Wie berichtet haben türkische Truppen Anfang diesen Jahres die syrische Grenze im Rahmen ihrer Operation Olivenzweig überschritten (siehe: Türkei marschiert in Syrien ein). Aufgrund des deutlichen Kräfteungleichgewichts verschlechtert sich die Lage der Kurden dabei von Tag zu Tag. Die sogenannte westliche Wertegemeinschaft schaut dem Treiben dabei tatenlos zu. Als letzten Strohhalm stellt sich für die verzweifelten Kurden nun die syrische Armee dar. Mitte Februar wurde nun ein Bündnis zwischen den bislang überwiegend neutral zu einander stehenden Kräften geschlossen.
Für die Kurden ist jede Hilfe dringend nötig. Für die syrische Armee stellt der Kampf gegen die Türkei jedoch ein Spiel mit dem Feuer dar. Russland ist um ein gutes Verhältnis zur Türkei bemüht und wird die syrischen Truppen nicht unterstützen. Die syrische Armee muss somit alleine mit den kurdischen Milizen, die über kaum schweres Kampfmaterial verfügen, gegen die hochgerüstete türkische Armee kämpfen. Die türkischen Truppen von syrischem Boden zu vertreiben ist also ein hochgestecktes Ziel. Noch dazu muss sich die Assadregierung darüber im Klaren sein, dass sie selbst im Erfolgsfall nicht die Kontrolle über das Gebiet zurück erlangt, da die Kurden weiterhin auf ihre Autonomie pochen werden.
Die Türkei versteht die Ankündigung der syrisch-kurdischen Waffenbrüderschaft bereits jetzt als Einladung, den Kampf in Syrien noch offensiver fortzuführen. Der türkische Außenminister Cavusoglu sagte hierzu: „Wenn das Regime eindringt, um die YPG zu schützen oder ihren Schutz zu gewährleisten, dann kann niemand uns, die Türkei und die türkischen Soldaten stoppen“. Die YPG sind die sogenannten kurdischen Volksverteidigungseinheiten.
Einen großen Zirkusauftritt hatte derweil der israelische Premierminister Netanjahu bei der Münchner Sicherheitskonferenz. In seiner Rede offenbarte er klar das – bewusst oder unbewusst – völlig verdrehte Verständnis der Lage in Nahost, insbesondere mit Blick auf den Iran. „Iran hat offen erklärt, dass es die Absicht hat, Israel auszulöschen. Der Iran versucht, den Nahen Osten zu dominieren und durch Aggression und Terror soll die ganze Welt beherrscht werden. Der Iran muss sich entscheiden, ob er ein Land sein will oder eine Last sein will.“
Offenbar vergisst er, dass es sein Land ist, das eine ganze Region seit Beginn seiner Existenz mit Aggression und Terror überzieht. Völlig lächerlich ist hingegen der Vorwurf des jüdischen Premiers, der Iran strebe die Weltherrschaft an.
Dann folgten weitere Drohungen gegenüber dem persischen Staat, der in den letzten Jahren viel zur Deeskalation gegenüber dem Westen unternommen hatte. „Der Iran ist immer noch eine große Gefahr. Im ganzen Nahen Osten hat der Iran seinen Einfluss.“
Höhepunkt seiner Kriegsrhetorik war ein Teil einer angeblich iranischen Drohne, die er drohend dem iranischen Außenminister vorhielt. „Herr Sarif erkennen Sie das? Es gehört Ihnen. Sie können es mit einer Botschaft an die Tyrannen mit nach Teheran zurücknehmen: Prüfen Sie nicht unsere Entschlossenheit“. Wenige Tage zuvor hatte Israel eine neuerliche Luftoffensive gegen einen iranischen Stützpunkt in Syrien geflogen. Der syrischen Luftabwehr war es dabei gelungen, einen israelischen F-16 Kampfbomber abzuschießen. Als neuerliche Vergeltung folgte ein zweiter israelischer Luftschlag gegen das kriegsgebeutelte Land.
Von den BRD-Systemmedien unbeachtet blieb eine andere brisante Aussage Netanjahus. Mit Bezug auf die Golan-Höhen äußerte er, diese würden „für immer in den Händen Israels bleiben“. Die Golan-Höhen sind, auch von den Vereinten Nationen offiziell bestätigt, syrisches Staatsgebiet. Seit 1967 hält Israel die strategisch wichtigen Anhöhen besetzt und lässt dort die einst blühende Stadt Quneitra als Geisterstadt verrotten.
Israels Rückhalt ist nicht länger nur die USA. In Geheimverhandlungen schließt der Terrorstaat Abkommen mit korrupten Despoten in Saudi-Arabien und Ägypten. Erst kürzlich unterzeichnete Ägypten ein 15-Milliarden-Dollar Abkommen mit dem israelischen Gaskonzern Delek Drilling und ihrem amerikanischen Partnerunternehmen. Das Unternehmen wird nun Gas aus dem Judenstaat in das einstige Feindesland liefern.
Unerschrocken zum Kampfe gegen das zionistische Gebilde bereit ist die schiitische Hisbollah. Aktuellster Streitpunkt ist ein großes Öl- und Gasfeld vor der libanesischen Küste, welches Israel für sich beansprucht. Im Dezember hatte der Libanon ein Angebot eines Konsortiums bestehend aus Vertretern der italienischen Eni, der französischen Total und der russischen Novatek erhalten. Die Unternehmen haben Lizenzen zur Förderung in einigen der Gebiete bekommen. Israels Verteidigungsminister Lieberman drohte daraufhin den Unternehmen, sie würden „einen schweren Fehler begehen“, sollten sie von ihren Förderrechten Gebrauch machen.
In einer Videobotschaft gab der Führer der Hisbollah Hassan Nasrallah bekannt, dass die Hisbollah im Falle einer israelischen Aggression zionistische Ölplattformen attackieren würde. Nasrallah sinngemäß: „Hindert ihr uns, hindern wir euch, eröffnet ihr das Feuer auf uns, werden wir das Feuer auf euch eröffnen, greift ihr uns an, werden wir euch angreifen.“
Gut gebrüllt, Löwe! Solche klaren Einschätzungen findet man in Deutschland nur noch beim Dritten Weg.
Gehabt Euch wohl.