt.

Die Amerikaner unterstützen nun überwiegend kurdische Separatisten, welche zum einen besser ins liberalistische Weltbild passen und zum anderen ein militärisch zuverlässigerer Partner sind. So wurden diese sukzessive aufgerüstet, so dass sie nun über modernste Waffen und Logistik verfügen.

Sowohl FSA wie auch die Kurden (offizieller Name „Syrian Democratic Forces“, SDF) profitierten jedoch von den Lieferungen aus Deutschland.

Bereits im Dezember 2015 hatte eine serbische Tageszeitung aufgedeckt, dass unzählige Waffen in Osteuropa aufgekauft und zu einem Militärstützpunkt in Deutschland gebracht wurden. Laut einem im Juli 2016 veröffentlichten UN-Waffenexportbericht handelte es sich um 11.970 Sturmgewehre und 50 schwere Maschinengewehre, die aus Serbien ausgeführt wurden.

Nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz sind die USA verpflichtet, die deutsche Bundesregierung über Waffenlieferungen über deutsches Staatsgebiet aufzuklären. Dies ist jedoch offenbar nicht geschehen. Auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Ströbele aus dem Februar, ob Waffen über Deutschland nach Syrien transportiert wurden, gab es folgende Antwort: Die Bundesregierung habe dazu keine Erkenntnisse.

Die eingekauften Waffen und Munition haben einen Wert von mehreren Hundert Millionen Dollar. Die Gründe. warum ausgerechnet auf russische Ausrüstung gesetzt wird, sind naheliegend: Zum einen lässt sich das massive Eingreifen der Amerikaner in den Krieg so besser vertuschen, da in der arabischen Welt russische Waffen allgemein sehr verbreitet sind und zum anderen sind viele Rebellen an diese Waffen bereits gewöhnt.

Die jetzige amerikanische Strategie zeigt unbestreitbar Wirkung und hat den Kurden zahlreiche Erfolge eingebracht.

Während die syrische Armee mittlerweile 85 Prozent des syrischen Territoriums von Terroristen befreit hat, haben auch die Kurden Gebietsgewinne vorzuweisen. Nach der Befreiung von Deir ez-Zor aus dem Würgegriff von Daesh (Islamischer Staat) stehen sich syrische Armee und SDF an den Ufern des Euphrat in der Stadt gegenüber.

Vom Vormarsch der syrischen Armee und der Schwäche der Terrormiliz Daesh profitierend, konnten sie nahezu kampflos im Gouvernement Deir ez-Zor vordringen. Nun kommt es zu einem Wettrennen um die verbliebenen Gebiete unter Daesh-Kontrolle. Ziel der syrischen Armee ist die Eroberung der Deir-ez-Zor – Bagdad-Autobahn auf syrischer Seite. Zudem soll die SDF von einem weiteren Vormarsch abgeschirmt werden. Die strategische Bedeutung liegt darin, dass so die wirtschaftlich und militärisch bedeutsame Route zum Iran unterhalten werden kann. Der Iran wiederum unterstützt die syrische Armee und weiter westlich die Hisbollah.

Es ist erklärtes Ziel der Vereinigten Staaten, die syrische Armee nicht den Euphrat überqueren zu lassen. Es ist Israels Ziel, den Iran aus Syrien fernzuhalten. Kurdische Generäle haben bereits verkündet, keiner Konfrontation mit der syrischen Armee im Ernstfall aus dem Weg zu gehen.

Grob vereinfacht: Syrien bildet eine Achse mit Hisbollah und Iran. Alle drei sind nicht zur Kooperation mit Israel bereit. Israel empfindet daher diese drei als Bedrohung. Die Amerikaner verteidigen konsequent die Interessen der Israelis. Die Kurden sind das Fußvolk der Amerikaner.

In der Eroberung der gekesselten Festung Deir ez-Zor errang die syrische Armee kürzlich einen ihrer größten Erfolge. Dies verdankte sie unter anderem der langjährigen Verteidigung der Stadt unter Kommandeur Issam Zahrredine.

Dieser konnte im Kampf gegen Daesh auf wahrhaft heldenhaft kämpfende Idealisten bauen, musste jedoch über Jahre auch zahlreiche Desertierungen erleben. Nun äußerte er seine Sicht -die Sicht eines Militärs- auf die unzähligen Deserteure, die sich auf gen Europa gemacht haben. In einem Interview mit dem syrischen Staatsfernsehen sagte er: „Kehrt nicht zurück! Selbst wenn der Staat euch vergibt, wir werden niemals vergessen und verzeihen“.
Zwar setzt der syrische Staat auf die Rückkehr der geflohenen Landsleute, da diese zum Wiederaufbau dringend gebraucht werden, für ihn als Soldaten stellen diese jedoch schlicht Verräter dar. Weiter sagte er: „Ein Rat von diesem Bart: Kommt nicht zurück!“

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