Hier nun der zweite Teil zum Auftritt Frank Kraemers beim Seminar für rechte Metapolitik. Teil 1 erschien vor wenigen Tagen.
Der nächste Begriff ist „radikal“. Hier müsse man laut Kraemer zwischen „radikal“ und „extremistisch“ unterscheiden. Der Unterschied zwischen den Begriffen sei, dass „extremistisch“ Dogmatismus bis zur Irrationalität beinhalte. Radikal zu sein, bedeute dagegen keine Symptome, sondern die Probleme an der Wurzel zu bekämpfen. So sei das Gegenteil von „radikal“ auch nicht gemäßigt, sondern „oberflächlich“. Radikalität bedeute daher, Ursachen-forschung zu betreiben und den Willen zu haben, ein fehlerhaftes System, welches nicht mehr zu retten ist, gegen ein neues auszutauschen.
Als Nächstes brachte Kraemer den Begriff „gewaltbereit“. Hier unterscheidet er zwischen „Gewaltbereitschaft“ und hirnlosem Schlägertum. Gewaltbereitschaft bestehe laut Kraemer darin, beispielsweise die eigene Frau oder Tochter vor Übergriffen durch Migranten zu schützen. Gewaltbereitschaft sei demnach die Grundlage für Wehrhaftigkeit oder auch nur Notwehr, Dinge, die dem deutschen Volk aberzogen werden sollen, damit es sich bereitwillig seinem Schicksal ergibt. In der kategorischen Ablehnung jeglicher Gewalt sieht Kraemer eine lebensfeindliche Einstellung, da diejenigen, die sie vertreten, von der Evolution als Erstes ausgemerzt werden.
Bei diesen Erläuterungen wird deutlich, dass es hierbei nicht nur um einen Begriff, sondern um ein ganzes Konzept, eine grundsätzliche Idee und eine Sicht auf die Welt geht. Begriffe können eine ganze Lebenseinstellung transportieren und ihre korrekte Deutung kann dem, der sich ihrer nicht bewusst ist, durchaus eine neue Sicht der Dinge eröffnen.
Als Nächstes kam Kraemer auf den Unterschied zwischen Nationalismus und Chauvinismus zu sprechen. Während heute die Meinung vorherrscht, dass Nationalismus Hass auf die Anderen und die maßlose Überhöhung des Eigenen bedeuten würde, sieht Kraemer die Grundsätze des Nationalismus in „Liebe zum Eigenen“, „Respekt gegenüber dem Fremden, wenn er diesen erwidert und verdient“ und „Gnadenlose Härte gegen alle Feinde von außen und innen“. Kraemer erklärte weiter, dass selbstverständlich die Interessen des eigenen Volkes an erster Stelle stehen, es jedoch absurd sei, zu denken, dies würde den Hass auf die Anderen nach sich ziehen. Er bringt an dieser Stelle das Beispiel, dass, wenn man einen Menschen, beispielsweise den Ehepartner, liebe und allen anderen Menschen vorziehe, ja auch niemand auf die Idee kommen würde, dass man deswegen alle anderen Menschen hasse.
Im weiteren Verlauf sprach Kraemer von seinem, den meisten sicher bekannten Projekt „Multikulti trifft Nationalismus“, welches er mit dem Schwarzafrikaner Nana Domena betreibt. Im großen Zuspruch, den das Projekt erfährt, sieht er den Beweis dafür, dass es sehr wohl möglich sei, auch vergiftete Begriffe beim Vermitteln unserer Ansichten zu verwenden, wenn man diese ruhig und sachlich erklärt.
Ein Beispiel wäre hier das erste Treffen zwischen Kraemer und Domena auf einer Pegida Demo nach der Kölner Silvesternacht. Domena, welcher laut Kraemer auf ihn einen sehr gesitteten und anständigen Eindruck machte, erklärt gegenüber Kraemer, das auch er die Übergriffe erschreckend fände und mit den dafür verantwortlichen Leuten nicht in einen Topf geworfen werden möchte. Kraemer erwiderte darauf, dass er Domena keinesfalls mit diesen Leuten in einen Topf werfe und dass er nicht repräsentativ für die in der BRD lebenden Ausländer und insbesondere Asylanten sei, das Problem jedoch darin bestehe, dass es nun mal Tendenzen für Verhaltensmuster gebe und Menschen aus seinem Kulturkreis, statistisch belegbar, häufiger kriminell seien. Aus dieser Unterhaltung entwickelte sich das oben erwähnte Projekt, welches weitere Diskussionen zwischen Kraemer und Domena beinhaltete. Auch bei diesen Gesprächen nahm Kraemer kein Blatt vor den Mund, erklärte aber alles stets mit dem nötigen Respekt für sein Gegenüber.
Eine interessante Bemerkung, die Kraemer machte, als er über seine Unterhaltungen mit Domena sprach, war, dass unsere politischen Gegner in der Feststellung, dass jemand kein Deutscher sei, eine Beleidigung sähen. Kraemer stellte hier die Frage, ob diese Leute im Deutschsein eine Art Ritterschlag sehen. Er stellte dann klar, dass die Aussage, dass jemand kein Deutscher sei, für uns keine Wertung beinhalte, also nicht bedeute, dass die Person es nicht wert sei, Deutscher zu sein, sondern eine einfache Feststellung sei.
In diesem Zusammenhang kam Kraemer auch auf den Begriff „Diskriminierung“ zu sprechen. Zu diskriminieren bedeute laut Kraemer lediglich, zu unterscheiden und nicht zu werten. Den Grund, warum man heutzutage Diskriminierung und Benachteiligung gleichsetzt, sieht Kraemer in der egalitären Ideologie. Wer der Meinung sei, alle Menschen seien gleich, müsse zwingend zum Entschluss gelangen, dass jegliche Unterscheidung ungerecht ist.
