Links gegen Links

Denkt man an Konflikte im linken Lager, denkt man als Erstes vielleicht an Stalinisten gegen Trotzkisten oder an pro-palästina gegen pro-israelische Linke, doch auch an anderer Stelle rumort es schon seit Längerem.

In der LGBT-Szene (eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender, also Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) schwelt seit einiger Zeit ein Streit zwischen politischen Lesben und MtF (Mann zu Frau) -Transsexuellen. Zum Lager der politischen Lesben kann man kurz gesagt einmal homosexuelle Frauen zählen, welche ihre sexuellen Präferenzen auf eine politische Ebene heben, oder heterosexuelle Frauen, die sich aufgrund ihrer feministischen Überzeugungen dazu entschieden haben, entgegen ihrer Präferenzen nur Beziehungen mit anderen Frauen einzugehen.

Ein zentraler Punkt in der Ideologie dieser Bewegung ist der Glauben, dass jeglicher Geschlechtsverkehr zwischen Männern und Frauen, egal ob einvernehmlich oder nicht, eine Vergewaltigung darstellt. Die radikalsten Vertreter dieser Denkrichtung propagieren einen weiblichen Separatismus, da sie das „Problem Mann“ als praktisch unlösbar betrachten.

Der Streit zwischen politischen Lesben und MtF-Transsexuellen beruht darauf, dass Letztere sich als vollwertige Frauen betrachten, etwas das einige radikale Lesben nicht anerkennen und sie stattdessen immer noch als Männer und damit als Feind betrachten. (Es sei erwähnt, dass nicht alle MtF-Transsexuelle sich als „rein“ weiblich betrachten. Im Grunde gibt es in dieser Szene nichts, was es nicht gibt. Wir vereinfachen hier bewusst, da solche Details nichts zur Sache tun).

Mit dem Nichtanerkennen der vermeintlichen Weiblichkeit dieser Menschen verstoßen diese Lesben offensichtlich gegen die Prinzipien der Toleranz und Akzeptanz, die die LGBT-Szene im Allgemeinen fordert.

Wer denkt, dass all dies mehr als verrückt klingt, mag zwar Recht haben, doch es handelt sich hierbei nur um die Spitze des Eisberges.

Als sozusagen Untergruppe der MtF-Transsexuellen gibt es solche, die, entgegen dem gesunden Menschenverstand der Allgemeinbevölkerung, sich zwar als Frau betrachten, jedoch ihre männlichen Geschlechtsteile behalten haben. Einige dieser „Frauen“ identifizieren sich zudem als lesbisch und fühlen sich diskriminiert, wenn andere Lesben sich aufgrund der Tatsache, dass sie einen Penis haben, weigern, mit ihnen Sex zu haben. Wir wollen hierbei erwähnen, dass unter der Avantgarde der modernen Linken, die Vorstellung eines weiblichen Penis genau so normal ist, wie die einer weiblichen Brust.

Einige Lesben fühlen sich durch den Vorwurf der Diskriminierung ihrerseits diskriminiert und werfen Transsexuellen vor, sie würden sie zum Sex mit Männern zwingen.

Der neuste Zwischenfall in diesem Streit ereignete sich am Samstag, den 07.Juni, auf der „Pride“ in London. Dort schaffte es die Gruppierung „Get The L Out “, welche sich für den Austritt von Lesben aus der LGBT Szene und die Formierung einer eigenen „Organisation“ aussprechen, an die Spitze des Zuges zu setzen und dort ihre Ablehnung gegen MtF-Transsexuelle kundzutun. Die Veranstalter des Marsches waren über die Botschaft der Gruppe alles andere als begeistert, doch da diese gegen keine Gesetze oder Auflagen verstieß, konnte man nichts gegen deren Anwesenheit unternehmen.

Die Gruppe verteilte unter anderem Flugblätter, auf denen Folgendes zu lesen war:

Die neue „queer“ LGBT Politik zwingt Lesben dazu, den Penis als weibliches Organ zu akzeptieren und befürwortet heterosexuellen Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau als eine Form von lesbischem Sex. Dies ist nichts als eine Facette der Vergewaltigungskultur (rape culture) und Zwangsheterosexualität“.

(Quelle: https://getthelout.wordpress.com/blog/#jp-carousel-39)

Weiterhin ist zu lesen:

Die Trans Bewegung ist eine konservative Bewegung, welche sexistische Geschlechtsstereotype festigt“

(Quelle: https://getthelout.wordpress.com/blog/#jp-carousel-38)

Obwohl man der sonderbaren Welt, in der diese Menschen zu leben scheinen, eine gewisse morbide Faszination nicht absprechen kann, wollen wir, was diesen speziellen internen linken Konflikt angeht, den Schlussstrich ziehen.

Es geht uns im Grunde ohnehin nicht um den Streit zwischen Lesben und Transsexuellen, so amüsant er auch sein mag, sondern darum, wie er im Kontext der modernen Linken zu verordnen ist, denn er ist im Gegensatz zu den Differenzen der verschiedenen marxistischen Strömungen, eben nicht das Resultat ideologischer Unterschiede, sondern vielmehr das Ergebnis einer dieser Strömungen. Um genau zu sein, er ist die unvermeidliche Konsequenz des postmodernen Opferkults des Kulturmarxismus.

Dieser teilt die Welt in Täter und Opfer, wobei beide Gruppen nicht scharf getrennt werden, sondern die beiden Extreme im sogenannten „Progressive Stack“ darstellen, welcher, angefangen vom weißen, heterosexuellen Mann, als den absoluten Täter, bis zur autistischen, schwarzen, nicht-gender-binären, jüdischen Asylantin, dem totalen Opfer, graduell die Hackordnung des linken Opfertums bestimmt.

Der Kulturmarxismus nutzt diese Rhetorik, um eine neue Form des Klassenkampfes zu befeuern, an dessen Ende, wie schon im klassischen Marxismus, die perfekte, harmonische, klassenlose Gesellschaft stehen soll. Wohin diese Rhetorik jedoch wirklich führt, zeigt der erwähnte Streit zwischen Lesben und Transsexuellen, nämlich nicht zu einer solidarischen Gemeinschaft, sondern zu einer, in kleinste Grüppchen atomisierte Gesellschaft, in der jeder im Konflikt mit jedem steht und für sich die Rolle des größten Opfers beansprucht.

Was den direkten politischen Kampf angeht, steht dieser Konflikt beispielhaft für eine Zersplitterung neuer Qualität innerhalb der modernen Linken. Während die Konflikte zwischen den verschiedenen marxistischen Strömungen im Grunde in Detailfragen bestehen, die im Dasein eines echten Gegners in den Hintergrund treten, ist die Auseinandersetzung zwischen Lesben und MtF-Transsexuellen ideologischer Natur, und zwar von solcher Schwere, dass man von einer echten Feindschaft sprechen könnte.

Die Rhetorik, welcher sich „Get The L Out“ bediente, insbesondere die Formulierung des zweiten Zitats, das wir brachten, zeigt deutlich, dass man die Gegenseite nicht als andere Linke, sondern als einen tatsächlichen Gegner betrachtet, der sogar im anderen politischen Lager verordnet wird.

Der Konflikt in der LGBT-Szene ist dabei nicht das einzige Beispiel für diese Entwicklung. So sprachen nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten etliche schwarze Feministinnen von einem Verrat der weißen Frauen, da diese in der Mehrzahl für Trump und gegen Clinton gestimmt hatten.

Inwiefern weitere derartige Zerwürfnisse innerhalb des linken Spektrums schwelen, ist für Außenstehende schwer zu sagen, doch die erwähnten Beispiele könnten ein Indiz dafür sein, dass das linke Lager im Angesicht einer weltweit erstarkenden Rechten eben nicht zusammenhält, wie man vielleicht erwarten würde, sondern noch weiter auseinanderzudriften beginnt.

1 Kommentar

  • LGBT – kann man diese organisierten Spinner nicht irgendwo zusammen unterbringen und evtl. einer nützlichen Tätigkeit oder auch psychologischer Beratung zuführen, man kann den öffentlich gefeierten Mist über psychisch gestörte Randgruppen ja nicht mehr ertragen.

    Gerd 21.07.2018
  • „Linkes Lager“ . . . eine Bezeichnung, wofür, nicht selten für das Verlassen der Gesetze der Natur bis hin zum völligen Leugnen selbiger. Und damit werden die „Irrläufer“, wie so oft in der Geschichte auch in der Gegenwart zur Gefahr für Leben und Überleben derer, die im Einklang mit der Natur leben. Es gibt jedoch einen Trost. Die Natur hat es bisher immer gerichtet, die Schwachen und Kranken erbarmungslos dezimiert sowie neue, starke und anpassungsfähige Arten hervorgebracht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und wenn ich mir das oben beschriebene Theater vor Augen halte, ist dieser Zeitpunkt nicht mehr weit.

    Scharf 21.07.2018
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