Beim nächsten Begriff, dem des „Vorurteils“, brachte Kraemer ein anschauliches Beispiel, welches die Absurdität der Forderung nach Vorurteilsfreiheit herausstellt. Die Situation beschreibt er wie folgt: „Stellen Sie sich vor, Sie gehen die Straße entlang und Ihnen kommt eine Gruppe junger Männer entgegen. Der eine zieht ein Messer, der andere rückt vielleicht seinen Sprengstoffgürtel grade und der nächste wedelt noch mit einem Lkw-Führerschein.“
Nach Kraemer habe man nun zwei Möglichkeiten, entweder man hat das Vorurteil und erwartet Ärger, wechselt vielleicht die Straßenseite oder bereitet sich zumindest auf eine Konfrontation vor, oder man hat keines und läuft blauäugig den Fachkräften in die Arme.
Als letzten Begriff brachte Kraemer den Vorwurf, dass wir ein „biologistisches Weltbild“ hätten. Er erklärt hierbei, dass es eigentlich Wahnsinn sei, eine Ausrichtung politischer Forderungen an den Erkenntnissen der Biologie und damit der Wissenschaft in Abrede zu stellen.
Als einen Einwurf brachte Kraemer noch den Vorschlag, wie man mit Vorwürfen des Gegners umgehen sollte. Generell solle man sich nicht zu rechtfertigen beginnen, da dies fast immer wie ein Schuldeingeständnis aussehe. Stattdessen solle man in die Offensive gehen. Als Beispiel brachte er hier eine Situation, in der ihm eine Moderatorin die Frage stellte, was er dazu sagen würde, wenn jemand zu ihm sage, er sei ein Nazi. Anstatt sich aus der Sache herausreden zu wollen, antwortet Kraemer, dass der Begriff ein nützliches Werkzeug zum Selektieren oberflächlicher Leute sei und dass er mit Leuten, die ihn plötzlich meiden, weil sie gehört haben, er sei ein Nazi, ohnehin nichts zu tun haben wolle. Der Gesichtsausdruck der Moderatorin soll dabei nur zu deutlich verraten haben, dass dies nicht die Antwort war, die sie erhoffte.
Zuletzt machte Kraemer die Anregung, selbst auch solche toxischen Begriffe gegen unsere Gegner zu verwenden. Er schlug dafür vor, breit vorhan-dene Begriffe zu nehmen und in unserem Sinne umzuwandeln. Als einige Beispiele brachte er: „Deutschenhasser“, „Überfremdungsleugner“ und „Relativierer“.
Abschließend kann man sagen, dass Kraemer mit dem von ihm gewählten Thema und dem Inhalt, mit dem er es füllte, auf ein von der politischen Rechten bisher wenig beachtetes Problem aufmerksam machte. Dieses Problem liegt im von Kraemer angesprochenen Fakt, dass sehr viele Begriffe, die von uns verwendet werden, von der Allgemeinheit falsch verstanden werden, da in ihren Köpfen diese eine gänzlich andere Bedeutung haben, als die, die wir voraussetzten oder sogar als offensichtlich erachten. In der Praxis bedeutet dies, dass, wenn wir beispielsweise von Nationalismus sprechen, dieser einen für uns mit überwiegend positiven Assoziationen verbundenen Begriff darstellt. Der durchschnittliche Bundesbürger dagegen denkt dabei jedoch sofort an Völkermord, Vernichtungslager und andere Gräuelgeschichten. Dass derartige Gedanken dann uns gegenüber zu wenig Sympathie führen, ist klar.
Die Tatsache, dass man in vielen Fällen „B“ versteht, wenn wir eigentlich „A“ sagen, ist zwar bedauerlich und der Eine oder Andere mag sogar sagen, ungerecht, aber nun mal ein Problem, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, wenn wir von der breiten Masse korrekt verstanden werden wollen.
Es ist natürlich klar, dass man nicht immer eine Grundsatzdiskussion führen kann und wir wollen keineswegs vom Verwenden schwieriger Begriffe abraten, aber es schadet schließlich nicht, sich einmal die Frage zu stellen, was wohl der Bundesbürger denkt, wenn man dieses oder jenes sagt.
Siehe Teil 1
Frank K. äußert hier für mein Empfinden sehr gesunde Anschauungen. Die Pflicht zur Wehrhaftigkeit und die Liebe zum Eigenen haben meine volle Unterstützung.
Was mich an diesem Mann etwas stutzig machte, war die unverhüllte Sympathie, die er gerade im Sept. 2017 der AfD entgegenbrachte. Ich halte die AfD für ein Instrument zur Durchsetzung israelischer Interessen und daher für nicht unterstützungswürdig. Sie soll mithelfen, das (US-israelische) Feindbild Islam großzumachen (und hat dies bisher erfolgreich getan). Große Teile der national eingestellten Kräfte wurden seither von der AfD geködert und werden somit nicht aufmucken, wenn Israel darangeht, seine „Interessen“ durchzusetzen. Zu diesen gehört primär die Finanzierung des Staates mit dem sechszackigen Stern durch Deutschland, aber auch z. B. die Anerkennung Jerusales als Hauptstadt Israels (einen entsprechenden diesbezüglichen Antrag der AfD gibt es bereits: https://www.focus.de/magazin/kurzfassungen/focus-51-2017-afd-fraktion-fordert-anerkennung-jerusalems-als-hauptstadt-israels_id_7984716.html).